30.08.2018
Hingehört: MDR-PODCAST „Im Zeichen der Heißzeit – Was kommt jetzt auf uns zu?“ mit TUD-Experten aus Meteorologie, Umweltentwicklung und Geodätische Erdsystemforschung
„Wie weit fortgeschritten ist der Klimawandelt?“ und „Ist da noch etwas zu retten?“ sind die Fragen, die den Menschen nach der anhaltenden Hitzeperiode und nach Berichterstattungen zu Waldbränden wieder vermehrt im Kopf herumgeistern. Nicht weniger beunruhigend sind die kursierenden Informationen und Prognosen zum steigenden Meeresspiegel.
Prof. Dr. Christian Bernhofer (Professur für Meteorologie), Prof. Dr. Jochen Schanze (Professur für Umweltentwicklung und Risikomanagement) und Dr.-Ing. Andreas Groh (Professur für Geodätische Erdsystemforschung) waren beim MDR Sachsenradio zu Gast und gaben aus Forschersicht Aufschluss darüber, wo wir innerhalb des Klimawandels wirklich stehen.
Prof. Dr. Christian Bernhofer zur Frage, ob 2018 ein extremer Sommer ist, der nur ganz rar auftritt oder das in Zukunft eher zu erwarten ist: „Solche Sommer werden vermehrt auftreten. Das ist das, was alle Modelle vorhersagen und mit dem wir rechnen müssen.“
Prof. Dr. Christian Bernhofer zum CO2-Anstieg in der Atmosphäre: „Selbst wenn wir plötzlich vernünftig würden, würde die CO2-Konzentration in der Atmosphäre weiter ansteigen. Allmählich wird es länger zu weiteren Anstiegen kommen. Die nächsten 20 bis 30 Jahre sind jetzt schon entschieden. Wir können erst an den Dingen etwas drehen, die sich in 30 bis 40 Jahren dann hoffentlich in die richtige Richtung verändern.“
Prof. Dr. Jochen Schanze spricht zu Klimaschutz und Klimafolgen: „Der Umgang mit den Klimafolgen scheint noch in den Anfängen zu stecken. Insofern ist die Bevölkerung jetzt aufgeschreckt durch die Veränderung. Wir hatten die fünf heißesten Sommer seit 150 Jahren Wetteraufzeichnung nach 2010. Dann glaube ich, bekommt man schon einen Eindruck, dass sich etwas ändert.“ Prof. Dr. Schanze gibt u. a. auch Antworten auf die Frage, wie sich größere Städte wie Chemnitz, Dresden oder Leipzig hitzetauglich umbauen lassen.
„Winterexperte“ Dr.-Ing. Andreas Gohr spricht zu den Auswirkungen auf die Eisschilde in Grönland und der Antarktis: „Für die Eisbären ist das Hauptproblem das schwindende Meereis. [...] Die Meereisausdehnung geht immer weiter zurück, gerade in den Sommermonaten. Dann wird es für die Eisbären schwierig, Nahrung zu finden. […] In verschiedenen Datensätzen, die von verschiedenen Satellitenmissionen erfasst werden, sieht man ganz klar, dass sowohl die Eismassen in Grönland als auch in der Antarktis abnehmen. […] In der jüngsten Zeit tun sie das immer schneller.“ Im weiteren Gespräch gibt er u. a. Antworten auf die Frage, ob dieser Dominoeffekt an Fahrt aufnehmen wird.
Vollständigen Podcast anhören unter: https://www.mdr.de/sachsenradio/podcast/dienstags/audio-801534.html