Diagnose im Waldschutz
Diagnose ist im Waldschutz das Feststellen von Symptomen, die von einem Normalbefund abweichen sowie das Ausweisen der für die Symptome ursächlichen abiotischen oder biotischen Schadfaktoren. Bei potenziellen abiotischen Schadfaktoren wie z. B. Sturm, Schnee, Frost, Dürre, Sonnenbrand usw. sind diese zumeist durch die Symptome offensichtlich oder ergeben sich aus der Analyse des Wetters zum Schadzeitpunkt. Waldbrände als in Mitteleuropa fast ausschließlich von Menschen verursachte Waldschäden sind ebenso offensichtlich, wobei die Ermittlung der konkreten Verursacher mitunter forensische Arbeiten erfordert oder ergebnislos bleibt.
Bei Organismen ist die Diagnose oft schwieriger und es werden Objekte zur Diagnose herangezogen wie z. B.:
- der Schadorganismus selbst in seinen unterschiedlichen Entwicklungsstadien,
- seine direkten Befallsmerkmale (z. B. Fraßstellen, Brutbilder),
- Exkremente,
- Spuren,
- Reaktionen der betroffenen Pflanzen (Wucherungen, Gallbildungen, Harzausscheidungen, Blattverfärbung usw.) sowie
- Reaktionen anderer Ökosystemglieder (z. B. häufigeres Auftreten von natürlichen Antagonisten, Wildschwein-Umbruch, Spechteinhiebe).