KuSaMWET
Projekt
Klassifizierung der Waldentwicklungstypen hinsichtlich ihrer Eignung als Habitat für Kurzschwanzmäuse
Projektlaufzeit
05.11.2020 - 31.12.2023
Kooperationspartner
Staatsbetrieb Sachsenforst
Vorhabensbeschreibung
Um im Sinne des Klimaschutzes die Stabilität und Nachhaltigkeit der Wälder sicherzustellen, müssen Verjüngungen von Waldbäumen vor Gefahren bewahrt werden. Aufgrund der Schadereignisse in den Jahren 2018 und 2019 sind viele Bestände in ihrer Entwicklungsphase unterbrochen oder zerstört und müssen wieder begründet werden. Die dabei entstandenen und potenziell noch entstehenden zahlreichen Frei- und Waldverjüngungsflächen sowie deren Verteilung und Größe bieten sehr gute Besiedlungsmöglichkeiten für Kurzschwanzmäuse und somit eine enorme Bedrohung für die Etablierung der Verjüngungspflanzen, insbesondere Laubbaumarten.
Aufgrund des hohen Lichtangebots auf den genannten Flächen entwickelt sich innerhalb kürzester Zeit ein dichter Bestand an Gräsern und krautigen Pflanzen, womit die Anwesenheit von Kurzschwanzmäusen zu erwarten ist. Diese sind jedoch vor allem im Herbst und Winter auf Futter in Form von Pflanzenteilen der Baumverjüngung angewiesen. Der dabei entstehende Fraß an Sprossachse und Wurzeln führt nicht nur zu Biomasseverlust und Qualitätsminderung, sondern kann auch einen Totalausfall der Verjüngung zur Folge haben.
Neben dem wirtschaftlichen Verlust müssen auch offene Fragen hinsichtlich der sich verändernden Umweltbedingungen betrachtet werden. So ist noch ungewiss, welches Ausmaß warme Winter (geminderte natürliche Reduktion) und heiße Sommer (frühzeitige Nahrungsumstellung) auf die Entwicklung der Nahrungsgrundlage und der Mäusepopulationen im Jahresverlauf haben und wie schwerwiegend deren Effekte auf die Waldverjüngung sind.
Zu den größten Herausforderungen der Mäuseproblematik in der Waldwirtschaft zählt die frühzeitige Erkennung einer Besiedlung und darüber hinaus die Einschätzung der potenziellen Gefährdung. Unter Einbeziehung populationsökologischer Merkmale und der gewonnenen Daten und Ergebnisse soll das Projekt ein vollständiges Bild über die Umweltansprüche der beiden Arten Erdmaus (Microtus agrestis) und Feldmaus (Microtus arvalis) aufzeigen, um Strategien für gesicherte Wiederaufforstungen zu entwickeln. Dadurch wird eine gezieltere Bekämpfung realisierbar, die im Einklang mit den Prinzipien des integrierten Pflanzenschutzes steht. Perspektivisch können so rodentizidfreie Bekämpfungsstrategien mit biologischem Ansatz intensiver verfolgt werden.
Projektbezogene Veröffentlichungen, Präsentationen und Abschlussarbeiten
Höhn F. (2022): Mäuse in der gegenwärtigen und zukünftigen Waldverjüngung - Eindrücke aus dem Projekt KuSaMWET Vortrag zum 4. Tharandter Waldschutzkolloquium am 13. und 14. Oktober 2022 in Tharandt.
Projektbeschäftigte
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
NameMaximilian Groschke
Projekt KuSaMWET
Eine verschlüsselte E-Mail über das SecureMail-Portal versenden (nur für TUD-externe Personen).
Besucheradresse:
Hauptgebäude, 2. Etage, Raum 38 Pienner Straße 8
01737 Tharandt
Deutschland
M. Sc. Franziska Höhn, Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Dieses Projekt wird gefördert durch
Freistaat Sachsen