Der Lehrstuhl stellt sich vor
Wildtiere, deren nachhaltiger Schutz und ihre Nutzung als natürliche Ressource, stellen heute ebenso wie das Mensch-Tier-Verhältnis ein Thema von hoher gesellschaftlicher Bedeutung dar. Unter sich stetig verändernden politischen und sozialen Rahmenbedingungen ist es zwingend die damit zusammenhängenden Probleme zu lösen.
Die Dozentur für Wildökologie und Jagdwirtschaft versteht sich als eine Dienstleistungsorganisation auf den Gebieten der Wildbiologie und Wildökologie, des Wildtiermanagement sowie der Umweltkommunikation und des Naturschutzes.
HISTORIE
Die Dozentur
Der Lehrstuhl ging 1993 aus der Professur für Forstschutz hervor und es wurde mit Dr. Karl Mißbach ein erster Inhaber berufen. Mißbach fasste die Lehrgebiete Wildökologie und Jagdwirtschaft sowie das jagdliche Schießen und die Waffenhandhabung in der neugegründeten Dozentur zusammen.
Heute ist die Dozentur für Wildökologie und Jagdwirtschaft deutschlandweit eine von nur noch zwei Einrichtungen, die sich heute noch jagdwirtschaftlichen und -kundlichen Forschungsgegenständen widmet und dies traditionell in ihrer Namensgebung weiter beibehält. Unabhängig der Namensbezeichung wurden die Forschungs- und Lehrschwerpunkte über die vorgenannten Disziplinen hinaus erweitert. Einen Überblick über die Geschichte der Dozentur für Wildökologie und Jagdwirtschaft im Kontext der deutschen Wild- und Jagdforschungslandschaft und der wesentlichen Forschungsfelder entnehmen Sie dem Kapitel "Following the Spirit of Aldo Leopold - Wildlife Ecology in Tharandt" in dem im Jahr 2011 veröffentlichten Tagungsband zum 200 jährigen Bestehen der forstlichen Lehreinrichtung in Tharandt.
Für nähere Informationen zu der Vision & Mission des Lehrstuhls und dessen Wissenstransfer in unterschiedliche Wirtschaftsbereiche verwenden Sie bitte die entsprechenden Verlinkungen.
Dr. rer. silv. habil. Karl Mißbach
Dr. rer. silv. habil. Karl Mißbach wurde 1931 geboren und studierte von 1952 bis 1958 Forstwissenschaften in Tharandt. Schon zu Beginn seines wissenschaftlichen Werdegangs bildeten die Insekten- und Wildkunde Mißbachs Interessensschwerpunkte. Dennoch wurde er zunächst von Prof. Dr. Erich Zieger als Assistent eingestellt, der sich mit dem Schutz des Waldes vor abiotischen Schäden beschäftigte. Im Rahmen dieser Anstellung wurde Mißbach mit der Bearbeitung von Themen zu Waldbrandursachen und deren Prävention betraut. Die daraus hervorgegehenden Arbeitsergebnisse floßen in seine im Jahr 1964 verteidigte Promotion. Mit der Veröffentlichung "Wildverluste durch Waldbrände" schlug sich bereits im Jahr 1966 das Interesse an Wildtieren und deren Ökologie in seiner Publikationsliste nieder. In der im Jahr 1970 abgeschlossenen Habilitation widmete sich Mißbach ebenfalls der Waldbrandforschung. Infolgedessen arbeitete Dr. Mißbach vor allem mit Wissenschaftlern aus Polen und der Sowjetunion zusammen. Die Waldbrandstatistiken für die Länder der DDR wurden von Mißbach noch bis zur Wende geführt, ehe die Forstverwaltungen diese Aufgabe im Rahmen der Waldbrandüberwachung übernahmen. Noch als Oberassistent an der Professur für Forstschutz las er schon ab 1990 die Vorlesung Wildökologie und Jagdwirtschaft, ehe er mit der am 1.7.1993 erfolgten Berufung auf die neugebildete Dozentur für Wildökologie und Jagdwirtschaft offiziell mit diesem Forschungs- und Lehrgebiet betraut wurde. Den Titel des außerplanmäßigen Professors erhielt er am 23.9.1995 und hielt seine Vorlesungen noch bis 1997. Für sein langjähriges Wirken als Jagdwissenschaftler wurde Prof. Dr. habil. Karl Mißbach im Jahr 2001 die Ehrenmedaille der Gesellschaft für Wildtier- und Jagdforschung verliehen.