Abschlussarbeiten
Der Statistische Atlas – Untersuchungen zu klassifikatorischen, inhaltlichen, gestalterischen, technischen und kommunikativen Aspekten
Art der Abschlussarbeit
Dissertation
Autoren
- Schulz, Thomas
Betreuer
- Prof. i. R. Dr.-Ing. habil Wolf Günther Koch
Abstract
Seit über 150 Jahren erscheinen weltweit in den statistischen Institutionen – oder mindestens durch sie autorisiert und finanziell gefördert – umfangreiche thematische Atlanten, die eine attraktive Gesamtschau des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens von Ländern, Regionen oder Städten auf Basis statis-tischer Ergebnisse porträtieren. Gerade in den letzten drei Jahrzehnten unseres Informationszeitalters, in denen es mehr statistische Daten gab als jemals zuvor und Zahlen noch effizienter gesammelt, ausgewer-tet und veröffentlicht werden konnten, nahmen solche Atlaswerke sprunghaft zu. Aktuell können rund 2500 statistische Atlanten bibliographisch verzeichnet werden, davon ca. ein Drittel bereits im Internet, wobei sich hier das Angebot nahezu täglich erweitert. Dennoch haben diese Werke in der wissenschaftli-chen und bibliographischen Betrachtung – in Statistik wie Kartographie – bisher kaum eine Rolle gespielt. Umfassende Forschungsarbeiten zu diesem Atlastyp fehlten bis heute, wobei der Großteil der bisher vorliegenden Auseinandersetzungen mit diesem Thema noch aus der ersten Blütezeit statistischer Atlan-ten zum Ende des 19. Jhds. bzw. Beginn des 20. Jhds. stammt. Ziel der vorliegenden Dissertation war es, durch theoretische und empirische Methoden das Wesen, die geschichtliche Entwicklung und die heute wie künftig prägenden Merkmale des Statistischen Atlas eingehend zu untersuchen und damit Forschungslücken in der Thematischen Kartographie und in der Atlaskartographie zu schließen.
Ausgehend von den besonderen Gesetzmäßigkeiten der öffentlichen Statistik als Herausgeberin und üblichen klassenbildenden Merkmalen für Atlanten konnten in der Arbeit insgesamt vier wesentliche Parameter identifiziert werden, welche den Statistischen Atlas aus der Masse anderer Atlanten in beson-derer Weise herausheben: Inhalt, Aktualität, Quelle und Herausgeber. Hierauf aufbauend konnten erstmals eine grundsätzliche Begriffsklärung erreicht und eine Definition eines Statistischen Atlas entwickelt wer-den, wonach ein solcher „in Form einer ganzheitlichen Sammlung von meist analytischen Karten und anderen Informationsträgern (Diagrammen, Tabellen, Texten) aktuelle gesellschaftliche, insbesondere sozioökonomische Sachverhalte graphisch veranschaulicht. I.e.S. stellt der statistische Atlas unter Ver-wendung primärer Quellen und unter Anwendung statistischer Verfahren die durch gezielte Erhebungen und Zählungen gewonnenen räumlichen Daten der öffentlichen Statistik für eine breite gesellschaftliche Er-kenntnis dar.“
Jene Atlanten, welche sich weiter in a) polythematische statistische Atlanten, b) monothematische statis-tische Atlanten und c) Vorläuferausgaben (gemischt mit anderen Inhalten) gliedern lassen, wurden sodann gegenüber anderen Atlastypen, etwa dem Nationalatlas, dem Regionalatlas, dem Planungsatlas oder dem Fachatlas abgegrenzt. Mit diesen Erkenntnissen und weiteren Bausteinen konnte schließlich ein Strukturbild einer neuen Atlasklassifikation aufgestellt werden, in die der Statistische Atlas entsprechend eingegliedert ist.
Auf Basis eines Atlasverzeichnisses von rund 800 Werken, das im Rahmen der Arbeit erstellt wurde, sowie Erkenntnissen der Geschichte von Statistik und Kartographie konnten spezifische Hintergrün-de/Motivationen der Institutionen für die Herausgabe im historisch-gesellschaftlichen Kontext beschrie-ben werden. Sichtbare Evolutionslinien, Höhe- und Wendepunkte (Krisen) in der Genese statistischer Atlanten ermöglichen heute eine Einteilung in acht historische Teilperioden in den letzten 200 Jahren seit der Herausgabe eines ersten Atlas um 1818. Ein differenzierter Blick auf den deutschsprachigen Raum zeigt ebenfalls markante Unterschiede in der Entwicklung in den drei Ländern auf.
Für die quantitative Detailanalyse wurden schließlich 20 statistische Atlanten mit über 6500 Einzelkarten repräsentativ ausgewählt und hinsichtlich diverser inhaltlicher, gestalterischer, technischer und kommuni-kativer Aspekte untersucht. Bezüglich des Inhalts konnte so eine erkennbare Systematik im Aufbau aller Atlanten nachgewiesen werden, die weltweit zwar zeitlichen, aber kaum regional stimulierten Änderungen unterworfen ist und auch für die Zukunft gültig ist. Weiterhin konnte in einer vergleichenden Gegenüber-stellung mit den allgemeinen Inhaltssystematiken der öffentlichen Statistik demonstriert werden, dass aus erhebungsbedingten Gründen (Datenschutz, Methodenwahl und fehlende räumliche Tiefe der Daten) nur etwa die Hälfte aller von der Statistik betrachteten Themenbereiche (14 von 26) regelmäßig auch in diesen Atlanten vorkommt. Insgesamt erreichen statistische Atlanten in Folge des Primärquellenbezugs ihrer Grunddaten einen hohen Grad an Aktualität, den kein anderer Atlastyp aufweist. Hinsichtlich der Datens-kalierung herrschen relative und absolute Daten in Form von einfachen Kennzahlen mit einem Anteil von über 98% vor.
Die überwiegend in der öffentlichen Statistik verfügbaren, elementar-analytischen Daten und die in den Atlanten gewählten kartographischen Ausdrucksformen korrelieren stark. Dies drückt sich in den drei in statistischen Atlanten dominierenden Darstellungsmethoden (ebenfalls 98%) aus: Dichtemosaike, Gefüge von Orts- und Gebietsdiagrammen sowie kombinierte Gefüge (der beiden). Andere Darstellungsmetho-den (auch die von E. Imhof als „statistische Methoden“ bezeichneten) kommen nur marginal vor und haben allenfalls experimentellen Charakter in diesen Atlaswerken – unabhängig vom regionalen oder zeitlichen Kontext. Dass von Fachautoren oft geäußerte Missfallen an den endlosen und einfachen Choroplethendarstellungen der Statistik ist nachweisbar strukturell bedingt und entspringt nur zu einem kleineren Teil der Unkenntnis anderer semiotischer Mitteln durch die Autoren.
Von stets aktueller und fundamentaler Bedeutung für die Darstellung und Qualität statistischer Karten ist die Wahl und Anwendung der richtigen Bezugsfläche. Die Wiedergabe statistischen Materials ist in höchstem Maße sensibel mit diesem Thema verbunden, weshalb dieser Komplex umfangreich untersucht und erstmals auch ein Strukturschema der über 20 in Theorie und Praxis vorkommenden Flächentypen entwickelt wurde. Es ist bekannt, dass bestehende Verwaltungseinheiten aufgrund ihrer Größe und Struk-tur außerordentlich heterogen sind und sich nicht für vergleichende geographische Analysen eignen. Die amtliche Statistik vermag aufgrund der Datenlage, ihrer Erhebungsmethoden und ihres politischen Auf-trages aber nicht aus der Darstellung von administrativen Flächen und ihrer Aggregate auszubrechen – und muss dies im Kundeninteresse auch nicht, welche ebenfalls nach diesen Einheiten verlangen. 96,2% aller analysierten Karten beziehen sich unverändert auf diesen Typ. Bestehende und neue Möglichkeiten zur Optimierung dieser administrativen Darstellungen wurden untersucht und bewertet.
Statistische Atlanten nutzen zumeist die technischen Mittel ihrer Zeit. Es gab aber Epochen, in denen die Statistik mangels alternativer Marktlösungen für ihre Bedürfnisse (Aktualität, Automatisierung, Kosten-senkung) selbst neue technische Verfahren initiierte und in der Folge einen wesentlichen Beitrag für eine vielfältige, effiziente und zeitnahe Herstellung thematischer Karten leistete. Dies war in der Frühphase der Themakartographie im 19. Jhd., während der Einführung der EDV und automatisierter Verfahren im Zu-sammenhang mit Schreibwerkkarten, Plotterkarten und Computeratlanten in den 1970er und 1980er Jah-ren und ist ganz aktuell im Bereich von semi-automatisierten Atlasplattformen und Redaktionssystemen der Fall. Verfahren, Hintergründe, Motivationen und Auswirkungen wurden ausführlich betrachtet und gewertet.
Statistische Atlanten und die Statistik selbst stehen aktuell (wieder) in einem sehr dynamischen Umfeld. Zwar bleiben Inhalte und Darstellungsformen angesichts einer sich laufend wandelnden Gesellschaft und ihrer Anforderungen auch 150 Jahre nach ihrer Entwicklung erstaunlich stabil. In Folge der Bestrebungen nach größerer Qualität, Aktualität und Automatisierung der statistischen Diffusion, welche die Statistik-kunden (Gesellschaft) wie auch ihre Auftraggeber (Politik) sich wünschen, sind allerdings enorme techni-sche Anpassungen der Output-Prozesse im Gange. Von vielen Datennutzern bisher weitgehend unbe-merkt, wird auch der grundlegende Methodenwechsel in den statistischen Großerhebungen (z.B. der Volkszählung, die heute zu großen Teilen sich auf Register und Stichproben stützt), zu neuen Darstel-lungsfragen führen, die erst ansatzweise beantwortet sind. Entsprechende technische Trends, Fragen und auch Anpassungen des Rollenverständnisses von Kartographen und Statistikern im Rahmen der Atlas-produktion wurden in der Arbeit ebenfalls eingehend untersucht.
Im Kontext der modernen Informationsgesellschaft und des Web 2.0/3.0 hängen Resonanz und Akzep-tanz vieler amtlicher Publikationen heute schließlich wieder in großem Maße von der Präsentation ihrer Inhalte und dem Einsatz visuell aufbereiteter Informationen ab. So erleben Karten, die ein außerordentlich breites Nutzerspektrum aus allen Berufskreisen und gesellschaftlichen Schichten anzusprechen vermö-gen, in der Statistik seit zwei Jahrzehnten erfreulicherweise eine große Renaissance. Gerade den statisti-schen Atlanten steht dabei eine spannende Zeit bevor, die sie, wenn sie wie in den letzten 30 Jahren innovativ vorangehen, meistern werden. Im Datenüberangebot unserer Gesellschaft, werden sie als kompakte „Reiseführer durch unsere Gesellschaft“ in Zukunft noch unentbehrlicher sein und vielfältige Geschichten über den Staat, die Menschen und deren Zusammenleben im modernen Staatswesen erzäh-len, die man alleine aus Tabellen und Texten nicht gewinnen kann.
Ausgehend von den besonderen Gesetzmäßigkeiten der öffentlichen Statistik als Herausgeberin und üblichen klassenbildenden Merkmalen für Atlanten konnten in der Arbeit insgesamt vier wesentliche Parameter identifiziert werden, welche den Statistischen Atlas aus der Masse anderer Atlanten in beson-derer Weise herausheben: Inhalt, Aktualität, Quelle und Herausgeber. Hierauf aufbauend konnten erstmals eine grundsätzliche Begriffsklärung erreicht und eine Definition eines Statistischen Atlas entwickelt wer-den, wonach ein solcher „in Form einer ganzheitlichen Sammlung von meist analytischen Karten und anderen Informationsträgern (Diagrammen, Tabellen, Texten) aktuelle gesellschaftliche, insbesondere sozioökonomische Sachverhalte graphisch veranschaulicht. I.e.S. stellt der statistische Atlas unter Ver-wendung primärer Quellen und unter Anwendung statistischer Verfahren die durch gezielte Erhebungen und Zählungen gewonnenen räumlichen Daten der öffentlichen Statistik für eine breite gesellschaftliche Er-kenntnis dar.“
Jene Atlanten, welche sich weiter in a) polythematische statistische Atlanten, b) monothematische statis-tische Atlanten und c) Vorläuferausgaben (gemischt mit anderen Inhalten) gliedern lassen, wurden sodann gegenüber anderen Atlastypen, etwa dem Nationalatlas, dem Regionalatlas, dem Planungsatlas oder dem Fachatlas abgegrenzt. Mit diesen Erkenntnissen und weiteren Bausteinen konnte schließlich ein Strukturbild einer neuen Atlasklassifikation aufgestellt werden, in die der Statistische Atlas entsprechend eingegliedert ist.
Auf Basis eines Atlasverzeichnisses von rund 800 Werken, das im Rahmen der Arbeit erstellt wurde, sowie Erkenntnissen der Geschichte von Statistik und Kartographie konnten spezifische Hintergrün-de/Motivationen der Institutionen für die Herausgabe im historisch-gesellschaftlichen Kontext beschrie-ben werden. Sichtbare Evolutionslinien, Höhe- und Wendepunkte (Krisen) in der Genese statistischer Atlanten ermöglichen heute eine Einteilung in acht historische Teilperioden in den letzten 200 Jahren seit der Herausgabe eines ersten Atlas um 1818. Ein differenzierter Blick auf den deutschsprachigen Raum zeigt ebenfalls markante Unterschiede in der Entwicklung in den drei Ländern auf.
Für die quantitative Detailanalyse wurden schließlich 20 statistische Atlanten mit über 6500 Einzelkarten repräsentativ ausgewählt und hinsichtlich diverser inhaltlicher, gestalterischer, technischer und kommuni-kativer Aspekte untersucht. Bezüglich des Inhalts konnte so eine erkennbare Systematik im Aufbau aller Atlanten nachgewiesen werden, die weltweit zwar zeitlichen, aber kaum regional stimulierten Änderungen unterworfen ist und auch für die Zukunft gültig ist. Weiterhin konnte in einer vergleichenden Gegenüber-stellung mit den allgemeinen Inhaltssystematiken der öffentlichen Statistik demonstriert werden, dass aus erhebungsbedingten Gründen (Datenschutz, Methodenwahl und fehlende räumliche Tiefe der Daten) nur etwa die Hälfte aller von der Statistik betrachteten Themenbereiche (14 von 26) regelmäßig auch in diesen Atlanten vorkommt. Insgesamt erreichen statistische Atlanten in Folge des Primärquellenbezugs ihrer Grunddaten einen hohen Grad an Aktualität, den kein anderer Atlastyp aufweist. Hinsichtlich der Datens-kalierung herrschen relative und absolute Daten in Form von einfachen Kennzahlen mit einem Anteil von über 98% vor.
Die überwiegend in der öffentlichen Statistik verfügbaren, elementar-analytischen Daten und die in den Atlanten gewählten kartographischen Ausdrucksformen korrelieren stark. Dies drückt sich in den drei in statistischen Atlanten dominierenden Darstellungsmethoden (ebenfalls 98%) aus: Dichtemosaike, Gefüge von Orts- und Gebietsdiagrammen sowie kombinierte Gefüge (der beiden). Andere Darstellungsmetho-den (auch die von E. Imhof als „statistische Methoden“ bezeichneten) kommen nur marginal vor und haben allenfalls experimentellen Charakter in diesen Atlaswerken – unabhängig vom regionalen oder zeitlichen Kontext. Dass von Fachautoren oft geäußerte Missfallen an den endlosen und einfachen Choroplethendarstellungen der Statistik ist nachweisbar strukturell bedingt und entspringt nur zu einem kleineren Teil der Unkenntnis anderer semiotischer Mitteln durch die Autoren.
Von stets aktueller und fundamentaler Bedeutung für die Darstellung und Qualität statistischer Karten ist die Wahl und Anwendung der richtigen Bezugsfläche. Die Wiedergabe statistischen Materials ist in höchstem Maße sensibel mit diesem Thema verbunden, weshalb dieser Komplex umfangreich untersucht und erstmals auch ein Strukturschema der über 20 in Theorie und Praxis vorkommenden Flächentypen entwickelt wurde. Es ist bekannt, dass bestehende Verwaltungseinheiten aufgrund ihrer Größe und Struk-tur außerordentlich heterogen sind und sich nicht für vergleichende geographische Analysen eignen. Die amtliche Statistik vermag aufgrund der Datenlage, ihrer Erhebungsmethoden und ihres politischen Auf-trages aber nicht aus der Darstellung von administrativen Flächen und ihrer Aggregate auszubrechen – und muss dies im Kundeninteresse auch nicht, welche ebenfalls nach diesen Einheiten verlangen. 96,2% aller analysierten Karten beziehen sich unverändert auf diesen Typ. Bestehende und neue Möglichkeiten zur Optimierung dieser administrativen Darstellungen wurden untersucht und bewertet.
Statistische Atlanten nutzen zumeist die technischen Mittel ihrer Zeit. Es gab aber Epochen, in denen die Statistik mangels alternativer Marktlösungen für ihre Bedürfnisse (Aktualität, Automatisierung, Kosten-senkung) selbst neue technische Verfahren initiierte und in der Folge einen wesentlichen Beitrag für eine vielfältige, effiziente und zeitnahe Herstellung thematischer Karten leistete. Dies war in der Frühphase der Themakartographie im 19. Jhd., während der Einführung der EDV und automatisierter Verfahren im Zu-sammenhang mit Schreibwerkkarten, Plotterkarten und Computeratlanten in den 1970er und 1980er Jah-ren und ist ganz aktuell im Bereich von semi-automatisierten Atlasplattformen und Redaktionssystemen der Fall. Verfahren, Hintergründe, Motivationen und Auswirkungen wurden ausführlich betrachtet und gewertet.
Statistische Atlanten und die Statistik selbst stehen aktuell (wieder) in einem sehr dynamischen Umfeld. Zwar bleiben Inhalte und Darstellungsformen angesichts einer sich laufend wandelnden Gesellschaft und ihrer Anforderungen auch 150 Jahre nach ihrer Entwicklung erstaunlich stabil. In Folge der Bestrebungen nach größerer Qualität, Aktualität und Automatisierung der statistischen Diffusion, welche die Statistik-kunden (Gesellschaft) wie auch ihre Auftraggeber (Politik) sich wünschen, sind allerdings enorme techni-sche Anpassungen der Output-Prozesse im Gange. Von vielen Datennutzern bisher weitgehend unbe-merkt, wird auch der grundlegende Methodenwechsel in den statistischen Großerhebungen (z.B. der Volkszählung, die heute zu großen Teilen sich auf Register und Stichproben stützt), zu neuen Darstel-lungsfragen führen, die erst ansatzweise beantwortet sind. Entsprechende technische Trends, Fragen und auch Anpassungen des Rollenverständnisses von Kartographen und Statistikern im Rahmen der Atlas-produktion wurden in der Arbeit ebenfalls eingehend untersucht.
Im Kontext der modernen Informationsgesellschaft und des Web 2.0/3.0 hängen Resonanz und Akzep-tanz vieler amtlicher Publikationen heute schließlich wieder in großem Maße von der Präsentation ihrer Inhalte und dem Einsatz visuell aufbereiteter Informationen ab. So erleben Karten, die ein außerordentlich breites Nutzerspektrum aus allen Berufskreisen und gesellschaftlichen Schichten anzusprechen vermö-gen, in der Statistik seit zwei Jahrzehnten erfreulicherweise eine große Renaissance. Gerade den statisti-schen Atlanten steht dabei eine spannende Zeit bevor, die sie, wenn sie wie in den letzten 30 Jahren innovativ vorangehen, meistern werden. Im Datenüberangebot unserer Gesellschaft, werden sie als kompakte „Reiseführer durch unsere Gesellschaft“ in Zukunft noch unentbehrlicher sein und vielfältige Geschichten über den Staat, die Menschen und deren Zusammenleben im modernen Staatswesen erzäh-len, die man alleine aus Tabellen und Texten nicht gewinnen kann.
Schlagwörter
statistischer Atlas
Berichtsjahr
2014