Diplomarbeit Michael Müller
Titel:
Untersuchung eines Matching-basierten Ansatzes zur Bestimmung
von Rissbreiten bei bautechnischen Versuchen
Beschreibung:
Die Bestimmung
der Rissbreite ist ein Schwerpunkt bei bautechnischen
Versuchen, der in vielen Fällen noch mit sehr einfachen
Mitteln, wie Risskarten oder Risslupen, betrachtet wird. Durch
den Einsatz photogrammetrischer Messverfahren zur Rissanalyse
können die Messgenauigkeit erhöht und das Beobachtungsergebnis
objektiv dokumentiert werden. In dieser Arbeit wurde ein Ansatz
zur Rissbreitenbestimmung betrachtet, bei dem ein
Matching-basiertes Verfahren direkt auf den Riss angewendet
wurde. Für die Matching-basierte Rissbreitenmessung war es
erforderlich Referenzmuster der Risse für verschiedene Breiten
zu erstellen. Dies wurde mit einer Apparatur zur Simulation
unterschiedlicher Rissbreiten mit einer Genauigkeit von 5 µm
realisiert (Abb. 1).
Damit die Breite eines Risses bestimmt werden konnte, musste
zunächst dessen Verlauf im Bild bekannt sein. Dafür wurde ein
Detektionsverfahren erstellt, mit dem der Rissverlauf aus einem
bearbeiteten Binärbild gewonnen werden konnte. Für die
Matching-basierte Rissbreitenmessung wurde das Verfahren Least
Squares Matching (LSM) gewählt. Mit diesem wurden zwei Ansätze
verfolgt. Bei einem LSM konnten neben den Translationen auch
die Rotation angepasst werden, bei dem anderen konnte zudem
noch der Maßstab verändert werden. Um ein unabhängiges
Verfahren, das nicht Matching-basiert ist, zum Vergleich der
Ergebnisse zu erhalten, wurde ein Profilschnittverfahren
umgesetzt. Dieses bestimmt die Rissbreite mittels der Analyse
von Grauwertprofilen, die durch einen Punkt des Risses gelegt
werden. Die Visualisierung der Ergebnisse erfolgte in
Rissbreitenbildern. Die ermittelten Rissbreiten wurden
farbkodiert für die erfassten Risspunkte in den betrachteten
Aufnahmen dargestellt (Abb. 2).
In den durchgeführten Vergleichsmessungen zeigte sich, dass das
LSM-Verfahren mit Maßstabsparameter sowohl sehr genau Resultate
bei der Rissbreitenbestimmung liefert als auch die geringste
Rechenzeit benötigt. Des Weiteren kann diese Methode im
Gegensatz zum Profilschnittverfahren automatisiert angewendet
werden. Mit Hilfe der durchgeführten Genauigkeitsuntersuchungen
konnte bei dem LSM mit Maßstabskoeffizienten eine absolute
Messgenauigkeit der Rissbreite von mindestens 25 µm
nachgewiesen werden.