BMBF- Verbundprojekt PHYTOREST
Maßnahmen zur Strahlenschutzvorsorge radioaktiv belasteter Großflächen durch Sanierung mittels Phytoremediation und anschließende Verwertung der belasteten Pflanzenreststoffe
Measures for radiation prevention and mitigation of low radioactively contaminated sites by phytoremediation and following utilization of the loaded plant residues (PHYTOREST)
Partner: Universität Jena, Institut für Geowissenschaften
Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Laufzeit: Mai 2008 – April 2011
Projektbeschreibung:
In Ostthüringen und Sachsen führte der ehemalige Uranbergbau zu zahlreichen Hinterlassenschaften, wie Halden, ehemalige Tagebaustandorte und große, gering schwermetall- und radionuklidkontaminierte Flächen. Diese sind zwar schwach, aber auf Grund der komplexen Stoffdynamik im Untergrund räumlich und zeitlich stark variabel kontaminiert. Im Verbundprojekt der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Technischen Universität Dresden wurde eine Strahlenschutzvorsorge derartig belasteter Großflächen durch Sanierung mittels Phytoremediation und anschließender Verwertung der belasteten Pflanzenreststoffe im Rahmen eines Verbundprojektes untersucht.
Im Fokus der Untersuchungen stand dabei die kosteneffiziente Dekontamination moderat kontaminierter Flächen durch Minderung/Immobilisierung des Schwermetall/Radionuklid (SM/R)-Gehaltes im Boden in Verbindung mit einer erhöhten Biomasseproduktion. Auf dem Testfeld „Gessenwiese“ in Ostthüringen wurden durch Lysimeter und bodenhydrogeologische Messplätze die Stoffflüsse und Frachten sowie Redoxbedingungen und Transportmechanismen der SM/R im Wirkungspfad Pflanze – Boden – Grundwasser bilanziert. Durch das IAK an der TU Dresden wurden Gefäß- und Feldversuche mit verschiedenen Pflanzenarten durchgeführt. Die abgeernteten Pflanzen wurden anschließend auf ihren Schwermetallgehalt sowie auf Möglichkeiten ihrer Verwertung hin untersucht.
Die schwach kontaminierte Biomasse aus der Phytoremediation soll der energetischen Nutzung durch die Erzeugung von Biogas (Projektteil Abfallwirtschaft) als auch dem stofflichen Recycling dienen (Projektteil Altlasten).
Als erste Ergebnisse der Untersuchungen wurde festgestellt, dass z.B. Triticale gut als Phytoremediationspflanze auf Grund seiner klimatischen Eignung sowie seiner Toleranz gegen saure Standorte für diese Fläche geeignet ist. Als Ergebnis der Lysimeterexperimente konnte bei Anwendung verschiedener Bodenadditive auf dem Testfeldboden eine Reduzierung der Konzentration der Kontaminanten in den Sickerwässern, der Sickerwasserneubildung sowie der -frachten nachgewiesen werden. Bei den anschließenden Verwertungsversuchen im IAK konnte festgestellt werden, dass durch die in den Pflanzenresten enthaltenen SM/R keine Hemmung der biologischen Abbauprozesse verursacht wird.