Infrastrukturen und Plattformen
Die TU Dresden verfügt über eine Reihe von exzellenten Forschungs(daten)infrastrukturen und Informationssystemen, welche die Forschung und Lehre im Themenfeld Klimawandel und Wasserextreme erst ermöglichen. Die Professur für Meteorologie betreibt unter anderem eine ganze Reihe von Mess- und Experimentalstationen mit teilweise bereits sehr langjährigen Messreihen.
Forschungsinfrastrukturen
ICOS Integrated Carbon Observation System
ICOS D und ICOS EU: ICOS ist eine Europäische Forschungsinfrastruktur mit dem Status eines European Research Infrastructure Consortium (ERIC). Im Ökosystem-Messprogramm werden Dauerbeobachtungen zum Spurengasaustausch (u.a. CO2) zwischen verschiedenen Ökosystemen und der Atmosphäre durchgeführt. Die TU Dresden betreibt Langzeitmessungen an 4 Messstationen, darunter dem C1-Standort Tharandt (Altfichtenbestand) mit der längsten derartigen Messreihe Deutschlands sowie einem Ackerstandort (Klingenberg) und einem Graslandstandort (Grillenburg). Das UFZ betreibt im Rahmen von ICOS die ebenfalls mit TERENO assoziierten Standorte Hohes Holz (C1) und Großes Bruch.
FLUXNET: Oberbärenburg Research Station
Die TU Dresden beteiligt sich am FLUXNET, einem internationalen Netzwerk von regionalen und lokalen Netzwerken zur Messung des Austausches von Kohlenstoff, Wasser und Energie zwischen Biosphäre und Atmosphäre mit Hilfe der Eddy Kovarianz Technik. Neben den auch in ICOS integrierten Messstandorten gehört auch die Forschungsstation Oberbärenburg im Osterzgebirge zum FLUXNET. Am Standort werden bereits seit 1985 Messungen von Luftschadstoffen durchgeführt. Es handelt sich um einen Fichtenreinbestand.
Experimentelles Einzugsgebiet Wernersbach
Im Tharandter Wald befindet sich der Wernersbach mit seinem 4,6 km2 großen Einzugsgebiet. Hier führt die Professur für Meteorologie seit 1967 klimatologische und ökohydrologische Langzeituntersuchungen durch und misst dafür vor allem Niederschlag und Abfluss, Bodenfeuchte und Grundwasserstand. Ein aktueller Forschungsartikel (Pluntke et al, 2023) beschäftigt sich mit dem Einfluss des Klimawandels auf die lokale und regionale Evapotranspiration.
Feuerwetterstationen und Waldbrandforschung
In den letzten Jahren waren die sächsischen Wälder immer häufiger und schwerer von Waldbränden betroffen. Die Juniorprofessur für Umweltfernerkundung betreibt im Nationalpark Sächsische Schweiz und im Tharandter Wald einige Feuerwetterstationen und Monitoringstandorte zur Waldbrandgefahrenvorhersage. Waldbrandflächen, Brandschwere und Brennstofftypen werden kartiert (u.a. auch von der Juniorprofessur für Geosensorsysteme mittels UAV-Photogrammetrie und UAV-Laserscanning) - die gewonnenen Daten sind notwendig für die Modellierung von Waldbränden.
Urbanes Observatorium Dresden
Urbanes Observatorium Dresden: Das Observatorium besteht aus acht modular aufgebaute Messstellen im Stadtgebiet von Dresden, die sich in der Mischwasser- und in der Regenwasserkanalisation befinden. Durch den Aufbau eines zeitlich und räumlich detaillierten Messsystems können Prozesse des Wasser- und Stofftransports sowohl im Entwässerungs- als auch im Gewässersystem erfasst werden. Je nach Bedarf wird an den einzelnen Messstellen Durchfluss, Leitfähigkeit, Sauerstoffkonzentration, Ammonium- und Nitratkonzentration, pH- und Redoxpotential, sowie Äquivalentkonzentrationen für Wassergüteparameter (TSS/CSB/DOC/TOC) gemessen. Die Messungen liefern damit die Grundlage für die Bewertung der Auswirkungen von Siedlungsentwässerung und von Extremereignissen auf den ökologischen Zustand der Gewässer. Das Urbane Observatorium ist assoziiert mit TERENO Urban.
Gerätezentrum Umweltanalyik - CFEA
Das DFG Gerätezentrum Umweltanalytik (Core Facility Environmental Analytics - CFEA) ist die Technologieplattform der Fakultät Umweltwissenschaften an der TU Dresden. In der CFEA vereinigen sich die analytische und die wissenschaftliche Expertise der Umweltforschung aus den Bereichen Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften. Die CFEA bietet einen einfachen Zugang zu moderner und innovativer Analysetechnik für universitätsinterne und externe Nutzende.
Lehr- und Forschungsfeld "Grundwasser"
Das am Standort Pirna etablierte Lehr- und Forschungsfeld „Grundwasser“ ermöglicht die Durchführung einer großen Bandbreite von hydrogeologischen Versuchen im Rahmen der Forschung sowie die praktische Demonstration von etablierten und neuen hydrogeologischen Methoden im Rahmen der studentischen Ausbildung und im Zuge von Weiter- und Fortbildungskursen. Hier entsteht im Zuge einer umfassenden Modernisierung u.a. auch ein Uferfiltrationstestfeld.
Dateninfrastrukturen und Informationssysteme
NFDI4Earth
Das Konsortium für die Erdsystemwissenschaften NFDI4Earth der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur NFDI baut in einem Community-getriebenen Prozess eine Forschungsdateninfrastruktur auf, die allen Forschenden einen FAIREN, kohärenten und offenen Zugang zu allen relevanten Erdsystemdaten, innovativem Forschungsdatenmanagement und neuen Methoden der Datenwissenschaften ermöglicht.
ReKIS - Regionales Klimainformationssystem
ReKIS ist das Regionale Klimainformationssystem für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die von der Professur für Meteorologie und anderen Akteuren entwickelte Plattform ist ein deutschlandweit einmaliger Verbund zur länderübergreifenden Zusammenarbeit zu Fragen des regionalen Klimawandels in Mitteldeutschland. Der Anspruch des Projekts ist es, Klimainformationen regional, bedarfsgerecht und kompetent aufzubereiten und zur Verfügung zu stellen.