MoveOn
Projekt MoveON wertet GPS-Radverkehrsdaten für Kommunen aus.
Nachdem im Projekt MOVEBIS gemeinsam mit der Professur Rechnernetze Analysealgorithmen für die Radverkehrsdatenverarbeitung geschaffen wurden und diese in den Aufbau der Radverkehrsdatenplattform RiDE mündete, verfolgt das Nachfolgeprojekt das Ziel die Datenplattform kontinuierlich weiterzuentwickeln und mehr als 2.000 Kommunen den Zugang zu ermöglichen. Dafür werden im Rahmen der Aktion STADTRADELN in den Jahren 2022-2024 Daten mittels einer Smartphoneapplikation erhoben.
Für die verkehrswissenschaftliche Weiterentwicklung liefert die Professur für Verkehrsökologie Konzepte und Algorithmen, die anschließend erprobt werden und im Erfolgsfall in der Visualisierungsplattform als neue Anwendungsfälle Eingang finden. So werden beispielsweise die Anwendungsfälle Wartezeiten und Quelle-Ziel Darstellungen zunächst evaluiert und anschließend auch technsich überarbeitet.
Neuentwicklungen sind im Bereich Verkehrsmengen geplant. Zum einen soll eine Methodik für den Vergleich von unterschiedlichen Erhebungsjahren in einem Untersuchungsgebiet erforscht werden. Wichtig ist dabei der Einbezug der Kampagnenentwicklung (von STADTRADELN) sowohl numerisch (Nutzerzahlen) als auch räumlich (neue Teilnehmerkommunen im Umland), um mögliche Verzerrungen auszugleichen. Das Ergebnis hat das Potenzial die Evaluation von Radverkehrsmaßnahmen grundlegend zu vereinfachen.
Darüber hinaus ist auch eine Hochrechnung der im Erhebungszeitraum von drei Wochen gewonnenen Daten auf den durchschnittlichen täglichen Radverkehr (DTV) eines Jahres geplant. Hierbei werden bundesweit vorhandene Zählstellendaten erhoben und mit Sekundärdaten angereichert, um anschließend bei der Bildung mehrerer, räumlich unterschiedlich aufgelöster, Hochrechnungsmodelle Verwendung zu finden.
In weiteren Projektarbeitspaketen sollen beispielsweise Treiber und Hemmnisse für Radverkehrskampagnen im ländliche Raum untersucht und gezielt bearbeitet oder die Datenerhebung und -Verarbeitung durch die Entwicklung neuer Kompressionsormate deutliche effizienter gestaltet werden.
Interdisziplinäres Konsortium für den Radverkehr
Das Konsortium besteht neben der Professur für Verkehrsökologie der TU Dresden aus dem Klima-Bündnis e.V. und dem TU-Spin-Off flow.d GmbH. Das Klima-Bündnis e.V. bringt Expertise aus zwölf Jahren Entwicklungsarbeit im Rahmen der Kampagne STADTRADELN sowie mehrjährige Erfahrung in der Betreuung der App-Entwicklung für die Betriebssysteme iOS und Android in das Projekt ein MoveOn ein. Die flow.d GmbH ist eine Ausgründung der Professur Rechnernetze der TU Dresden, welche am Projekt MOVEBIS beteiligt war. Sie bündelt Erfahrungen auf dem Gebiet der Softwarearchitektur und -Entwicklung und betreut die im Projekt genutzte Softwareplattform RiDE.
Förderhinweise
Das Projekt MoveOn wird im Rahmen des nationalen Radverkehrsplans vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Projektträger ist das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM)
Ansprechpartner
Ansprechpartner TU Dresden: Dr.-Ing. Sven Lißner
Ansprechpartner Klima- Bündnis e.V.: André Muno
Laufzeit
01/2022 - 12/2024