Panel-Diskussion zum Thema "Finanzkompetenz" am 21.05.2019

Finanzkompetenz als Fähigkeit, mit Geld und finanziellen Belangen angemessen umzugehen sowie verantwortliche Entscheidungen zu treffen, ist für das individuelle tägliche Leben und das individuelle finanzielle Wohlergehen relevant. Gleichermaßen kann (mangelnde) Finanzkompetenz erhebliche gesellschaftliche Auswirkungen haben, wie u. a. an der Finanz- und Immobilienkrise deutlich wurde. Im Rahmen des Panels "Finanzkompetenz", das am Dienstag, den 21.05.2019 im Kolloquium der Fakultät Wirtschaftswissenschaften (18:15 Uhr, Festsaal, Hülße-Bau, 3. Etage Nordflügel) stattfinden wird, wird das Thema in einer Reihe von Impulsvorträge aus ganz unterschiedlichen Perspektiven aufgegriffen, was zur Diskussion und Vertiefung des Themas anregen soll.

Es referieren:
Prof. Dr. Hermann Locarek-Junge (Professur für BWL, insb. Finanzwirtschaft und Finanzdienstleistungen)
Hermann Locarek-Junge befasst sich mit dem Verhaltensaspekt bezogen auf die (fehlende) Finanzkompetenz. Dazu zwei Statements: 1. Während kaum jemand mit einer Youtube-Anleitung einen Blinddarm operieren würde, bauen viele Menschen mit Internet-Informationen oder Tipps von Arbeitskollegen ihre Altersversorgung auf oder strukturieren eine Baufinanzierung. 2. Rechnen mit Zinsen, Prozenten und Wahrscheinlichkeiten ist nicht Jedem gegeben, wie an folgendem Zitat deutlich wird: "Jeder zehnte Deutsche kann nicht Prozentrechnen. Das sind ungefähr 17%!"

Prof. Dr. Stefan Eichler (Professur für VWL, insb. Internationale Monetäre Ökonomik)
Stefan Eichler widmet sich dem Zusammenhang zwischen (fehlender) Finanzkompetenz, finanziellen Entscheidungen und möglichen gesamtwirtschaftlichen Konsequenzen. Eine Argumentationslinie hierbei ist, dass (fehlende) Finanzkompetenz unser Anlageverhalten prägt und damit makroökonomische Ergebnisse, wie die Struktur des Finanzsystems, die Entwicklung der Vermögen sowie Rentendebatten beeinflusst.

Prof. Dr. Alexandra Weitkamp (Professur für Landmanagement)
Alexandra Weitkamp befasst sich mit Transparenz auf dem Immobilienmarkt. Speziell geht es darum, dass derzeit viel Aufwand von Seiten der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte betrieben wird, um die Markttransparenz zu erhöhen. Welche Informationen stehen Privaten zur Verfügung? Und wie können die Gutachterausschüsse ihr Angebot verbessern? Der Impulsvortrag zeigt Angebot, Qualität und Nutzerfreundlichkeit der amtlichen und privaten Immobilienmarktinformationen auf und richtet den Blick auf die Unsicherheit der Käufer und Verkäufer am Markt unter Betrachtung der Streuung der Kaufpreise verschiedener (Wohnungs-)Teilmärkte.

Prof. Dr. Bärbel Fürstenau/Dr. Mandy Hommel (Professur für Wirtschaftspädagogik)
Bärbel Fürstenau und Mandy Hommel referieren zu der Frage, ob Personen durch Internet-Informationen (von Banken) in der Entwicklung von Finanzkompetenz hinsichtlich privater Immobilienfinanzierung (speziell Annuitätendarlehen) unterstützt werden. 

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