16.02.2018
Aktuelle Forschungsergebnisse zum Einfluss erneuerbarer Energien auf die Flexibilität im Stromsystem
Der steigende Anteil an erneuerbaren Energien in Deutschland erfordert eine höhere Flexibilität im Stromsystem. Auf der Nachfrageseite kann diese Flexibilität u.a. durch das sogenannte Demand Response bereitgestellt werden. Dabei verschieben oder reduzieren flexible Stromverbraucher, z.B. Wärmepumpen, Klimaanlagen, Elektrofahrzeuge, zeitweise ihre Stromnachfrage. Die Verfügbarkeit der meisten flexiblen Verbraucher hängt von der Außentemperatur, dem Einsatzprofil und der Tageszeit ab sowie von technischen Restriktionen, wie der maximalen Abschaltdauer und der Einsatzhäufigkeit ab. Daraus resultiert die Frage, wie flexibel die Nachfrageseite tatsächlich ist, um die wetterabängige Einspeisung aus erneuerbaren Energien auszugleichen. Diese Frage wird in dem kürzlich in Energy Policy veröffentlichten Paper der Professur für Energiewirtschaft Demand Response Potential: Available when Needed? mit einer modellgestützten Systemanalyse untersucht.
Die Ergebnisse zeigen, dass mit Hilfe von Demand Response die marktbedingte Abregelung von Erneuerbare Energien-Anlagen reduziert werden kann. Demand Response kann jedoch nur kurzfristige Schwankungen der Erneuerbare Energien-Einspeisung ausgleichen, um Schwankungen, die über mehrere Stunden oder Tage auftreten, zu kompensieren, werden andere Flexibilitätsoptionen, wie z.B. der Ausbau der Stromnetze oder von Speichern benötigt.