MiHUBx
Hintergrund
Der Medical Informatics Hub in Saxony – MiHUBx startete im September 2021 als einer von sechs regionalen Knotenpunkten digitaler Medizin-Infrastruktur in Deutschland (Digitale FortschrittsHubs Gesundheit). Die Aufgabe der Fortschrittshubs ist es, die wegbereitende Arbeit der Medizininformatik Initiative zur Digitalisierung in der Medizin aus den Unikliniken heraus in alle Bereiche des Gesundheitssystems auszuweiten und so auch Hausarztpraxen, niedergelassene Facharztpraxen, regionale Krankenhäuser oder Rehabilitations- und Pflegeeinrichtungen mit zu integrieren.
Zielstellung
Das übergeordnete Ziel des MiHUBx-Projektes ist es, eine sektorenübergreifende Basisinfrastruktur zu entwickeln und zu implementieren, um so die Effizienz der Zusammenarbeit von verschiedenen Akteuren im Gesundheitssystem zu erhöhen. Dabei stehen drei konkrete Anwendungsfälle im Fokus:
- Diabetische Augenerkrankungen
- Pandemie-Management
- Personalisierte Krebsmedizin
Damit soll in Sachsen ein digitaler Raum entstehen, der
- Patient:innen von modernen und zielgerichteten Therapien profitieren lässt,
- Patient:innen Engagement fördert,
- Forschenden bei komplexen Krankheitsbildern schnellen Zugang zu notwendigen Daten für ihre Studien ermöglicht und
- Mediziner:innen fundierte Entscheidungshilfen bei komplexen therapeutischen Fragestellungen anbietet.
Somit soll MiHUBx essenziell dazu beitragen, die Digitalisierung in der Medizin und demgemäß die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit des Freistaates Sachsen voranzutreiben.
Unsere Rolle im Projekt
Anbindung der MiHUBx Infrastruktur an die Telematikinfrastruktur. Im Zuge der Entwicklung der MiHUBx Basisinfrastruktur (gemeinsame Infrastruktur für alle Mitglieder von MiHUBx, die die Zusammenarbeit aller Akteur:innen ermöglicht) überprüfen wir die getroffenen Architekturentscheidungen kontinuierlich auf ihre Übereinstimmung mit der deutschen Telematikinfrastruktur. Dazu wird die Telematik- und MiHUBx-Infrastruktur, basierend auf unterschiedlichen Szenarien, hinsichtlich der organisatorischen, konzeptionellen und technologischen Eignung für die Anbindung von niedergelassenen Ärzt:innen an den Hub bewertet. Die Bewertungsergebnisse werden in eine Konnektivitätsaussage sowie in eine Reihe von Empfehlungen überführt, um die MiHUBx-Aktivitäten auf die Möglichkeiten der Telematikinfrastruktur abzustimmen. Dabei wird auch die Eignung von MiHUBx bewertet, ein Ökosystem zu befördern, das auch mit einer Lösung von Drittanbietern verbunden werden kann, um in der gesamten Region zu skalieren.
Vernetzungsplattform und Patientenintegration in der personalisierten Krebsmedizin. Essenzieller Bestandteil der personalisierten Krebsmedizin ist nicht nur die Unterstützung von Mediziner:innen durch digitale Vernetzung und Datenaustausch, sondern auch die Selbstermächtigung von Patient:innen. Somit steht die personalisierte Krebsmedizin ganz im Zeichen des verstärkten Austausches zwischen allen Beteiligten: den niedergelassenen Fachärzt:innen, den Spezialist:innen am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) und den Betroffenen selbst.
Um diese Zusammenarbeit in der personalisierten Onkologie zu verbessern, entwickeln und implementieren wir eine Vernetzungsplattform, die den behandelnden Ärzt:innen (Zuweiser:innen) einen umfassenden Überblick zu ihren Patient:innen ermöglicht. Darin werden beispielsweise Informationen zu anstehenden Terminen, Aufgaben, Behandlungsschritten oder Ergebnissen molekularer Analysen und Behandlungsempfehlungen aus dem MASTER Programm (für Patient:innen mit seltenen Krebsarten im fortgeschrittenen Stadium sowie Patient:innen, bei denen in einem ungewöhnlich frühen Alter eine unheilbare bösartige Erkrankung diagnostiziert wird) zur Verfügung gestellt und die Kommunikation und der Informationsaustausch mit den Spezialist:innen am NCT/UCC vereinfacht. Darüber hinaus sollen auch die Patient:innen zur aktiven Partizipation befähigt sowie die Interaktion und Information zwischen Patient:innen und Behandelnden vereinfacht werden. Dazu ist es unsere Aufgabe, als Bestandteil der Vernetzungsplattform die Möglichkeit zu schaffen, dass Patient:innen zusätzliche Informationen über die Ergebnisse ihrer Analyse erhalten, selbst Informationen zur Lebensqualität oder zu Nebenwirkungen bereitstellen können und über anstehende Termine informiert werden.
Abbildung: Use Case 3 - Personalisierte Krebsmedizin
Projektbeteiligte
Technische Universität Dresden
- Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT/UCC) – Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus
- Medizinische Klinik III – Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus
- ZEGV – Zentrum für evidenzbasierte Gesundheitsversorgung –Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus
- Forschungsgruppe Digital Health an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften
Technische Universität Chemnitz
- Juniorprofessur Media Computing - Fakultät für Informatik
Klinikum Chemnitz gGmbH
- Klinik für Augenheilkunde, Bereich Medizinische Informatik
Hochschule Mittweida (University of Applied Sciences)
- Fachbereich Medieninformatik - Fakultät Angewandte Computer- und Biowissenschaften