Behavioural Change Support Systems
Innerhalb der Forschungslinie rund um
Behavioural Change Support Systems
bieten wir vordergründig Themen zur Analyse, Gestaltung, Implementierung und Evaluation in den folgenden Bereichen für eine Bachelor-, Master-, Diplom- oder Seminararbeit an:
- Überführung komplexer Verhaltensänderungen in kleine Gewohnheiten, die besser in den Alltag der Patienten integriert werden können
- HBCSS-Interfaces (Conversational Agents und Virtual Coaches)
Implementierung von Habits
Verhaltensänderungen durch Implementierung und Stärkung von Gewohnheiten |
|
---|---|
Gesundheitliche Probleme wie Adipositas, Diabetes aber auch Depressionen erfordern oft komplexe Verhaltensänderungen in den Bereichen Bewegung (10000 Schritte am Tag), Ernährung (zuckerfrei) und Entspannung. Da solche umfangreichen Verhaltensänderungen oft wenig in den Alltag integriert und meist auch nicht auf konkrete Aktionen hinweisen, werden sie oft gar nicht erst angegangen oder nicht lange durchgehalten. Die Einführung kleiner Gewohnheiten (Habits) kann helfen umfangreiche Gewohnheiten in kleine durchführbare Einheiten zu übersetzen, die auch langfristig durchgehalten werden. Die Forschungsgruppe Digital Health interessiert sich dabei insbesondere, wie Einführung und Stärkung von Gewohnheiten digital unterstützt werden kann. Abschlussarbeiten in diesem Themenbereich können sowohl technischer Natur (Implementierung digitaler Strategien in Prototypen) wie konzeptueller Natur (Reviews, Literaturanalysen, Aufbau von Habit Repositories etc.) konzipiert werden. |
Aufbau spezifischer Sportgewohnheiten | |
---|---|
Regelmäßige körperliche Aktivität, wie z. B. Laufen, Schwimmen oder Krafttraining, ist ein zentraler Bestandteil eines gesunden Lebensstils. Für Einsteiger ist es jedoch oft schwierig, eine langfristige Trainingsroutine zu etablieren. Sport-Apps versprechen, durch individuelle Betreuung, Motivation und Fortschrittsverfolgung Unterstützung zu bieten. Ziel dieser Arbeit ist es, Sport-Apps disziplinspezifisch zu analysieren, um zu ermitteln, inwiefern sie ihr volles digitales Potenzial zur Unterstützung der Gewohnheitsbildung ausschöpfen, wie es von Stark et al. (2023) beschrieben wurde. Dabei sind beispielsweise Arbeiten im Bereich Kraftsport, Laufen und Schwimmen denkbar. Darüber hinaus wird untersucht, welche zusätzlichen Mechanismen genutzt werden, um die Gewohnheitsbildung in verschiedenen Sportarten, wie Laufen, Krafttraining oder Yoga, zu fördern. Erkenntnisse aus diesen spezifischen Sportarten sollen dabei auf die allgemeine Gewohnheitsbildung übertragen werden, um übergreifende Ansätze zur Etablierung gesunder Routinen zu identifizieren. Eine vertiefte Analyse könnte eine Evaluation ausgewählter Apps beinhalten, um ihren Beitrag zur Etablierung langfristiger Sportgewohnheiten in spezifischen Disziplinen zu bewerten und von diesen Sportarten auf allgemeine Gewohnheiten zu lernen. |
"Ein letztes Mal, dann höre ich definitiv auf" - Abbau negativer Gewohnheiten | |
---|---|
Jedes Jahr setzen wir uns das Ziel, eine unserer weniger attraktiven Gewohnheiten abzulegen. Manche von uns möchten das Rauchen aufgeben, andere weniger Fleisch essen, und wieder andere ihren Kaffeekonsum einschränken. Aber das Aufgeben ungesunder Gewohnheiten ist eine Herausforderung. An diesem Punkt versprechen spezifische Apps wie "Smoke Free" oder "Zuckerfrei Challenge", bei der Überwindung dieser Gewohnheiten Unterstützung zu bieten. Das Ziel dieser Arbeit ist es, diese Apps für einen spezifischen Anwendungsfall (z.B. Rauchen aufgeben) zu analysieren. Dabei soll untersucht werden, ob sie das gesamte Potenzial digitaler Mechanismen zur Unterstützung der Gewohnheitsbildung ausschöpfen und wie sich der Abbau ungesunder Gewohnheiten vom Aufbau gesunder Gewohnheiten unterscheidet. |
Untersuchung von Behaviour Change Theories und Measures
Systematische Erhebung von Skalen und Frageitems für Verhaltensänderungs-Variablen in Health Recommender Systems |
Health Recommender Systems (HRS) spielen eine wesentliche Rolle in der Förderung gesunder Verhaltensweisen durch personalisierte Empfehlungen. Dabei sind kontextspezifische Variablen, wie psychologische Faktoren oder Gewohnheiten, entscheidend für die maßgeschneiderte Ansprache der Nutzer. In dieser Abschlussarbeit soll eine systematische Literaturrecherche durchgeführt werden, um geeignete Skalen und konkrete Frageitems zu identifizieren, die zur Messung von Verhaltensänderungs-Variablen verwendet werden können. Dabei liegt der Fokus auf der Erhebung relevanter Dimensionen, wie etwa demographische Daten, psychologische Faktoren oder Verhaltensmuster, die in HRS zur Förderung gesunder Verhaltensweisen genutzt werden. Die Abschlussarbeit zielt darauf ab, einen umfassenden Überblick über die in der Forschung verwendeten Skalen und Messinstrumente für zentrale Verhaltensvariablen in Health Recommender Systems zu bieten. Die Ergebnisse können für die Weiterentwicklung kontextsensitiver HRS genutzt werden, um die Personalisierung weiter zu verbessern. |
Adoptionsverhalten von digitalen Artefakten unter Berücksichtigung von Adoptertypen |
Die Adoption von digitalen Artefakten wird maßgeblich von unterschiedlichen Adoptertypen beeinflusst, die jeweils verschiedene Bedingungen benötigen, um digitale Lösungen zu akzeptieren und effektiv zu nutzen. Nach der Diffusionstheorie lassen sich Adopter in Gruppen wie Innovatoren, frühe Anwender, frühe Mehrheit, späte Mehrheit und Nachzügler einteilen. Jede dieser Gruppen stellt spezifische Anforderungen an die digitale Transformation, wie z. B. technologische Unterstützung, Vertrauen in digitale Systeme, Usability oder die Anpassung an bestehende Arbeitsprozesse. Abschlussarbeiten könnten untersuchen, welche Bedingungen für die verschiedenen Adoptertypen erforderlich sind, um digitale Artefakte zu akzeptieren und nachhaltig in ihre Arbeit zu integrieren. Eine weitere spannende Fragen ist, welche Adoptertypen in welchen medizinischen Domänen eher present sind und welche Mischung eine optimale Digitalisierungskultur ausmacht. |
Gamification |
Die Integration von Gamification in Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) verspricht, das Nutzerengagement und die Therapieergebnisse zu verbessern. Verschiedene Gamification-Modelle bieten unterschiedliche Ansätze, um NutzerInnen zu motivieren und zu aktivieren. Ziel dieser wissenschaftlichen Arbeit ist es, verschiedene Gamification-Modelle zu analysieren und deren Anwendungspotential in Digitalen Gesundheitsanwendungen zu untersuchen. Anschließend wird eines der Modelle an einem praktischen Beispiel angewendet, um konkrete Handlunsempfehlung für die App abzuleiten. |
HBCSS-Interfaces (Conversational Agents und Virtual Coaches)
Virtual Coaching |
|
---|---|
Software-Produkte werden in der modernen Medizin zunehmend als Möglichkeit der medizinischen und vor allem verhaltenstherapeutischen Intervention anerkannt. Vermenschlichte digitale Avatare, die in Form von Virtuellen Coaches implementiert werden, sollen dabei helfen aktiv mit dem Patienten Gesundheitsverhalten, Trainingsmaßnahmen und Fähigkeiten zu schulen und auszubilden. Forschung- und Entwicklungspotentiale liegen hierbei im Bereich der Adaption des Avatar-Verhalten aufgrund kontextueller Informationen, der technologischen Ausgestaltung von solchen Coaches sowie der Erforschung der Wahrnehmung solcher Coaches auf Seiten der Leistungserbringer als auch aller Beteiligten. Ein weiterer Forschungsaspekt ist die Erforschung des Einsatzes von VC in spezifischen Gesundheitsdomänen. Ein Beispiel wäre der Einsatzvon Virtual Coaches in einem klinischen Setting. Als Patietenbegleiter könnte er bei der PROM/PRE- Erfaassung unterstützen oder nützliche Hinweise zur bevorstehenden Behandlung mitgeben. Hierbei sind es noch zahlreiche Gestaltungsfragen zu klären. |
Einsatz von Virtual Coaching im stationären Setting |
KI-basierte Virtuelle Coaches haben sich bereits in Studien als digitale Patientenbegleiter im Alltag bewährt, sind jedoch bislang im stationären Krankenhaussetting wenig verbreitet. Diese Technologien könnten Patienten durch individualisierte Unterstützung während des stationären Aufenthalts helfen, indem sie Informationen zur Behandlung bereitstellen, den Genesungsprozess fördern und die Kommunikation mit dem medizinischen Personal erleichtern. Die Arbeit untersucht, welche Potenziale der Einsatz solcher Systeme im stationären Umfeld birgt, welche Barrieren der Implementierung im Krankenhaus bestehen und welche Auswirkungen auf die Patientenversorgung und -erfahrung zu erwarten sind |
Bei Interesse senden Sie bitte eine E-Mail mit einer kurzen Vorstellung Ihrer Ideen oder Themeninteressen inklusive Lebenslauf an .