15.10.2024
Deutsche KI-Community trifft sich zum All-Hands-Meeting in Dresden
Vom 7. bis 8. Oktober 2024 trafen sich mehr als 200 Vertreter:innen der deutschen Community im bereich Künstliche Intelligenz (KI) sowie weitere nationale und internationale Gäste im OSTRA-Dome und den OSTRA-Studios in Dresden. Das All-Hands-Meeting diente der Vernetzung, der Schaffung von Kollaborationsmöglichkeiten und der Präsentation von Aktivitäten in Forschung, Bildung sowie im Bereich Dienstleistungen. Die Veranstaltung wurde von ScaDS.AI Dresden/Leipzig organisiert. Zu den teilnehmenden Institutionen zählten u.a. die KI-Kompetenzzentren, die KI-Servicezentren, die KI-Projekte, die KI-Nachwuchsgruppen, die DAAD KI-Zuse Schools, das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Tag 1: Forschungsschwerpunkte der deutschen KI-Community und KI-Forschung im Vereinigten Königreich
Prof. Ursula M. Staudinger (Rektorin, TU Dresden) eröffnete die Veranstaltung mit einem Grußwort, in dem sie die Bedeutung von künstlicher Intelligenz für die Zukunft betonte. Dabei hob sie die verschiedenen Aktivitäten der TU Dresden hervor, mit denen sich die Universität in einer führenden Rolle im Forschungsfeld der Digitalisierung und KI-Forschung positioniert. Prof. Thomas Popp (Staatssekretär für Digitale Verwaltung und Verwaltungsmodernisierung, Sächsische Staatskanzlei) begrüßte die Gäste, indem er die KI-Strategie als treibende Kraft für die strategischen Weiterentwicklungen im Bereich KI in Sachsen identifizierte. Er benannte die Vernetzung von KI-Akteuren als wichtigen Aspekt dieser Strategie. Im Anschluss richtete sich Dr. Roland Philippi (Staatssekretär, BMBF) in einer Videobotschaft an die Teilnehmenden.
Anschließend wurde das Wort an die KI-Kompetenzzentren übergeben. ScaDS.AI Dresden/Leipzig, BIFOLD, das DFKI, das Tübingen AI Center, MCML sowie das Lamarr-Institut präsentierten ihre Forschungshighlights. Prof. Wolfgang E. Nagel (TU Dresden), Prof. Birte Platow (TU Dresden) und Prof. Christian Georg Mayr (TU Dresden) stellten ScaDS.AI Dresden/Leipzig vor und blickten dabei sowohl zurück auf 10 Jahre Big-Data-Forschung sowie auf aktuelle Forschungsvorhaben.
Am Nachmittag stellte Laure Poirson (EIT ICT Labs Germany GmbH) AI Grid vor, eine Initiative zur Stärkung von Austausch und Synergien zwischen Nachwuchswissenschaftler:innen im Bereich KI. Prof. Aldo Faisal (Alan Turing Institute) präsentierte in seiner Keynote die Chancen und Herausforderungen des nationalen KI-Instituts des Vereinigten Königreichs: dem Alan Turing Institute. Es folgten thematisch vielfältige parallele Workshops mit Möglichkeiten zur Vernetzung der Teilnehmenden, in denen gemeinsame Forschungsinteressen identifiziert wurden.
Zum Abschluss des ersten Tages präsentierten Doktorand:innen ihre Projekte und vernetzten sich im Rahmen einer umfangreichen Postersession. Parallel dazu wurden virtuelle Demostationen zu Forschungsprojekten der KI-Kompetenzzentren geboten.
Tag 2: Industrie, KI-Dienstleistungen, Bildung sowie Einblicke in die französische KI-Strategie
In einer Keynote erläuterte Christoph Kögler, wie Infineon Technologies KI-Innovationen im Unternehmen und bei der Herstellung von Produkten einsetzt. Eine gemeinsame Präsentation von Florian Kieser (hessianAI), Prof. Julian Kunkel (KISSKI), Lasse Kohlmeyer (KI-Servicezentrum Berlin-Brandenburg) und Laszlo Friedmann (WestAI) gab Einblicke in die Arbeit der deutschen KI-Servicezentren und ihre Bemühungen zur Reduzierung von Barrieren bei der Anwendung von KI in kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie in Start-Ups in Deutschland.
Neben den Demo-Stationen gab es erneut ein breites Workshopangebot, das Inspiration für künftige Kollaborationen bot. Es folgte eine Keynote zum Thema "Attention is not always (just) what you need" von Prof. Nicholas Asher vom Institut de Recherche en Informatique de Toulouse (IRIT). Weiterhin präsentierten 2 DAAD KI-Zuse Schools ihre Arbeit:
Im Anschluss gewährte Fabien Le Voyer (INRIA) einen Einblick in die zweite Phase der nationalen KI-Strategie Frankreichs, wobei er insbesondere auf technologische Schwerpunkte und das Ökosystem von Akteuren aus Forschung und Innovation einging.
Nach zwei inspirierenden Tagen mit einem breiten Überblick über die derzeitigen Aktivitäten in Forschung, Industrie und Lehre, verabschiedete Prof. Wolfgang E. Nagel die Gäste mit einer motivierenden Abschlussrede, die auch Bezug auf den gerade verliehenen Nobelpreis für Physik in 2024 nahm. John Hopfield und Geoffrey Hinton wurden für ihre grundlegenden Entdeckungen und Erfindungen beim maschinellen Lernen mit künstlichen neuronalen Netzen ausgezeichnet. Künstliche Intelligenz ist ein diverses und hochaktuelles Forschungsfeld mit vielen spannenden und potentiell weltverändernden Ideen, Projekten und Erfindungen. Das jährliche All-Hands-Meeting trägt dazu bei, Forschende zusammenzubringen, Synergien zu schaffen und Deutschland in einer wettbewerbsfähigen Rolle im Bereich der KI-Forschung zu positionieren.