29.04.2024
DRESDEN EXCELLENCE AWARD für CMCB Absolventin
Am Samstag, dem 27. April, würdigte die Stadt Dresden erneut herausragende wissenschaftliche Leistungen mit dem renommierten DRESDEN EXCELLENCE PREIS. Der jährliche Preis wird für außergewöhnliche wissenschaftliche Arbeiten aus Dresden vergeben. Marie Hoyer, Absolventin des Masterstudiengangs Molecular Bioengineering am Center for Molecular and Cellular Bioengineering (CMCB), erhielt den Preis für ihre herausragende Masterarbeit.
Im Rahmen ihres Masterstudiums am CMCB beschäftigte sich Marie Hoyer unter der Leitung von Prof. Catherina Becker vom Zentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD) und Prof. Otger Campàs am Exzellenzcluster Physik des Lebens (PoL) mit der Regeneration des Rückenmarks bei Zebrafischen.
Im Gegensatz zum Menschen können Zebrafische ein verletztes Rückenmark vollständig heilen. Die Becker-Gruppe am CRTD erforscht diesen Prozess, um die molekularen Grundlagen dieser spektakulären Fähigkeiten zu verstehen. Maries Projekt war eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen der Becker- und der Campàs-Gruppe, die Molekularbiologie mit Biophysik verband.
„Die meisten Forschungsarbeiten konzentrieren sich traditionell auf die Untersuchung verschiedener Moleküle und Chemikalien. Neuere Studien zeigen jedoch, dass regenerierende Zellen möglicherweise auch physikalische Kräfte wie Druck und Dehnung wahrnehmen können. Daher konzentrierte sich meine Masterarbeit darauf, Wege zu finden, diese Kräfte zu messen, um ihren Einfluss auf den Regenerationsprozess zu verstehen“, erklärt Marie.
Um die Kräfte innerhalb des regenerierenden Gewebes zu messen, benötigte Marie einen Ersatz, der sich leicht mit einem Mikroskop abbilden und analysieren lässt. Sie verwendete winzige Öltröpfchen, die sich proportional zur auf das Gewebe ausgeübten Kraft verformten. Anhand der Verformung des Öls konnte Marie die auf die Zelle ausgeübte Kraft berechnen.
„Regeneration und regenerative Biologie haben mich schon immer fasziniert. Axolotl und Zebrafische, die so viele Gewebe regenerieren können, haben mich in ihren Bann gezogen. Aber erst 2018, als mein bester Freund eine Rückenmarksverletzung erlitt, begann ich ernsthaft darüber nachzudenken, in Wissenschaft und Medizin zu arbeiten. Seitdem ist es mein größtes Ziel, die molekularen Hintergründe von Rückenmarksverletzungen zu verstehen und an der Entwicklung einer Therapie für Betroffene mitzuwirken. Die Becker-Gruppe war für mich perfekt geeignet“, sagt Marie.
„Es war eine Freude, mit Marie zu arbeiten. Sie hat während ihrer Arbeit viele Rückschläge erlebt und musste nicht nur hart arbeiten, sondern auch sehr kreativ sein, um das Projekt abzuschließen. Ihr Engagement hat sie vorwärts gebracht und zu einer Reihe von wunderbaren Ergebnissen geführt, auf die unsere Arbeitsgruppe nun aufbauen wird“, sagt Prof. Catherina Becker, Forschungsgruppenleiterin am CRTD und Maries Betreuerin.
„Marie hat mich beeindruckt. Sie musste sich Methoden aus der Physik aneignen und diese dann auf eine komplexe biologische Fragestellung anwenden. Dabei hat sie hervorragende Arbeit geleistet und die Forschung sogar in neue, spannende Richtungen gelenkt, die wir so nicht erwartet hatten,“ sagt Prof. Otger Campàs, Forschungsgruppenleiter am PoL und Maries Betreuer.
Über den DRESDEN-EXCELLENCE-PREIS
Jährlich würdigt die Stadt Dresden gemeinsam mit dem Netzwerk „Dresden – Stadt der Wissenschaft“ herausragende wissenschaftliche Arbeiten aus Dresden mit dem DRESDEN-EXCELLENCE-PREIS. Der Preis wird an vier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf den akademischen Ebenen Bachelor, Master, Promotion und Habilitation vergeben.
In diesem Jahr gingen drei von vier Auszeichnungen an die TU Dresden. Mehr Informationen zu den Gewinnerinnen und Gewinnern finden Sie in der Pressemitteilung der Landeshauptstadt Dresden, sowie auf der Webseite der TU Dresden.