05.02.2020
Zucker kann leuchten wie eine Seifenblase – CMCB-Technologieplattform unterstützt Mikroskopie-Kurse für Kinder im neu eingeweihten digitalen Klassenzimmer
Am 5. Februar 2020 wurde eines der ersten digitalen Klassenzimmer für Mikroskopie in Sachsen eingeweiht. In Anwesenheit von Staatssekretärin Andrea Franke aus dem Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus sowie dem Prorektor für Bildung und Internationales der TU Dresden, Prof. Hans Georg Krauthäuser, nahmen Kinder modernste Mikroskope in Betrieb. Federführend bei diesem Projekt war das Team der Biopolis Dresden Imaging Platform, zu der auch die Lichtmikroskopie Core Facility der Technologieplattform des Center for Molecular and Cellular Bioengineering (CMCB) an der TU Dresden gehört.
"Wir wollen unsere Begeisterung für die Mikroskopie an Kinder weitergeben“, sagt Dr. Ruth Hans, Mitarbeiterin der Lichtmikroskopie Core Facility, die wie viele ihrer Kolleginnen und Kollegen mehrmals jährlich Mikroskopie-Kurse für Kinder auf ehrenamtlicher Basis gibt. „Wir wollen den Schülerinnen und Schülern etwas Spannendes bieten, sie zu Entdeckern machen und sie damit für die Wissenschaft gewinnen. Mit den Kindern beantworten wir Fragen wie ‚Warum kann Zucker leuchten wie eine Seifenblase?‘, ‚Wie sehen die Zellen im Mund aus, wenn man sie mit Tinte färbt?‘ oder ‚Wie groß ist eigentlich der Durchmesser eines Haares?‘. Es ist faszinierend zu sehen, wie sehr sich Kinder für die Experimente begeistern und wie viele Fragen sie nach dem Blick durch das Mikroskop haben.“
Seit 2017 unterrichtet das Team regelmäßig Schülerinnen und Schüler am Gymnasium Bürgerwiese und zeigte ihnen z.B. den sonst verborgenen Mikrokosmos der Bärtierchen im Moos. Dieses Engagement überzeugte die Carl Zeiss AG, ein Klassenzimmer-Set mit 15 modernsten Mikroskopen zu spenden. Jedes Mikroskop verfügt über eine integrierte HD-Streaming-Kamera und kann mit Smartphones oder Tablets vernetzt werden. Damit erhalten künftig Kinder verschiedener Schulen Zugang zu leistungsfähiger Mikroskopie. Ziel ist es, das Klassenzimmer sowohl Förderschulen, Oberschulen als auch Gymnasien zu öffnen und das naturwissenschaftliche Wissen damit aktiv zu fördern. Denn bereits innerhalb weniger Stunden lassen sich hier physikalische, biologische und chemische Zusammenhänge demonstrieren und verstehen. Derzeit wird noch nach einer Finanzierungsmöglichkeit der erforderlichen personellen Unterstützung gesucht.
Hintergrund: Die Biopolis Dresden Imaging Plattform besteht derzeit aus elf Facilities, die zu fünf verschiedenen Dresdner Forschungseinrichtungen gehören. Diese bündeln ihre Expertise zum Nutzen der Dresdner Wissenschaftler. Mit ihren rund 100 Instrumenten, darunter mehr als 40 Großgeräte, deckt die Plattform ein breites Spektrum moderner Bildgebungstechnologien ab. Die Biopolis Dresden Imaging Plattform wurde seit 2012 mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft etabliert. Das Projekt wurde von Prof. Michael Brand geleitet und wird heute über die Lichtmikroskopie Core Facility der CMCB-Technologieplattform an der TU Dresden koordiniert.