12.04.2017
DaF trifft MINT
Deutsch auch während des Studiums zu lernen, erscheint vielen internationalen Studierenden nach erfolgreich bestandener sprachlicher Hochschulzugangsprüfung zunächst einmal zweitrangig. Zu groß sind die Aufgaben, die ihr Studium an sie stellt und zu knapp die Zeit, die sie noch für andere Dinge zur Verfügung haben. Wie wichtig allerdings das weitere Deutschlernen tatsächlich ist, zeigt sich bei vielen schon in den ersten Semestern ihres neuen Studiums in Deutschland. Da werden Professoren in den Vorlesungen oder Konsultationen nicht gut verstanden, kommt ein Kontakt mit deutschen Studierenden nicht wirklich in Gang, können Klausurfragen nicht beantwortet werden und ist die Verwendung von Fach- und Wissenschaftssprache doch schwieriger als erwartet. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Wissenschaftssprache einen eigenen, besonderen Wortschatz aufweist. Dieser umfasst allgemeine fachübergreifende sowie fachspezifische Elemente (Fachwortschatz). Um erfolgreich das Studium absolvieren zu können, stehen auch deutsche Studierende vor der Aufgabe, diese „neue Sprache“ lernen zu müssen.
Damit internationale Studierende aus dem MINT-Bereich darin noch besser unterstützt werden, startete im Wintersemester 2016/17 im Haus der Sprachen ein neues ESF-Projekt, als Zusatzangebot zu den bereits bestehenden Deutschkursen auf C1-Niveau. Ziel des Projektes ist es, für die Bereiche Bau & Umwelt sowie Ingenieurwissenschaften fachspezifischer Angebote zu entwickeln, welche die Studierenden bei ihrem Studium und dem Erwerb von Fachsprache unterstützen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden regelmäßig Bedarfsanalysen und Evaluationen durchgeführt und die Kursinhalte und Materialien an die Ergebnisse angepasst.
Im Sommersemester 2017 starten erneut 8 Kurse für beide Bereiche, in denen die Studierenden nach Fakultäten getrennt über zwei Semester von zwei Lehrkräften systematisch in ihrem Lernvorhaben unterstützt werden, sowohl passiv (Lese- und Hörverständnis in Vorlesungen) als auch aktiv (Seminararbeiten, Präsentationen und Klausurfragen) konstant am Aufbau ihres Fachwortschatzes und der relevanten grammatikalischen Strukturen zu arbeiten. Ergänzt werden diese Übungen durch die Simulation von authentischen Kommunikationssituationen unter Einbeziehung der eigenen Erfahrungen, die das interkulturelle Verständnis der Studierenden weiter fördern sollen.
Haben Sie Fragen oder wollen Sie sich einbringen? Dann wenden Sie sich bitte an Kathleen Oehmichen (Projektkoordinatorin). E-Mail: oder telefonisch unter +49 351 463 40595.
Weiterführende Informationen finden sich zudem auf folgender Webseite: tu-dresden.de/deinstudienerfolg/fdm