Sep 29, 2020
Nachgefragt: Jun.-Prof. Dr. Jana Markert - Neue Professorin am Institut für Berufspädagogik und Berufliche Didaktiken
Name: Jun.-Prof. Dr. Jana Markert
Professur: Ernährungs- und Haushaltswissenschaft sowie Didaktik des Berufsfeldes
Institut: Berufspädagogik und Berufliche Didaktiken
Fakultät: Erziehungswissenschaften
Jun.-Prof. Dr. Jana Markert studierte Ernährungswissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Université Il de Montpellier in Frankreich. Ihre Diplomarbeit schrieb sie am Max-Planck-Institut für chemische Ökologie. Anschließend war sie in der beruflichen Bildung schulpraktisch tätig. Von 2010 bis 2015 arbeitete Jana Markert am Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum (IFB) für Adipositaserkrankungen an der Universität Leipzig. Im Jahr 2014 erfolgte die Promotion an der Justus-Liebig-Universität Gießen zum Thema Prävention der Adipositas bei Kindern und Jugendlichen. Ein Jahr später wechselte sie in die Lehrer:innenbildung. Von 2018 bis 2020 forschte und lehrte Jana Markert als Juniorprofessorin für die Fachdidaktik Wirtschaft-Technik-Haushalt/Soziales unter besonderer Berücksichtigung von beruflicher Teilhabe und Inklusion an der Universität Leipzig. Seit Juni 2020 ist sie Juniorprofessorin für Ernährungs- und Haushaltswissenschaft sowie die Didaktik des Berufsfeldes an der Technischen Universität Dresden. Sie ist ausgebildete systemische Beraterin und Inhaberin des Hochschuldidaktik-Zertifikats des HDS.
Wo liegen Ihre Forschungsschwerpunkte und Forschungsinteressen?
In meiner Zeit am IFB für Adipositaserkrankungen wollten wir herausfinden, was Jugendliche dabei unterstützt eine Adipositastherapie langfristig erfolgreich umzusetzen und was sie ggf. daran hindert. Dazu verwendeten wir Methoden der systemischen Beratung. Heute wende ich diese Methoden, wie z.B. die Methode der Biografiearbeit, an, um angehende Lehrer:innen zu unterstützen ihre Einstellungen und Haltungen gegenüber des Lehrer:innenberufs zu reflektieren. Dies stellt einen wichtigen Teil der professionellen Handlungskompetenz von Lehrkräften dar. Mein Forschungsinteresse richtet sich also darauf, was angehende Lehrkräfte innerhalb der wissenschaftlichen Ausbildung unterstützen kann, eigenen Unterricht gut zu planen und tiefgreifend zu reflektieren bzw. was sie ggf. auch daran hindert. Dies umfasst die bereits erwähnte individuelle Arbeit sowie die curriculare Integration partizipativer hochschuldidaktischer Konzepte wie beispielsweise des Service Learnings in die berufliche Bildung Ernährung und Hauswirtschaft. Neben der Lehrer:innenbildung ist mir die Professionalisierung und Professionsforschung im Berufsfeld Ernährung und Hauswirtschaft ein Anliegen. Die Reputation und Wertschätzung der Berufe sowie der beruflichen Tätigkeiten stimmen aktuell in unserer Gesellschaft kaum mit der „Systemrelevanz“ haushalts- und ernährungsbezogener Professionen überein. Mich interessiert welche Mechanismen dem zugrunde liegen.
An welchem Projekt arbeiten Sie aktuell?
Ein kürzlich eingeworbenes Drittmittelprojekt ist im Bereich der Wissenschaftskommunikation angesiedelt und befasst sich mit Aspekten von Gamifikation in der Beruflichen Bildung Ernährung und Hauswirtschaft. Gemeinsam mit einem erfahrenen Gamifikation-Partner werden wir einen Escape Room zum Thema Hauswirtschaft konzipieren. Dieses Projekt wird mit 100.000 EUR durch die VW-Stiftung gefördert. Wir wollen zum Einen (nicht nur) bei angehenden Berufschüler:innen das Image dieses Ausbildungsbereichs verbessern, zum Anderen interessiert uns aber auch, wie das Lernen der Jugendliche durch Gaming- Elemente beeinflusst wird. Coronabedingt konnte das Projekt nur verzögert starten.
Wo gibt es weitere Informationen über Sie?
Auf der Homepage meiner Juniorprofessur und auf Researchgate.