18.11.2014
„Auf den Spuren deutsch-polnischer Geschichte“
Mit einer Gruppe aus 36 internationalen und deutschen Doktoranden, Post-Doktoranden und Gastwissenschaftlern aus 12 verschiedenen Ländern ist das TU Dresden Welcome Center und das Internationale Büro des Bereichs Geistes- und Sozialwissenschaften vom 7. bis 9. November 2014 in Wrocław (Breslau) und Krzyżowa (Kreisau) in Polen gewesen. Die Idee für die Fahrt entstand aus der Strategischen Hochschulpartnerschaft, die die fünf geistes- und sozialwissenschaftlichen Fakultäten der TU Dresden mit dem Hochschulstandort Wrocław verbindet. Sie ist eine Maßnahme für die weitere Etablierung der Partnerschaft. Im Mittelpunkt stand das Kennenlernen der Universität, der Stadt und der deutsch-polnischen Geschichte.
Am ersten Tag begleitete der polnische Philologe Dr. Wojciech Browarny die Gruppe durch das Universitätsmuseum und die Aula Leopoldina der Universität Wrocław. Anschließend traf sich die Gruppe mit der Generalkonsulin Elisabeth Wolbers im sächsischen Verbindungsbüro. Mit ihr diskutierten die Teilnehmer über die deutsch-polnischen Beziehungen in Vergangenheit und Gegenwart. Dabei wurde über den polnischen EU-Beitritt, die möglichen Einführung des Euros, aber auch zur Frage über Schuld und Aufarbeitung der Ereignisse in Deutschland und Polen während des Zweiten Weltkrieges gesprochen.
Am zweiten Tag der Exkursion fuhr die Gruppe in die Internationale Jugendbegegnungsstätte Krzyżowa (Kreisau) und beschäftigte sich mit der Familie von Moltke. Der Name der Familie steht heute für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Außerdem ist er eng mit der Stadt Krzyżowa (Kreisau) verbunden. Freya von Moltke, die Frau des Widerstandskämpfers Helmuth James von Moltke gründete hier eine Stiftung und machte das Familiengut in Krzyżowa (Kreisau) zu dem Begegnungszentrum. Anschließend nahmen die Wissenschaftler an einem Workshop teil, der das Jahr 1989 in den Mittelpunkt stellte. In kleinen Gruppen brachten die Teilnehmer mit ihren unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und Erfahrungen aus ihren Heimatländern interessante Perspektiven zur globalen Bedeutung von 1989 ein. Kreisau ist der Ort, an dem drei Tage nach dem Fall der Berliner Mauer Helmut Kohl seine Polenreise fortsetzte und gemeinsam mit dem polnischen Ministerpräsidenten Tadeusz Mazowiecki ein Zeichen der Versöhnung setzte. Auf den Tag genau 25 Jahre nach dem 9.November 1989 konnten sich die Wissenschaftler der TU Dresden ganz persönlich mit dem Ort und der deutsch-polnischen Geschichte auseinandersetzen.
Neben all den politisch und historisch spannenden Themen kam auch die polnische Küche nicht zu kurz. Sehr beliebt waren die polnischen Piroggen in allen Variationen, auch in Suppen. „It is interesting, I really liked it. I´ve never tried pink soup!“, sagt Jacqueline aus Tanzania mit Erstaunen über ihre Rote-Beete-Suppe. Wrocław zeigt sich – auch nachts – als lebendige, weltoffene und einladende Stadt.
Die Exkursion wurde von der Stadt Dresden im Rahmen des Städtepartnerschaftsprogramms sowie vom Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften der TU Dresden im Rahmen der Strategischen Partnerschaft mit Wrocław unterstützt.