05.11.2018
Prof. Dr. Stephan Abele – neuer Professor für Berufspädagogik
Name: Prof. Dr. Stephan Abele
Position / Professur: Professor für Berufspädagogik
Institut: Berufspädagogik und Berufliche Didaktiken
Fakultät: Erziehungswissenschaften
Nach meinem Maschinenbaustudium studierte ich Berufspädagogik mit der beruflichen Fachrichtung „Metalltechnik“ und dem Zweitfach „Katholische Theologie“. Anschließend lehrte und forschte ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für berufliche Bildung der Universität Stuttgart. In dieser Zeit promovierte und habilitierte ich zu den Themen „Modellierung und Entwicklung beruflicher Kompetenzen“ sowie „computerbasierte Messung von Problemlösekompetenzen in beruflichen Kontexten“. Während meiner Zeit in Stuttgart führte ich mehrere internationale Forschungsaufenthalte durch, den längsten davon beim Educational Testing Service in Princeton, USA. Im August 2018 übernahm ich die Professur für Berufspädagogik an der TU Dresden.
Wo liegen Ihre Forschungsschwerpunkte und Forschungsinteressen?
Mein primäres Erkenntnisinteresse besteht darin, grundlegende Zusammenhänge im Bereich des beruflichen Lehrens und Lernens aufzudecken. Im Zentrum meiner Forschung stehen die valide Erfassung von Lernprozessen und Lernresultaten sowie die Wirkung spezifischer Lehr-Lern-Ansätze. Es geht mir darum, einschlägige Theorien zu entwickeln bzw. weiterzuentwickeln, empirisch zu prüfen und in praktischen Kontexten zu erproben sowie zu evaluieren. In meinen Lehrveranstaltungen bin ich darüber hinaus für die wissenschaftstheoretischen und historischen Grundlagen der Berufspädagogik sowie zentrale Aspekte der beruflichen Sozialisation und des Berufsbildungssystems verantwortlich.
Was war Ihr interessantestes bzw. spannendstes Forschungsprojekt?
In einem Projekt habe ich gemeinsam mit Kolleg*innen der Universität Stuttgart eine Kfz-Computersimulation entwickelt, um zu untersuchen, ob Diagnosekompetenzen im Kfz-Bereich mit einer Computersimulation genauso aussagekräftig erfasst werden können wie in der beruflichen Realität, d.h. an einem Auto in einer Kfz-Werkstatt.
An welchem Projekt arbeiten Sie aktuell?
Aktuell entwickeln wir eine computerbasierte Lernumgebung zur Förderung beruflicher Problemlösekompetenzen. Solche Lernumgebungen ermöglichen individuelles Lernen und stellen einen aussichtsreichen Ansatz dar, heterogenen Lerngruppen, d.h. unterschiedlichen Lerner*innen gerecht zu werden. Im Projekt untersuchen wir die differenziellen Effekte der Lernumgebung und v.a. die Frage, ob leistungsschwächere Lerner*innen in solchen Lernumgebungen überfordert und damit benachteiligt werden, da sie nicht nur Problemlösekompetenzen erwerben, sondern auch ihren Lernprozess in hohem Maße selbst steuern müssen.
Was darf auf Ihrem Schreibtisch auf keinen Fall fehlen?
Eine gefüllte Teekanne und Reisemitbringsel.
Haben Sie ein Lieblingszitat? Wenn ja, welches und vom wem ist es?
Es sind zwei. Inspirierend finde ich die wissenschaftliche Grundhaltung Max Webers: „Persönlichkeit auf wissenschaftlichem Gebiet hat nur der, der rein der Sache dient“ und den ethischen Grundsatz Albert Schweitzers: „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will“.
Welches Buch haben Sie als letztes gelesen?
Der Junge bekommt das Gute zuletzt - ein trauriges, an manchen Stellen aber auch brüllend komisches Buch.
Weitere Infos über Sie gibt es auf:
https://tu-dresden.de/gsw/ew/ibbd/bp/die-professur/beschaeftigte/prof-dr-phil-habil-stephan-abele-1