10.09.2024
TU Dresden will Spitzenforschung ausbauen und reicht sechs Vollanträge für Exzellenzcluster ein
Die Technische Universität Dresden (TUD) hat fristgerecht zum 22. August 2024 sowohl die Anträge für die im Februar 2024 aufgeforderten drei neuen Exzellenzcluster-Initiativen sowie die Fortsetzungsanträge für eine Weiterförderung der drei bereits bestehenden Exzellenzcluster bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingereicht. Damit geht die TUD mit insgesamt sechs Vollanträgen in diese entscheidende Phase des Wettbewerbs um Millionenförderungen von Bund und Ländern für die Exzellenzcluster.
Durch Spitzenforschung Lösungen für die drängenden Fragen des 21. Jahrhunderts entwickeln
„Die TUD geht sehr zuversichtlich in die entscheidende Phase der aktuellen Runde der Exzellenzcluster. Mit der Abgabe von sechs Vollanträgen, vier davon unter unserer alleinigen Federführung und zwei gemeinsam mit unseren Partnern an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der RWTH Aachen, unterstreichen wir unsere Leistungsstärke als Spitzenforschungseinrichtung. Mit den Exzellenzclustern werden wir unserem Anspruch gerecht, mit exzellenter Forschung Lösungen für die drängenden Fragen des 21. Jahrhunderts zu entwickeln. Gemeinsam mit den sechs Teams von Forschenden haben sich viele administrative Abteilungen der TUD mit höchstem Engagement in die Erstellung der Anträge eingebracht. Herzlich danke ich allen Beteiligten für diese herausragende Team-Leistung“, so die Rektorin der TUD, Prof.in Ursula Staudinger.
„Mit den drei bereits bestehenden Exzellenzclustern adressieren wir durch Spitzenforschung wichtige Zukunftsthemen wie das taktile Internet und assistierende Robotik, neuartige Quantenmaterialien sowie die physikalischen Grundlagen des Lebens. Mit den zum Vollantrag aufgeforderten Initiativen ergänzen und erweitern wir unser Profil im Bereich der Spitzenforschung um die Erforschung der Gehirn-Funktionen für Maschinelles Lernen, ressourceneffizientes Bauen und nachhaltige Hochleistungselektronik. Damit wollen wir entscheidend zum Erkenntnisgewinn in diesen hochinnovativen Feldern zum Nutzen künftiger Generationen beitragen“, ergänzt Prof.in Angela Rösen-Wolff, Prorektorin Forschung an der TUD.
Bis Mitte Februar 2025 durchlaufen die Vollanträge ein hochkompetitives Begutachtungsverfahren. Die finale Entscheidung über die Förderung fällt Ende Mai 2025. Im Rahmen der aktuellen Runde der Exzellenzstrategie können insgesamt bis zu 70 Exzellenzcluster gefördert werden. Dafür stellen Bund und Länder bis zum Jahr 2025 jährlich insgesamt rund 385 Millionen Euro und ab dem Jahr 2026 jährlich insgesamt rund 539 Millionen Euro zur Verfügung.
Neuanträge der TU Dresden:
BiC: Behaviour in Context: Brain and Machine Computations of Behaviour in Complex and Uncertain Environments (Berechnungen von Verhalten durch Gehirn und Maschine in komplexen und unsicheren Umgebungen)
Clustersprecher: Prof. Stefan Kiebel
Das menschliche Gehirn steuert Verhalten in komplexen Situationen verlässlich und hocheffizient. Trotz jahrelanger Forschung können KI-Systeme nicht ebenso effizient handeln. Das Exzellenzcluster BiC will untersuchen, ob kürzlich identifizierte Gehirnmechanismen entscheidende Schlüsselprinzipien für diese Effizienz darstellen, die auf Maschinelles Lernen und die Entwicklung von Therapien übertragbar wären.
CARE: Climate-Neutral and Resource-Efficient Construction (Klimaneutrales und ressourceneffizientes Bauen; TU Dresden zusammen mit RWTH Aachen)
Clustersprecher: Prof. Victor Mechtcherine und Prof. Martin Claßen (RWTH Aachen)
Herkömmlicher Beton und Zement machen 80 Prozent der Baustoffe aus und sind in der Herstellung für mehr als 8 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Das Exzellenzcluster CARE der TU Dresden und der RWTH Aachen will mit klimafreundlichen Baustoffen, neuen Konstruktionsprinzipien, Fertigungstechnologien und Instrumenten der Kreislaufwirtschaft Wege hin zu nachhaltigem Bauen aufzeigen.
REC2: Responsible Electronics in the Climate-Change Era (Verantwortungsvolle Elektronik im Zeitalter des Klimawandels)
Clustersprecherin: Prof.in Yana Vaynzof
Elektronik bietet zahlreiche Vorteile für unser Leben, allerdings auf Kosten eines enormen Ressourcen- und Energieverbrauchs und der Erzeugung von viel Elektroschrott. Das REC²-Cluster schafft die wissenschaftliche Grundlage für die Elektronik der Zukunft: neue Materialplattformen, Bauteilkonzepte und integrierte Systeme, mit denen verantwortungsbewusste Elektronik auf ökologisch, ökonomisch und gesellschaftlich nachhaltige Weise realisiert werden kann.
Fortsetzungsanträge der TU Dresden:
CeTI: Centre for Tactile Internet with Human-in-the-Loop (Zentrum für Taktiles Internet mit Mensch-Maschine-Interaktion)
Sprecher: Prof. Frank H. P. Fitzek
CeTI treibt die effiziente Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine voran. Eine Anwendung ist das Co-Working von Menschen und Maschinen mit wechselseitigem Lernen und über Distanzen hinweg ohne Programmierkenntnisse. Dazu müssen sowohl neue Technologien zur Kommunikation in Echtzeit als auch belastbare Modelle des menschlichen Körpers und dessen Reaktionsvermögens entwickelt werden.
ctd.qmat: Complexity, Topology and Dynamics in Quantum Matter (Komplexität, Topologie und Dynamik in Quantenmaterialien; TU Dresden zusammen mit der Julius-Maximilians-Universität Würzburg)
Sprecher: Prof. Matthias Vojta und Prof. Ralph Claessen (Julius-Maximilians-Universität Würzburg – JMU)
ctd.qmat entwickelt neue Quantenmaterialien mit maßgeschneiderten Funktionalitäten, die die unerlässliche Basis für technologischen Fortschritt bilden. Das von der TUD und der Uni Würzburg getragene Cluster kombiniert Physik, Chemie sowie Materialwissenschaften und verbindet zwei der weltweit führenden Forschungsstandorte für kondensierte Materie. Es schlägt eine Brücke zwischen theoretischer und experimenteller Grundlagenforschung mit einem starken Anwendungsbezug.
PoL: Physics of Life. The Dynamic Organization of Living Matter (Physik des Lebens. Die dynamische Organisation lebender Materie)
Sprecher: Prof. Otger Campàs
Das Leben zu verstehen ist eine der größten und komplexesten wissenschaftlichen Herausforderungen. Das Cluster will den grundlegenden Fragen in der Zell- und Entwicklungsbiologie auf den Grund gehen und dabei einen Paradigmenwechsel anstoßen: Wir kommen nicht ohne die Physik aus, um biologische Prozesse umfassend zu begreifen.
Videoteaser:
Bright Minds. Excellent Research.
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