Vielfalt im Dialog 2020
Eine Veranstaltungsreihe über Vielfalt, Integration, Migration und Rassismus
Als Teil von TU Dresden im Dialog - Transferaktivitäten im Rahmen der Exzellenzstrategie der TU Dresden.
Inhaltsverzeichnis
„Vielfalt im Dialog“ ist eine Veranstaltungsreihe an der TU Dresden, die mit verschiedenen zivilgesellschaftlichen Kooperationspartner*innen im dem Herbst / Winter 2020 über Themen der Migration und Integration mit einer breiten sächsischen Öffentlichkeit ins Gespräch kommen möchte. Mit unterschiedlichen Formaten wie einem Kunstworkshop, Lesungen und Podiumsdiskussionen sollen vor dem Hintergrund aktueller Forschungserkenntnisse und Praxiserfahrungen neue Perspektiven auf Themen der Migrationsgesellschaft gemeinsam entwickelt und diskutiert werden.
Konzipiert und organisiert wird die Veranstaltungsreihe durch den Themenzirkel „Mig-ration und Integration“ der TU Dresden sowie zwei außeruniversitäre Institutionen: anDemos - Institut für angewandte Demokratie- und Sozialforschung und das Kulturbüro Sachsen: Dr. Karoline Oehme-Jüngling (Zentrum für Integrationsstudien, TU Dresden), Dr. Julia Schulze Wessel (anDemos - Institut für angwandte Demokratie- und Sozialforschung), Prof. Dr. Michael Kobel (Professur Teilchenphysik, Willkommen in Löbtau, Sächsischer Flüchtlingsrat) und Dr. Oliviero Angeli (MIDEM, Institut für Politikwissenschaft).
Programm
Die Veranstaltung fand digital statt. Den Nachbericht und die Bilder von der Tagung finden Sie auf der Website der Hochschule Mittweida. |
Podiusmdiskussion im Rahmen der Tagung "Im Osten was Neues? Intersektionale Migrantische - BIPoC Perspektiven auf 30 Jahre (Wieder-)Vereinigungsprozess in Ostdeutschland"
Drei Aktivistinnen* von Generation ADEFRA und IniRromnja begeben sich auf eine Erinnerungsreise, bei der sie in BPoC (Black and People of Color) feministischen Traditionen ihre Anfänge der West-Ost Verbindungen reflektieren. Dabei gehen sie Fragen nach: Welche Erfahrungen teilen sie, was sind geschichtliche und aktuelle Spezifika unserer jeweiligen Widerstandsbewegungen bzw. -formen? Welche Strategien verfolgen wir innerhalb unserer Perspektiven, um Wissen zu kollektivieren? Welche Aktionsformen haben sie entwickelt und an wen richten sie diese?
Nach drei kurzen Inputs wird das Gespräch Transformationsprozesse, feministisch, intersektional und West-Ost dialogisch beleuchten.
„Geschichte(n)bewahren und öffentlich machen – das RomaniPhen Archiv in Berlin“
Jane Weiß ist Bildungsforscherin an der Humboldt-Universität zu Berlin und in der DDR geboren und aufgewachsen. Derzeit leitet sie ein Forschungsprojekt zur internationalen Bildungszusammenarbeit der DDR. Zusammen mit anderen Romnja und Sintizza engagiert sie sich in der IniRomnja.
Intersektionale bewegungsgeschichtlich geleitete Erinnerungspolitik
Peggy Piesche ist Schwarze deutsche Literatur- und Kulturwissenschaftler*in und in der DDR geboren und aufgewachsen. Seit 1990 ist sie Mitfrau* bei ADEFRA (Schwarze Frauen* in Deutschland). Bei der bpb ist sie für die Schwerpunkte Diversität, Intersektionalität, Dekolonialität zuständig.
Rassismuskritische Perspektiven auf Transformationsprozesse
Katja Kinder ist Mitbegründerin von ADEFRA (Schwarze Frauen* in Deutschland) und Schwarze deutsche Erziehungswissenschaftlerin (M.A.). Sie ist stellvertretende Geschäftsführerin der RAA Berlin.
Die Podiumsdiskussion wird Frau Prof. Dr. Asiye Kaya (Hochschule Mittweida) moderiert.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Die Veranstaltung findet digital statt und wird gestreamt. Sie können online mitdiskutieren. Die Aufzeichnung des Gesprächs finden Sie bei YouTube. Wir möchten unsere Veranstaltungen so barrierearm wie möglich gestalten. Wir bitten Sie, uns Ihre Bedarfe vorab mitzuteilen: . |
Sowohl die DDR als auch die Bundesrepublik Deutschland nahmen nach 1945 das Asylrecht in ihre Verfassung auf. Seitdem begleiteten die Diskussionen um die Aufnahme Geflüchteter die bundesrepublikanische Gesellschaft ebenso wie die Gesellschaft der DDR. Auch die Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung waren nachhaltig von diesen Auseinandersetzungen geprägt. Die Themen Flucht, Asyl und Aufnahme sind immer wieder in der Lage, die deutsche Öffentlichkeit zu mobilisieren und tiefgreifende Kontroversen hervorzurufen.
Der Historiker Patrice Poutrus vertritt die These, dass hier im Kern weniger die konkreten Fragen der Aufnahme oder die Einschätzung der Situation Geflüchteter, sondern vielmehr das politisch-moralische Selbstverständnis der deutschen Gesellschaft verhandelt wird. Welche Konsequenzen müssen wir aus der Geschichte des Nationalsozialismus ziehen? Sind wir ein Einwanderungsland? Wollen wir in einer pluralistischen Gesellschaft leben? Welche Identität hat die 'deutsche Nation'? Wer gehört dazu?
Patrice Poutrus (Universität Erfurt) hat ein Buch über dieses 'umkämpfte Asyl' geschrieben und geht dessen Geschichte von 1945 bis heute nach. Im Gespräch mit Thomas Lindenberger, Direktor des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung, wird er die Ergebnisse seiner Forschungen vorstellen. Diskutieren Sie mit!
Stöbern Sie auf unserem digitalen Büchertisch.
Die Veranstaltung findet digital statt und wird gestreamt. Sie können online mitdiskutieren. Wir freuen uns über Ihre Anmeldung für die Online-Veranstaltung. Nach der Registrierung erhalten Sie (zeitversetzt) eine Bestätigungs-E-Mail mit Informationen über die Teilnahme an der Videokonferenz (Zoom-Anleitung). |
Sie war für den Deutschen Buchpreis 2020 nominiert, gewann in diesem Jahr den Literaturpreis der Stadt Fulda: Nun dürfen wir Sie zur Lesung Ihres Debütromans "1000 Serpentinen Angst" begrüßen: Olivia Wenzel.
Die freie Autorin erzählt von den Erfahrungen einer jungen, in der DDR geborenen ‚Person of Colour‘. Es ist ein Buch über vielfältige Formen der Ausgrenzungserfahrungen, berichtet jedoch ebenso von Zughörigkeit, Anerkennung und Freundschaft. Aber was bedeutet es, sich mit Erfahrungen der Ausgrenzung alltäglich auseinandersetzen zu müssen? Wie und wo wird dagegen Zugehörigkeit erlebt und welche Voraussetzungen müssen dafür geschaffen sein? Mit diesen Fragen setzt sich Wenzel auf vielen verschiedenen Ebenen auseinander. Sie gehören zum Alltag, begleiten sie auf ihren Reisen und prägen Beziehungen in Freundschaften und in der Familie. Sie setzt sich mit der Schwierigkeit auseinander, immer wieder als Nichtweiße benannt zu werden, ohne sich jedoch gleichzeitig von dieser Zuschreibung dominieren zu lassen. Insofern ist es auch eine Geschichte über den eigenen Platz in der Gesellschaft und über Zugehörigkeit, die die Voraussetzung für Freiheit ist.
Olivia Wenzels Roman ist in großen Teilen in dialogischer Form geschrieben und fordert so zum Gespräch heraus. Mit der Autorin, Eter Hachmann und Ihnen wollen wir dieses Gespräch über Fragen der Zugehörigkeit führen. Eter Hachmann ist Wissenschaftlerin, Referentin der Friedrich-Ebert-Stiftung und Vorsitzende des Ausländerrates Dresden und wird Themen, Erfahrungen und Eindrücke, die Olivia Wenzel literarisch verarbeitet, für den Raum Dresden / Sachsen diskutieren. Wie können Zugehörigkeiten in der sächsischen Zivilgesellschaft demokratischer ausgehandelt und gestaltet werden?
Stöbern Sie auf unserem digitalen Büchertisch.
"Geschichten sind wichtig. Viele Geschichten sind wichtig. Geschichten wurden benutzt um zu enteignen und zu verleumden. Aber Geschichten können auch genutzt werden um zu befähigen und zu humanisieren." – Chimamanda Adichie
Was bedeutet uns Vielfalt? Wo begegnet sie uns? Wie gehen wir mit ihr um? Wer oder was steht überhaupt für Vielfalt? Und wie gehören Gleichheit und Vielfalt zusammen? Mit diesen Fragen wollen wir uns in einem digitalen Comicprojekt auseinandersetzen.
Grundlage sind von verschiedenen Frauen erlebte Alltagsgeschichten, die in Comicform gezeichnet wurden. Sie sind in einem langjährigen Projekt, geleitet von Nazanin Zandi und Elena Pagel, entstanden. Alle entstammen Alltagserfahrungen und real erlebten Geschichten.
Wir möchten Euch und Sie dazu anregen, begonnene Geschichten, in denen verschiedene Menschen und Ereignisse aufeinandertreffen, selbst zu Ende zu zeichnen bzw. den Anfang einer zu Ende erzählten Geschichte neu zu erfinden.
Mehr Informationen zum digitalen Comic-Projekt finden Sie hier.
Wir freuen uns über jede und jeden, die an dem Projekt teilnimmt, und die fertigen Zeichnungen bis zum 7.12.2020 an Julia Schulze Wessel schickt. Alle eingesendeten Geschichten werden Teil eines Films, der von der Videokünstlerin Neja Hrovat zum Thema 'Vielfalt' erstellt wird. Fragen können selbstverständlich auch jederzeit an die angegebene E-Mail-Adresse geschickt werden. |
Sie können über ein Videokonferenztool, Facebook und YouTube-Stream an unsere Veranstaltungen teilnehmen.
Projektleiter*innen
- Dr. Karoline Oehme-Jüngling (Wissenschaftliche Koordinatorin, Zentrum für Integrationsstudien)
- Dr. Julia Schulze Wessel (Geschäftsführerin, anDemos - Institut für angewandte Demokratie- und Sozialforschung e.V.)
- Dr. Oliviero Angeli (Wissenschaftlicher Koordinator, MIDEM)
- Prof. Dr. Michael Kobel (Professor Teilchenphysik, ehrenamtlicher Leiter der AG Arbeit und Ausbildung für Geflüchtete im Netzwerk Willkommen in Löbtau e.V. und Vorstandsmitglied Sächsischer Flüchtlingsrat e.V.)
Kooperationspartner*innen
- Kulturbüro Sachsen e.V. (Grit Hanneforth)
- Richters Buchhandlung (Christine Polak)
- Hochschule Mittweida (Asiye Kaya)
- Pro Jugend e.V.
Soziale Medien
Presse
Unsere Veranstaltungsreihe in Presse und Öffentlichkeit:
- im Newsletter des Bereichs Geistes- und Sozialwissenschaften
- im Exzellenz-Newsletter der TU Dresden
- im TU Dresden Newsportal
- im Dresdner Universitätsjournal (S. 4)
Förderung
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Freistaat Sachsen im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern.
Film
Hier finden Sie eine Zusammenschnitt der bisherigen Veranstaltungen zu den Reihen "Vielfalt im Dialog" 2020 und "Gesellschaft im Dialog" 2021.