28.06.2019
Dresden Fellow: Prof. Dr. Fatima El-Tayeb am ZfI
Wir freuen uns, im frühen Sommer Prof. Dr. Fatima El-Tayeb am ZfI begrüßen zu dürfen, die bis Ende Oktober 2019 als Gastwissenschaftlerin forschen wird. Seit 2004 ist die Historikerin Professorin für Literatur und Ethnic Studies an der University of California, San Diego. Sie arbeitet interdisziplinär zu afro-diasporischen, postkolonialen und rassismuskritischen Fragestellungen im europäischen Kontext, mit Fokus auf Widerstandstrategien rassifizierter Communitys, insbesondere solche, die eine intersektionale, queere Kunstpraxis mobilisieren. 2001 erschien ihr erstes Buch: Schwarze Deutsche. Der Diskurs um ›Rasse‹ und nationale Identität 1890-1933, Campus. Weitere Buchveröffentlichungen: European Others. Queering Ethnicity in Postnational Europe, University of Minnesota Press 2011 (deutsch als Anders Europäisch. Rassismus, Identität und Widerstand im vereinten Europa, Unrast 2015) und Undeutsch. Die Konstruktion des Anderen in der postmigrantischen Gesellschaft, Transcript 2016. Als promovierte Historikerin mit einer Dissertation zu deutscher Kolonialpolitik und nationaler Identität verfügt sie über ausgezeichnete Kenntnisse der deutschen und europäischen Kolonialgeschichte und als kulturwissenschaftliche Professorin setzt sie sich mit den aktuellen Debatten und gesellschaftlichen Aushandlungen europäischer Gesellschaften im Kontext von Migration, Diaspora und Flucht auseinander. Ihre Projekte wurden unter anderem von der Volkswagenstiftung, der Alexander von Humboldt Stiftung und der Mellon Foundation gefördert. Mit ihren Texten, Büchern und Vorträgen liefert sie wichtige Beiträge zum Verständnis der postkolonialen Bedingungen im deutschen und europäischen Kontext. Neben ihrer akademischen Arbeit ist sie in antirassistischen, migrantischen und queer of color Zusammenhängen aktiv. Während des Aufenthaltes wird sie zu Fragen der migrationspolitischen und postkolonialen Dimensionen einer nationalen Erinnerungskultur forschen, die eine heterogene Gesellschaft nur bedingt inkludiert, und vor der Herausforderung steht, Diversität, plurale Narration und heterogene Repräsentation im Kontext europäischer postkolonialer Debatten zu beantworten. Zusammen mit Dr. Noa Ha wird sie einen gemeinsamen Workshop durchführen, ihr Buch „Undeutsch“ in Dresden vorstellen und sich in die Aktivitäten des Zentrums für Integrationsstudien einbringen.