06.04.2018; Workshop
Deutsch für Geflüchtete und Migrant*innen von Anfang an und in (Aus)Bildung und Arbeit
Rico Ehren (ZfI)
Mit Bezug auf den 2. Fachtag Deutsch für Geflüchtete von Anfang an (TU Dresden, September 2017) bringt sich das Organisationsteam dieser ZfI-Veranstaltung zur 45. Jahrestagung des Fachverbands für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache e.V. mit folgendem Beitrag im Praxisforum B Beruf und Qualifizierung ein:
Deutsch für Geflüchtete und Migrant*innen von Anfang an und in (Aus)Bildung und Arbeit – Über Werkstätten heterogener Perspektiven und ihre Potenziale
Seit der sogenannten „Flüchtlingskrise“ in den Jahren 2015 und 2016 hat sich Vieles verändert. Manche Themen wurden und werden zunehmend wichtiger. So auch der Spracherwerb und darin insbesondere das Feld Deutsch in und für „Beruf und Qualifizierung“. Im Vortrag geht es um Herausforderungen und Lösungsansätze, den Fachtag „Deutsch für Geflüchtete von Anfang an“ (TU Dresden, September 2017) als konstruktive Austauschplattform zu gestalten – eine Austauschplattform, für die in Dresden bislang weder Raum noch Zeit zu sein schien. Es geht um Herausforderungen, die heterogenen Perspektiven der Akteurs-Gruppen aus Praxis und Wissenschaft zusammenzubringen, denn wie auch Geflüchtete, MigrantInnen sprechen diese bisweilen verschiedene Sprachen.
In Gesprächen zwischen den TeilnehmerInnen, der Moderatorin und dem Moderator soll es deshalb um folgende Fragen gehen: (1) Wie kann der konstruktive Austausch zwischen den heterogenen Akteurs-Gruppen gelingen? Welche Erfahrungen und Erwartungen gibt es dazu in den verschiedenen Perspektiven? Es geht aber auch um Emotionen, Rollenkonflikte und Konkurrenz, Intransparenz und das Gefühl der Machtlosigkeit. Diskutiert wird außerdem das zivilgesellschaftliche Engagement Dresdens: Die oft als „Gutmenschentum“ verschrienen Aktivitäten, MigrantInnen in Ausbildung und Arbeit zu helfen, die noch zu selten Beachtung finden: (2) Wie und mit welchen Effekten wird das Engagement in anderen Ländern und Kommunen sichtbar? Dieses Engagement trägt großes, bislang oft unentdecktes Potenzial in sich. Das Potenzial, sich den Herausforderungen gemeinsam zu stellen und im Falle Dresdens: Ein Zeichen gegen den Imageschaden und die vorherrschenden Top-Down-Prozesse zu setzen, vor allem aber Veränderungen im Sinne aller Akteurs-Gruppen der Spracharbeit zu erzielen. Deshalb wird sich auch der grundlegenden Frage: (3) Ist Deutsch für Geflüchtete von Anfang an vereinbar mit Deutsch in und für Ausbildung und Beruf? zugewandt. Eine Antwort geben Auszüge aus „Handlungsempfehlungen für Deutsch, (Aus)Bildung und Arbeit für Migrant*innen in Dresden“. Sie werden zur Diskussion gestellt und bieten nicht nur den Praktizierenden und in den Wissenschaften Tätigen das nötige Mitspracherecht, sondern auch den notwendigen Auftakt für einen Dialog auf Augenhöhe. Ein Dialog zu – sicher auch für andere Länder und Kommunen nutzbare – Handlungsempfehlungen im Feld Deutsch in und für „Beruf und Qualifizierung“. Die schlussendliche Frage lautet: (4) Wie kann ein Dialog auf Augenhöhe stattfinden, sodass Empfehlungen aus Praxis und Wissenschaft tatsächlich umgesetzt werden?