08.11.2018; Vorlesung
Ringvorlesung: "Inklusion: Interdisziplinäre Perspektiven"Ringvorlesung Inklusion: Vom ‚Recht auf Stadt‘ zum ‚Recht auf Infrastruktur‘ und dem ‚Recht auf das Dorf’? Humangeographische Perspektiven auf Inklusion
Matthias Naumann - „Vom ‚Recht auf Stadt‘ zum ‚Recht auf Infrastruktur‘ und dem ‚Recht auf das Dorf’? Humangeographische Perspektiven auf Inklusion“
Ein zentrales Forschungsinteresse der Humangeographie ist es, die räumlichen Dimensionen von Exklusion und Inklusion herauszuarbeiten. Zahlreiche stadtgeographische Arbeiten befassen sich beispielsweise mit verschiedenen Praktiken der Exklusion bestimmter Bevölkerungsgruppen in urbanen Räumen. Demgegenüber formuliert die Debatte um ein „Recht auf Stadt“ politische Entwürfe für eine inklusive Stadtentwicklung. Allerdings bleibt die Auseinandersetzung um ein „Recht auf Stadt“ häufig auf Großstädte beschränkt und bedarf häufig einer Konkretisierung anhand einzelner Handlungsfelder.
An dieser Lücke setzen Überlegungen für ein „Recht auf Infrastruktur“ an, die versuchen, Konzepte und Praktiken inklusiver Stadtentwicklung auf die Materialitäten von Städten zu beziehen und darüber hinaus Anknüpfungspunkte auch für ländliche Räume zu bieten. Exklusion und Inklusion betreffen demnach nicht nur Städte, sondern auch Dörfer, wie die Forderung nach einem „Recht auf das Dorf“ illustriert. Der Vortrag verknüpft daher aktuelle Debatten aus der kritischen Stadtgeographie, der Geographie ländlicher Räume und der sozialwissenschaftlichen Infrastrukturforschung mit Fragen von Inklusion.