Seminar: Demokratie in Rom?
Ort: BZW/A255/U
Zeit: Dienstag, 2. DS (09:20–10:50 Uhr)
Seit 1984 hat der Althistoriker Fergus Millar in mehreren Aufsätzen die These von Rom als Demokratie vertreten und damit eine lange, internationale Debatte ausgelöst, auf die unter anderem eine Sektion des 40. Deutschen Historikertages in Leipzig 1994 geantwortet hat – veröffentlicht als „Demokratie in Rom?“. Wir wollen im Seminar genau dieser Frage nachgehen, uns mit den Verfassungsstrukturen und verschiedenen Volksversammlungen ebenso beschäftigen wie mit der „politischen Kultur“ der römischen Republik, der Rolle von Rhetorik und dem Verhältnis von Elite und Volk. Dabei soll auch reflektiert und überlegt werden, was wir eigentlich unter „Demokratie“ verstehen (wollen), ob es z.B. eher um die Mitsprache des Volkes oder um die Kompetenzen der Volksversammlung geht, und auch, ob moderne und antike Konzepte überhaupt sinnvoll in Verbindung gesetzt werden können.
Einführende Literatur
A. Angius: La Repubblica delle opinioni. Informazione politica e participazione popolare a Roma tra II e I secola a.C., Milano 2018; E. Flaig: Ritualisierte Politik: Zeichen, Gesten und Herrschaft im alten Rom, Göttingen 2003; K.J. Hölkeskamp: LIBERA RES PUBLICA. Die politische Kultur des antiken Rom – Positionen und Perspektiven, Stuttgart 2017; M. Jehne (Hg.): Demokratie in Rom? Die Rolle des Volkes in der römischen Republik, Stuttgart 1996; R. Morstein-Marx: Mass oratory and political power in the late Roman republic, Cambridge 2004; H. Mouritsen: Politics in the Roman Republic, Cambridge 2017; M. G. Schmidt: Demokratietheorien. Eine Einführung, Wiesbaden 2010; H. Vorländer: Demokratie. Geschichte, Formen, Theorien. München 2010.
Verwendung: Hist AM 1, Hist Erg AM 1