FAQs zum Studium am Lehrstuhl für Alte Geschichte
Klassisch umfasst Alte Geschichte die Geschichte von Griechen und Römern im Mittelmeerraum ca. 1200 vor bis ca. 600 n. Chr. und wird in sechs Epochen unterteilt. Die ARCHAIK wartet auf mit den die Epen von Homer und Hesiod, der Lyrik von Sappho, dem frühen Sparta, ersten großen Inschriften und allgemein der Entwicklung der polis. In die KLASSIK fallen die athenische Demokratie und Blütezeit von Kunst und Kultur, Geschichtsschreibung, Rhetorik und Philosophie – aber auch die Perserkriege, der Konflikt zwischen Athen und Sparta und damit Fragen von Macht und Herrschaft, inkl. Dem Phänomen der Sklaverei. Im HELLENISMUS geht es um die Eroberungen Alexanders des Großen und dann seine Nachfolger, die sog. Diadochen, in deren Reichen trotz aller Auseinandersetzungen sich die griechisch-hellenistische Kultur von Alexandria bis Kandajar verbreitet. Die RÖMISCHE REPUBLIK beginnt mit der Vertreibung der Könige, ist geprägt von langen Kriegen gegen Pyrrhos, dann Karthago und schließlich Eroberungen im hellenistischen Osten, spektakulären Triumphzügen, Machtpolitik im Senat und schließlich berühmten Akteuren wie Cicero, Pompeius und Caesar. Die KAISERZEIT umfasst alles vom Prinzipat des Augustus bis zu Diocletian, eine Epoche von Kriegen an den Grenzen, aber Frieden und Wohlstand im Inneren (trotz des Ausbruch des Vesuvs 79). Hinzu kommt das Aufkommen der Christen – und der Verfolgung ihrer Anhänger. Die SPÄTANTIKE schließlich ist gekennzeichnet von nur noch einem Gott – aber vielen Varianten seiner Anbetung - , Konzilen und religiösen Konflikten, die tw. bis heute nachwirken. Politisch verlagert sich, spätestens mit der Absetzung des weströmischen Kaisers 476 der Schwerpunkt in den Osten, nach Konstantinopel, während der ganze Mittelmeerraum sowie Europa von Klimaveränderungen und Migrationsbewegungen gekennzeichnet sind. Wo und wann genau die Antike endet, ist dabei umstritten – anders als das wichtige und vielfach prägende Erbe, wobei die REZEPTION der Antike noch einmal ein ganz eigenes Feld ist, abgesehen von der Geschichte ihrer jeweiligen Disziplinen Archäologie, Epigraphik, Numismatik, Papyrologie, klassische Philologie und eben Alter Geschichte.
Jein. Alles kann man natürlich nicht abdecken, aber in der Lehre versuchen wir durchaus, eine gewisse Bandbreite anzubieten, orientieren uns dabei sowohl an klassischen Themen, die zum Standard einer althistorischen Ausbildung gehören (Demokratie in Athen, Übergang von der römischen Republik zum Prinzipat, Gender-Aspekte in Mythos und Tragödie), als auch an unseren jeweiligen Arbeitsschwerpunkten, um Forschung und Lehre auch wirklich zu verbinden. Ein grundsätzlicher Schwerpunkt liegt inhaltlich auf der politischen Kulturgeschichte sowie methodisch der Verbindung von Quellenarbeit mit modernen, theorie-offenen Fragestellungen. Beides profitiert enorm von der interdisziplinären Zusammenarbeit mit Kolleg:innen – aus den Antiken Kulturen, aber auch aus anderen Epochen und weiteren Instituten an der TUD. Nimmt man die regelmäßigen Veranstaltungen zur Numismatik und zur antiken Kunstgeschichte hinzu, die unsere Kooperationspartnern, Dresdner Münzkabinett und Antiken Sammlungen der SKD anbieten, gibt es ein wirklich großes und buntes Angebot in Dresden zur Auswahl. Hinzu kommen öffentliche Tagungen, Vortragsreihen aber auch Diskussionen in der Stadt, bei denen wir die Ergebnisse unserer Forschung einer breiten Öffentlichkeit präsentieren und diskutieren.
Immer im Wintersemester gibt es eine sehr allgemein gehaltene Vorlesung (VL), die unter wechselnden Titeln einen großen Überblick gibt über die ganze Antike (und sogar noch mehr). Gut zu kombinieren ist diese VL mit einem Lektürekurs in dem für die jeweilige Sitzung der VL Quellen und Literatur gemeinsam diskutiert werden. Fügt man noch ein Proseminar (PS) mit Schwerpunkt auf Literatur hinzu, hätte man mit sechs Semesterwochenstunden schon einen sehr guten Start in die Alte Geschichte.
Im folgenden Sommersemester könnte man neben dem anstehenden PS mit Schwerpunkt auf Quellen beliebig Lektürekurse, Übungen oder auch wieder eine VL besuchen – die im Sommer immer eine sehr viel speziellere Thematik verfolgt - Quellenprobleme, Forschungskontroversen und offene Fragen inklusive.
Und wenn Sie Ihre Abschlussarbeit planen: Immer im Sommersemester wird ein Colloquium (CO) angeboten, dieses richtet sich an Studierende, die Seminar und Hauptseminar hinter sich haben und nun erste Ideen oder fertige Teile für die Abschlussarbeit im Bereich der Alten Geschichte vorstellen.
Werfen Sie einen Blick auf unsere Homepage und die Seiten der Antiken Kulturen: Wir organisieren zusammen jedes Semester die Dresdner Altertumswissenschaftlichen Vorträge - dort sind Studierende herzlich willkommen! Auch über weitere gemeinsame Aktivitäten, wie Exkursionen, die internationale Meisterklasse, und andere Formate und Events, wie den Tag der Hausarbeiten, wird auf diesen Seiten informiert.