Tagungen und Workshops
Table of contents
4. Kolloquium zu Kriminalität und Strafjustiz
Schwerpunktthema Gewalt, 9.–11. Sep. 2015 München/ Gauting (Organisation zus. mit Alexandra Ortmann, Desirée Schauz und Richard Wetzell). Weitere Informationen finden sie in: H-Soz-Kult, 08.02.2015
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Die Regeln des Miteinanders
Folgt man dem Soziologen Zygmunt Bauman, dann wurden im 19. und 20. Jahrhundert fanatische Kämpfe gegen Ambiguitäten aller Art ausgetragen. Eindeutige, klare Bekenntnisse waren das Maß aller Dinge. Zwar hat die Rechtsanthropologie diese These mittlerweile
relativiert. Allerdings gilt die Sucht nach Eindeutigkeit nach wie vor als Kennzeichen vieler moderner Gesellschaften. Die Frühe Neuzeit erscheint dagegen als Epoche, in der gegensätzliche Verhaltenserwartungen relativ konfliktfrei nebeneinander bestehen konnten und in der häufig nur exzessive Normverstöße bestraft wurden. Aber wie ambiguitätstolerant war die Frühe Neuzeit tatsächlich? Gab es einen vormodernen „Segen der Ambiguität“ (Barbara Stollberg-Rilinger)?
Das ist die zentrale Frage des Workshops, der am 25. und 26. Juni an der TU Dresden im BZW/A538 stattfindet - Flyer Tagungsprogramm
Veranstalter: Dr. Matthias Bähr, DFG-Projekt: No Country for Old Men
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3. Kolloquium zu Kriminalität und Strafjustiz in Vormoderne und Moderne, 16. – 20. Jahrhundert
Meißen, 11.–13. Juni 2014
Veranstalter: Alexander Kästner (Dresden), Sylvia Kesper-Biermann (Köln), Annelie Ramsbrock (Potsdam), Benno Zabel (Leipzig)
Veranstaltungsort: Evangelische Akademie Meißen, Freiheit 16, 01662 Meißen
Informationen zur Anreise unter http://www.ev-akademie-meissen.de/anreise.html
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Mittwoch, 11.6.2014
14:00 – 15:00 Uhr
Anreise, Kaffee, Büchertisch
15:00 – 15:30 Uhr
Einführung und Vorstellung
15:30 – 17:00 Uhr
Panel 1: Biologie und Geschlecht
(Moderation: Sylvia Kesper-Biermann, Köln)
- Jonas Menne (Berlin): Kriminalbiologische Kontinuität? Zur Persistenz biowissenschaftlicher Kriminalitätserklärungen in der Nachkriegskriminologie
- Jeannette Kamp (Leiden): On the margins? The mobility question in gendered crime patterns, a case study: Frankfurt am Main 1600–1806.
17:00 – 18:15 Uhr
Panel 2: Legitimierung von Normen
(Moderation: Alexander Kästner, Dresden)
- Magelone Bollen (East Lansing MI/ USA): „Wohlverdientes Todesurtheil nebst einer Moralrede“. Das Armesünderblatt in Süddeutschland (1750–1820)
-Iris Fleßenkämper (Münster): „Die Ehe soll ehrlich gehalten werden bei allen“. Zur Legitimation und Pluralität von Normen in der Frühen Neuzeit
18:15 – 19:00 Uhr
Abendessen
19:00 – 19:45 Uhr
Abendvortrag
(Moderation: Alexander Kästner, Dresden)
- Ulrich Bach (Köln): Johannes Bückler genannt Schinderhannes – ein deutscher Räuber in französischer Zeit. 200 Jahre aufregende und wechselhafte Rezeptionsgeschichte einer Verbrecherkarriere
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Donnerstag 12.6.2014
8:00 – 9:00 Uhr
Frühstück
9:00 – 11:00 Uhr
Panel 3: Politische Kriminalität
(Moderation: Benno Zabel, Leipzig)
- Karl Härter (Frankfurt a.M.): Einführung. Die Regulierung politischer Konflikte und politischer Kriminalität in Mitteleuropa zwischen der Französischen und der Revolution von 1848
- Thomas Walter (Frankfurt a.M.): Güte, Gnade und Vergeltung. Konfliktregulierung und Strafjustiz im sächsischen Bauernaufstand von 1790
- Karl Härter (Frankfurt a.M.): Zwischen Vergeltung und Konfliktregulierung. Das politische Attentat als Thema populärer Medien und rechtlich-politischer Diskurse (1789-1848)
- Conrad Tyrichter (Frankfurt a.M.): Politische Kriminalität und transnationale Strafrechtsregime im 19. Jahrhundert am Beispiel des Deutschen Bundes
11:00 – 11:15 Uhr
Kaffeepause
11:15 – 12:30 Uhr
Panel 4: spätmittelalterlich-stadthistorische Perspektiven
(Moderation: Gerd Schwerhoff, Dresden)
- Kaspar Gubler (Münsingen/CH): Unterdrücken, Drücken, Entgegenkommen: Mechanismen und Wirkungen von Strafjustiz im Spätmittelalter im Südwesten des Reichs. Ein Vergleich der Reichsstädte Schaffhausen und Konstanz.'
- Petr Kreuz (Prag): Kriminalität in Prag in der jagiellonischen Zeit (1471-1526) im Lichte der vor dem Stadtgericht von Prag-Altstadt und der vereinten Prager Städte verhandelten privatrechtlichen Klagen.
12:30 – 14:00 Uhr
Mittagessen
14:00 Uhr – 16:30 Uhr
Panel 5: Erklärungen von Gewalt
(Moderation: Dagmar Ellerbrock, Berlin)
- Helmut Thome (Berlin): Ein von Durkheim inspirierter Ansatz zur Erklärung langfristiger Entwicklungstendenzen der Gewaltkriminalität
- Stephanie Zehnle (Kassel): „Leopardenmorde“? Kriminalisierungen von Menschen und Leoparden im kolonialen Westafrika (ca. 1880–1940)
Panel 6: Variationen der Rechtspraxis
(Moderation: Sylvia Kesper-Biermann, Köln)
- Carolin Stenz (Weil im Schönbuch): Das Strafrecht vor Gericht. Die Strafrechtsreform und der „Fall Jürgen Bartsch“
- John Jordan (Bern): Bridging the Gaps. Die Rechtspraxis der Bürgschaft
16:30 – 16:45 Uhr
Kaffeepause
16:45 – 18:15
Panel 7: Strafvollzug
(Moderation: Annelie Ramsbrock, Potsdam)
- Anne Kirchberg (Göttingen): Erziehungskonzepte im bundesdeutschen Jugendstrafvollzug von den 1950ern bis in die 1970er Jahre
- Andrea Tonert (Dresden): Freiherren hinter Gittern. Adelige in kursächsischer Festungshaft
18:15 – 19:00 Uhr
Abendessen
19:00 – 20:00 Uhr
aktuelle Projekte und Planungen
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Freitag, 13.6.2014
8:00 – 9:00 Uhr
Frühstück
9:00 – 10:00 Uhr
Panel 8: Epochenübergreifende Trends
(Moderation: Gerd Schwerhoff, Dresden)
- Ulrike Ludwig (Dresden/ Erlangen): Perspektiven der Forschung zur Geschichte von Kriminalität und Strafjustiz in der Frühen Neuzeit
10:00 – 10:15 Uhr
Kaffeepause
10:15 – 12:00 Uhr
- Désirée Schauz (München/ London): Neue Trends der internationalen Forschung zu Kriminalität und Strafjustiz in Europa, ca. 1870-1945, Teil 1
- abschließende Diskussionen und Reflexionen
(Moderation: Annelie Ramsbrock, Potsdam)
<>anschließend gemeinsames Mittagessen und Abreise