Christoph Sauer
Christoph Sauer M.A.
Promotionsstipendiat
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Graduiertenkolleg und Forschungsprojekt „Die TH Dresden im Nationalsozialismus“
Graduiertenkolleg und Forschungsprojekt „Die TH Dresden im Nationalsozialismus“
Besuchsadresse:
Falkenbrunnen (FAL), Raum 275 Chemnitzer Str. 48b
01187 Dresden
Postadresse:
Technische Universität Dresden Institut für Geschichte, Graduiertenkolleg und Forschungsprojekt „Die TH Dresden im Nationalsozialismus“
01062 Dresden
Curriculum Vitae
- seit 2023 Promotionsstipendiat im Graduiertenkolleg „Die Technische Hochschule Dresden im Nationalsozialismus“
- seit 2022 wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V. (ISGV)
- 2021–2023 Masterstudium der Geschichte an der TU Dresden
- 2021 wissenschaftlicher Assistent im Daphne-Projekt der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
- 2017–2021 Bachelorstudium der Geschichte, Kunstgeschichte und Musikwissenschaft an der TU Dresden
- 2015–2017 Studium der Musikwissenschaft und Geschichte an der TU Dresden
Promotionsvorhaben
In den Diensten der Industrie? Wissens- und Wissenschaftskontrolle
am Beispiel der Bibliothek der TH Dresden 1928–1958
Als der Bibliothekar Paul Trommsdorff 1928 in seinem Band „Die Bibliotheken der deutschen technischen Hochschulen“ die Bedeutung der Wissensversorgung durch gut ausgestattete Bibliotheken hervorhob, stellte der vom Rektorat der TH Dresden beauftragte Direktor der Sächsischen Landesbibliothek, Martin Bollert, den desolaten Zustand der Hochschulbibliothek fest. Die angestrebten infrastrukturellen Verbesserungen der Wissensversorgung sollten nicht nur der Forschung, sondern auch der Industrie dienen. Als die Gauregierung 1935 den „Alten Kämpfer“ Ernst Koch (NSDAP-Mitgliedsnummer 130) als Bibliotheksdirektor einsetzte, war nun auch die Hochschulbibliothek unter nationalsozialistischer Kontrolle. Der Wiederaufbau der zerstörten Hochschulbibliothek war geprägt von der Bergung und Entnazifizierung der ausgelagerten Bestände sowie der Wiederherstellung und ‑beschaffung von Katalogen und dringend benötigter Literatur. Mit der Versetzung von Helene Benndorf an die Hochschulbibliothek, deren Leitung sie bis 1958 innehatte, verfügte die TH Dresden wieder über eine funktionierende Einrichtung, wenngleich die Hochschulkaderleitung Benndorf eine Unverbundenheit zum sozialistischen Staat zuschrieb.
Vor diesem Hintergrund widmet sich die Forschungsarbeit der institutionell-universitären und politisch-ideologischen Rolle der Bibliothek der TH Dresden in ihrer Funktion als Wissensverwalterin, wobei Exklusion und Inklusion von Wissen, politische Umbrüche, Ereignisse, Sammlungsstrategien, Nutzungen und das Verhalten des Personals als Einflussfaktoren im Hinblick auf Kontinuitäten und Diskontinuitäten berücksichtigt werden. Der problematischen Quellenlage, ausgelöst durch hohe Kriegsverluste, soll durch eine akteurszentrierte Perspektive mit Hilfe von Gegenüberlieferungen entgegengewirkt werden.
Publikationen
- Mittel zum Zweck: Der Dresdner Karneval von 1728, in: Dresdner Hefte 154 (2023), S. 25–34. Dresdner Hefte des Dresdner Geschichtsvereins
Forschungsschwerpunkte
- Sächsische Landesgeschichte sowie Neuere und Neueste Geschichte
- Wissenschaftsgeschichte im Nationalsozialismus
- Visual History