08.05.2017
Gender in Transition - Nachwuchstagung der GenderConceptGroup 30./31.5.2017
Geschlechterverhältnisse sind gesellschaftlichen Transformationsprozessen unterworfen. Das zeigt sich einerseits daran, dass die Anerkennung und Sichtbarkeit von Lebensmodellen jenseits heteronormativer Praxen voranschreitet. Auf der strukturellen Eben finden diese – wenngleich begrenzt – Anerkennung durch spezifische Rechte (Transidentitäten, Vielfalt von Männlichkeiten, intersektionale Perspektiven, soziale Kämpfe um Anerkennung und Rechtsgleichheit, Veränderungen hinsichtlich geschlechtsspezifischer Erwerbsarbeitssegregationen) ihren Ausdruck. Im Bereich der subjektiven Erfahrung und der individuellen Lebenspraxis lassen sich zudem zunehmend Auflösungsprozesse verfestigter sozialer vergeschlechtlichter Rollenzuweisungen und deren massenmediale Sichtbarkeit ähnliche Prozesse vermuten.
Andererseits offenbart sich im Feld der aktuellen politischen Debatten sowie aus einer sozialhistorischen Perspektive eine erhebliche Persistenz des heteronormativ auf binäre Logiken setzenden Geschlechterverhältnisses. Dies äußert sich in Verschiebungen des Machtgefälles in Bezug auf Familienarbeit, welche beispielsweise in zunehmenden prekär organisierten Care-Arbeitsmärkten mündet. Auch lässt sich in bestimmten gesellschaftlichen Segmenten ein Zustand der Beharrung auf (die) tradierte Geschlechterordnung(en) erkennen (Persistenz in der Vergeschlechtlichung spezifischer Professionen, Sexualisierung bzw. Entsexualisierung bestimmter Körper und Körperpolitiken).
Die Nachwuchstagung dient dazu, dieses Spannungsfeld von Diversität und Persistenz bzw. Wandel und Beharrung auf der Basis der Forschungsbeiträge der Nachwuchswissenschaftler_innen der TU Dresden und den eingeladenen Gästen auszuloten und zu diskutieren.
Anmeldung und weitere Informationen finden Sie hier:
https://tu-dresden.de/gsw/phil/iso/mak/nachwuchskonferenz2017#intro-target-box