Sommersemester 2013_14
Anmerkung: Frau Prof. Dr. Schötz. befand sich im
Forschungsfreisemester
Dorothea Eickemeyer M.A.
Einführungsseminar: (B.A.), 4 SWS: Von der kommunalen
Armenfürsorge zur staatlichen Sozialversicherung – Zur
Geschichte des Sozialstaates im 19. und 20.
Jahrhundert
Ort: ABS/216/U Zeit: Donnerstag, 3. und 4. DS (11:10-14:30
Uhr)
In den regelmäßigen Diskussionen über Nutzen und Grenzen des
Sozialstaates stehen sich immer wieder Forderungen nach mehr
sozialer Sicherheit und die Kritik an den ausufernden
Sozialleistungen, die die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit
einschränken und zu einer Abhängigkeitsmentalität führen
würden, gegenüber. Für den sich im 19. Jahrhundert langsam
herausbildenden modernen Sozialstaat war dieses Spannungsfeld
von Anfang an prägend. Seine Entwicklung in Deutschland im 19.
und 20. Jahrhundert soll Thema dieses
Einführungsseminars sein. Vor dem Hintergrund der
wirtschaftlichen und sozialen
Umbruchprozesse im 19. Jahrhundert sollen soziale Ideen und
Reformansätze, der Wandel der traditionellen Armenpflege, die
Bismarck’sche Sozialversicherungsgesetzgebung,
Gewerkschaften und Arbeiterbewegung sowie die sozialstaatliche
Entwicklung im 20. Jahrhundert vom Ersten Weltkrieg als
»sozialpolitischen Schrittmacher« bis hin zur Bundesrepublik
und DDR in den Blick genommen werden. Neben der thematischen
Auseinandersetzung werden dabei vor allem die Vermittlung der
grundlegenden Methoden in der Geschichtswissenschaft und die
Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten im
Vordergrund stehen.
Einführende Literatur:
Rüdiger vom Bruch (Hrsg.), Weder Kommunismus noch Kapitalismus.
Bürgerliche
Sozialreform in Deutschland vom Vormärz bis zur Ära Adenauer,
München 1985; Hans Günter Hockerts, Der deutsche Sozialstaat.
Entfaltung und Gefährdung seit 1945, Göttingen 2011; Gerhard A.
Ritter, Der Sozialstaat. Entstehung und Entwicklung im
internationalen Vergleich, 3. Aufl., München 2010; Gerhard A.
Ritter, Soziale Frage und Sozialstaat in Deutschland seit
Beginn des 19. Jahrhunderts, Opladen 1998; Christoph Sachße,
Florian Tennstedt (Hrsg.), Geschichte der Armenfürsorge in
Deutschland. Bd. 1: Vom Spätmittelalter
bis zum Ersten Weltkrieg, Stuttgart 1980; Bd. 2: Fürsorge und
Wohlfahrtspflege 1871-1929, Stuttgart, Berlin, Köln 1988; Bd.
3: Der Wohlfahrtsstaat im Nationalsozialismus, Stuttgart,
Berlin, Köln 1992; Bd. 4: Fürsorge und Wohlfahrtspflege in der
Nachkriegszeit 1945.1953, Stuttgart 2012; Manfred G. Schmidt,
Sozialpolitik in Deutschland. Historische Entwicklung und
internationaler Vergleich, Wiesbaden 2005; Klaus Schönhoven,
Walter Mühlhausen (Hrsg.), Der deutsche Sozialstaat im 20.
Jahrhundert, Bonn 2012.
Verwendbarkeit für folgende Module:
Bachelor (KB und EB) Geschichte:
Hist EM 1
Bachelor–Studiengänge Lehramt Geschichte:
Hist EM 1
Modularisierte Staatsexamina –Studiengänge Geschichte:
Hist EM LA BBS/MS, Hist EM LA Gym
Dorothea Eickemeyer M.A.
Übung/Lektürekurs: Historikerkontroversen im 20
Jahrhundert
Ort: wird noch bekannt gegeben Zeit: Freitag (2.-5. DS),
Samstag (2.–4. DS)
Termine: 13./14. Dezember & 17./18. Januar
Kontroversen gehören zum Alltag des wissenschaftlichen
Betriebes. In den Auseinandersetzungen kommen aber oft nicht
nur gegensätzliche Forschungsmeinungen, sondern auch andere
Interessen zum Tragen. Wie die Fischer-Kontroverse anschaulich
gezeigt hat, kann besonders die Auseinandersetzung von
Historikern mit der jüngsten Vergangenheit ein explosives Feld
für die wissenschaftliche Debatte bilden. Die Übung wird sich
anhand ausgewählter Texte mit einzelnen Kontroversen in der
deutschen Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert befassen.
Dabei soll unter anderem nach der Bedeutung von Kontroversen
für das Fach, nach der Rolle der Medien und den
Austragungsorten von Kontroversen sowie nach dem politischen
und gesellschaftlichen Klima, in dem die Kontroversen
stattfanden, gefragt werden.
Einführende Literatur:
Georg G. Iggers, Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert. Ein
kritischer Überblick im internationalen Zusammenhang, Göttingen
2007; Klaus Große Kracht, Die zankende Zunft. Historische
Kontroversen in Deutschland nach 1945, Göttingen 2005; Hartmut
Lehmann, Doris Bergen (Hrsg.), Historikerkontroversen,
Göttingen 2001; Lutz Raphael,
Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme. Theorien,
Methoden, Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart, München 2003;
Martin Sabrow (Hrsg.), Zeitgeschichte als Streitgeschichte?
Große Kontroversen nach 1945, München 2003.
Verwendbarkeit für folgende Module:
Bachelor (KB und EB) Geschichte:
Hist AM 2, Hist Erg AM 2
Master Geschichte:
Hist MA SP 1, Hist MA SP 2
Bachelor–Studiengänge Lehramt Geschichte:
Hist Erg AM 2, Hist BS AM 2
Master–Studiengänge Lehramt Geschichte:
Hist MA Gym Prof ES, Hist MA BBS Prof ES
Modularisierte Staatsexamina –Studiengänge Geschichte:
Hist AM LA MS, Hist AM V LA Gym, Hist AM V LA BBS
Magdalena Gehring M.A.
Proseminar: Die Weimarer Republik im Spiegel der
Kultur.
Freitag 2. DS (09:20-10:50) ABS / 213 / U
Wer kennt das Synonym „Die goldenen Zwanziger“ nicht? Es steht
für die Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs, der
politischen Beruhigung und der kulturellen Blütezeit in der
Weimarer Republik. Das Proseminar möchte einen Einblick in das
vielseitige und bunte Kulturleben dieser Zeit geben. Neben den
noch jungen Massenmedien Film und Radio, den bildenden Künsten,
Musik, Tanz, Theater und Literatur werden auch kulturelle
Leitbilder und ideologische Strömungen eine Rolle spielen.
Dresden war damals ein wichtiges Zentrum für Künstler der
unterschiedlichsten Richtungen. Hier lebten und arbeiteten
unter anderem Otto Dix, Mary Wigman, Gret Palucca, Kurt Weil,
Richard Strauß und Erich Kästner. Dieser lokale Bezug bietet
die Möglichkeit, Dresden und seine Künstler in der Weimarer
Republik näher zu untersuchen. Zudem ist es Ziel der
Veranstaltung, Einblicke in die aktuelle Forschungslage zu
geben und historische Methoden und Arbeitsweisen zu vertiefen
und zu üben.
Einführende Literatur:
Gessner, Dieter: Die Weimarer Republik. Darmstadt 2009.;
Grevelhörster, Ludger: Kleine Geschichte der Weimarer Republik
1918-1933. Ein problemgeschichtlicher Überblick. Münster 2007.;
Kolb, Eberhard: Die Weimarer Republik. München 2009.; Im
Zeichen neuer Sachlichkeit. Die Künste in Dresden 1920 bis
1933. Dresdner Hefte 109 (2012).; Hermand, Jost/Trommler,
Frank: Die Kultur der Weimarer Republik. Frankfurt am Main
1988.
Verwendbarkeit für folgende Module:
Bachelor (KB und EB) Geschichte:
Hist GM 1, Hist Erg M 2, Hum Erg M
Lehramtsbachelor Geschichte:
Hist GM 1, Hist BS GM 1
Modularisiertes Staatsexamen Geschichte:
Hist GM LA 1, Hist GM LA 2, Hist GM LA 3
Magdalena Gehring M.A.
Proseminar: „Ich strebe nicht nach Ruhm und Ehre, aber nach
Einfluß aufs Ganze.“ Die Publizistin Louise Otto-Peters und ihr
Blick auf das 19. Jahrhundert.
Donnerstag 2. DS (09:20-10:50) ABS / 105 /U
Louise Otto-Peters ist uns heute hauptsächlich als Kämpferin
für das Frauenrecht und als Vorsitzende des Allgemein Deutschen
Frauenvereins bekannt. Aber im Laufe ihres langen Lebens war
sie nicht nur Herausgeberin und Mitarbeiterin mehrerer
Journale, sondern schrieb auch Prosa, Lyrik, Libretti,
politische Artikel und historische Abhandlungen. In der Übung
soll der Fokus auf Louise Otto-Peters journalistischem und
schriftstellerischem Schaffen liegen. Zudem bieten ihre
Tagebücher und die umfangreichen Briefverkehre mit
Persönlichkeiten ihrer Zeit einen interessanten Einblick in
persönliche Sichtweisen und Einordnungen der politischen und
gesellschaftlichen Ereignisse im 19. Jahrhundert. Zudem ist es
Ziel der Veranstaltung an Hand unterschiedlicher schriftlicher
Quellen historische Analysen und Arbeitsweisen zu üben sowie
ein Überblick in die neue Forschung zu geben.
Einführende Literatur:
Joeres, Ruth-Ellen: Die Anfänge der deutschen Frauenbewegung:
Louise Otto-Peters. Frankfurt am Main 1983.; Ludwig,
Johanna/Pradel, Elvira/Schötz, Susanne (Hrsg.): Louise
Otto-Peters Jahrbuch I/2004. Forschungen zur Schriftstellerin,
Journalistin, Publizistin und Frauenpolitikerin Louise
Otto-Peters (1819-1895) Beucha 2004.; Ludwig, Johanna/Schötz,
Susanne/Rothenburg, Hannelore (Hrsg.): Louise Otto-Peters
Jahrbuch II/2006. Forschungen zur Schriftstellerin,
Journalistin, Publizistin und Frauenpolitikerin Louise
Otto-Peters (1819-1895). Beucha 2004.; Hundt, Irina: Im Streben
„nach Einfluß aufs Ganze“. Louise Ottos Tagebücher aus den
Jahren 1849-1857. In: Ludwig, Johanna/Schötz,
Susanne/Rothenburg, Hannelore (Hrsg.): Louise Otto-Peters
Jahrbuch III/2009. Forschungen zur Schriftstellerin,
Journalistin, Publizistin und Frauenpolitikerin Louise
Otto-Peters (1819-1895). Beucha 2010.
Verwendbarkeit für folgende Module:
Bachelor (KB und EB) Geschichte:
Hist GM 1, Hist Erg M 2, Hum Erg M
Lehramtsbachelor Geschichte:
Hist GM 1, Hist BS GM 1
Modularisiertes Staatsexamen Geschichte:
Hist GM LA 1, Hist GM LA 2, Hist GM LA 3
Magdalena Gehring M.A.
Übung zur Vermittlung von Überblickswissen: Die deutsche
Frauenbewegung von ihren Anfängen bis zur Gegenwart
Donnerstag 5. DS (14:50-16:20) ABS / 213 / U
„Emancipierte“, „Blaustrümpfe“, „Suffragetten“ und „Emanzen“ -
Frauen, die sich für ihr Recht auf Bildung, Arbeit und
politische Partizipation einsetzten, wurden von der
Gesellschaft durch die Jahrzehnte hindurch argwöhnisch
beobachtet und mit Spottnamen betitelt. Wo lagen Gründe für die
ablehnende Haltung gegenüber Frauenrechtlerinnen? Welche
unterschiedlichen Strömungen und Formen der Frauenbewegung
bildeten sich im Laufe der Zeit heraus und welche Ziele
verfolgten sie, welche Methoden und Strategien hatten sie? Die
Übung möchte einen Überblick über die Entwicklungslinie der
deutschen Frauenbewegung von ihren Anfängen in der Mitte des
19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart geben. Daneben sollen
Einblicke in die aktuelle Forschung unterschiedlicher
schriftlicher Quellen gegeben werden und historische Methoden
und Arbeitsweisen vertieft und geübt werden.
Einführende Literatur:
Schaser, Angelika: Frauenbewegung in Deutschland 1848-1933.
Darmstadt 2006.; Twellmann, Margit: Die deutsche
Frauenbewegung. Ihre Anfänge und erste Entwicklung 1843 - 1889.
Frankfurt am Main 1993.; Hervé, Florence: Geschichte der
deutschen Frauenbewegung. Köln 1998.; Gerhard, Ute: Unerhört.
Die Geschichte der deutschen Frauenbewegung. Reinbeck bei
Hamburg 1992.; Frevert, Ute: Frauen-Geschichte zwischen
bürgerlicher Verbesserung und neuer Weiblichkeit. Frankfurt am
Main 2007.; Notz, Gisela: Warum flog die Tomate? Die autonome
Frauenbewegung der Siebzigerjahre. Entstehungsgeschichte,
Organisationsformen, politische Konzepte. Neu-Ulm 2006.
Verwendbarkeit für folgende Module:
Bachelor (KB und EB) Geschichte:
Hist EM 1, Hist Erg EM 1, Hist GM 1,