09.06.2022 - 11.06.2022; Tagung
Die globale DDR - eine transkulturelle Kunstgeschichte (1949–1990)
Die Veranstaltung wird durch die freundliche Förderung der Fritz Thyssen Stiftung ermöglicht.
Die internationale und interdisziplinäre Konferenz „Die globale DDR – eine transkulturelle Kunstgeschichte (1949–1990)“ widmet sich einem bisher kaum erforschten Kapitel: den vielfältigen Verbindungen im Feld der Kunst zwischen der DDR und den sozialistischen Ländern jenseits des Ostblocks in Afrika, Asien und Lateinamerika. Diese Beziehungen manifestierten sich u. a. in Künstler:innenreisen und wechselseitigen Studienaufenthalten, in Ausstellungen ostdeutscher Kunst im Ausland wie auch außereuropäischer Kunst in der DDR oder in künstlerischen Darstellungen des ‚Fremden‘ und in Primitivismen, die die Konferenz kritisch in den Blick nehmen möchte. Die Konferenz führt erstmals die vorhandenen Forschungen im deutschsprachigen Raum systematisch zusammen und erweitert sie um die dringend benötigten Perspektiven aus den damaligen Partnerländern. Das Programm ist entlang folgender vier Schwerpunktthemen organisiert:
- Auswärtige Kulturpolitik und interkulturelle Begegnungen
- Transkulturelle Ästhetiken des Sozialismus
- Praktiken der Arbeit und Kollaboration
Um die Brücke zwischen wissenschaftlichem Diskurs und konkreten (und bisher kaum bekannten) Kunstwerken in diesem Zusammenhang zu schlagen, wird die Konferenz in Kooperation mit der Kustodie der TU Dresden und den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) ausgerichtet. Sie findet zeitgleich mit der Prolog-Ausstellung zu dem Projekt „Revolutionary Romances“ im Albertinum der SKD statt und wird von einem Workshop in der Kunstsammlung der TU Dresden begleitet. Das Thema der Konferenz hat auch für das Selbstverständnis einer post-sozialistisch geprägten Gesellschaft eine hohe politische Relevanz, insbesondere am Standort Dresden, wo die Debatte um die Deutungshoheit über die Kunst in der DDR mit besonderem Nachdruck geführt wird. „Die globale DDR“ möchte eine kritische Plattform bieten mit dem Ziel, bestehende kunsthistorische und gesellschaftspolitische Narrative aus einer transkulturellen Perspektive zu verhandeln.