Teilprojekt F: Kunstgeschichte

"Parodie und Pasquinade. Gestalt und Genese von Modernisierungs­prozessen frühneuzeitlicher Kunst"

© SFB 1285

Das Teilprojekt untersucht Bildparodien und literarische Formen künstlerischer Schmähung, wie sie ab 1500 in Italien, Deutschland und den Niederlanden vermehrt zu finden sind, als Ausdruck invektiver Kunstkommunikation. Im Mittelpunkt stehen dabei Techniken der Devaluation, insbesondere Parodien, die Werke oder ihre Urheber der Lächerlichkeit preisgeben, indem sie Motive der Vorbilder in ebenso un­passende wie abwertende Kontexte überführen. Es ist das zentrale Anliegen des Teilprojekts, solche Tech­niken als wichtiges Element ästhetischer Autonomisierungs- und Modernisierungsdiskurse jener Zeit zu verstehen und als einen frühen Beitrag zur querelle des anciens et des modernes zu deuten.

Weitere Informationen zum Teilprojekt:

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• Vorträge
• Lehrveranstaltungen
• Publikationen

Die Arbeitsbereiche des TP F

© Wikimedia, CC BY-SA 2.0

"Autonomie als Habitus. Studien zur Genese des modernen Künstlers" (Jürgen Müller)

Das Projekt fragt nach der Inszenierung von Konflikten als Ausdruck eines autonomen Künstler-Habitus in der zeitgenössischen Vitenliteratur, in Pasquinaden und in Werken mit subversiven Botschaften. Neben der Künstlerehre und den verschiedenen Lizenzen zu Schmähung stehen dabei ästhetische Modernisierungsdebatten im Fokus.

© Public domain

"Battle of Images. Parodie und Karikatur im 18. Jahrhundert" (Lea Hagedorn)

Das Projekt untersucht den strategischen Einsatz von Bildparodien im Rahmen der Querelle des Anciens et des Modernes des 18. Jahrhunderts. Neben dem künstlerischen Self fashioning geht es dabei auch um das Zusammenspiel von Parodie und Karikatur im Sinne bürgerlicher Aufklärungsbewegung.

© Wikimedia, gemeinfrei

"Michelangelo- und Raffaelparodien in Italien" (Giuseppe Peterlini)

Michelangelo und Raffael gelten als unerreichbare Meister der italienischen Renaissancekunst. Parodien ihrer Werke finden sich von Giulio Romano bis zur Paragonedebatte des 17. Jahrhunderts. Das Projekt untersucht deren Einsatz als Konfliktressourcen in künstlerischen Konkurrenzkämpfen und erarbeitet eine Theorie der Bildparodie für die italienische Kunst des Cinquecento.