Praxisprojekte
KinderLeseUni
Die KinderLeseUniversität ist ein Service Learning Projekt für SchülerInnen und Studierende, das die Aneignung von Fachwissen mit sozialem Engagement verbindet.
Das Projekt wurde 2011 von Frau Nicole Berg, abgeordnete Lehrerin am ZLSB, initiiert. Seit 2012 besteht die schulartübergreifende Kooperation mit Frau Dr. Ulrike Günther, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl NDL und Didaktik. Zukünftig soll auch hochschulübergreifend mit Lehramtsanwärter*innen und Referendar*innen der Sächsischen Ausbildungsstätte Dresden kooperiert werden.
Die Anmeldung zur KinderLeseUni ist kostenlos, um möglichst vielen Kindern die Teilnahme zu ermöglichen. Deshalb werden ganze Schulklassen in die Technische Universität eingeladen, um ihnen einen Einblick in das universitäre Leben und die Idee eines möglichen Bildungsweges zu geben.
Die KinderLeseUniversität leistet zugleich einen praxisorientierten Beitrag zur Ausbildung von Lehramtsstudierenden, indem sie ihnen ermöglicht, in Teams Kinderseminare zur Vermittlung von Literatur zu planen, zu gestalten und zu reflektieren. Dabei wenden die Studierenden ihr theoretisch erworbenes Wissen an und schärfen ihren Blick für die Herausforderungen in der Schulpraxis.
Während der KinderLeseUniversität wird ein reger Dialog zwischen den Kindern, den Studierenden, den LehrerInnen und den Dozentinnen angeregt, um das Projekt weiter zu verbessern.
Die Studierenden entfalten ihre soziale Kompetenz, indem sie organisatorische Verantwortlichkeiten übernehmen, einander hospitieren und unterstützen.
Im Mittelpunkt der KinderLeseUniversität steht die Kinderliteratur. Die aktuellen Rahmenthemen für die Buchauswahl vermitteln zwischen der schulischen Auseinandersetzung mit Literatur und der Freizeitlektüre der Kinder.
In Vorbereitung der Kinderseminare besuchen die Studierenden die Städtischen Bibliotheken, verschaffen sich einen Überblick über das Angebot an Kinderliteratur und erproben Verfahren wie Bookslam oder Bibliothektsrallye.
Im Seminar zur KinderLeseUniversität erwerben die Studierenden Kompetenzen in der Aneignung und motivierenden Vermittlung von Kinderliteratur. Auf dieser Basis erarbeiten sie in fach- und schulartenenübergreifenden Teams und unter Anleitung der Dozentinnen die Seminare für die KinderLeseUniversität.
Zur KinderLeseUniversität gestalten die Studierenden ihr Seminar, lassen es durch die SchülerInnen evaluieren und werten es gemeinsam mit den Dozentinnen aus.
Sie haben die Möglichkeit, ihren Entwurf zu überarbeiten und unterrichten am Folgetag eine weitere Klasse.
Die Lehrveranstaltung ist mit dem Modul im Ergänzungsbereich kompatibel und anrechenbar.
In der lehrveranstaltungsfreien Zeit findet die KinderLeseUni statt: Vorlesung, Frühstück in der Mensa, Kinderseminare
Seit ihrer Gründung 2011 haben an der Dresdner KinderLeseUniversität ca. 4700 Schüler und Schülerinnen teilgenommen.
Im Jahr 2015 wurde das Projekt mit der vom Stifterverband der deutschen Wissenschaft ausgelobten 'Hochschulperle' für innovative, beispielhafte Hochschulprojekte ausgezeichnet.
Digital Fellowship: "Social Media im Deutschunterricht"
Das Lehr-Forschungsprojekt "Social Media im Deutschunterricht (SMiD)" von Prof. Dr. Dorothee Wieser und Prof. Dr. Simon Meier-Vieracker wird im Rahmen eines Digital Fellowship vom Arbeitskreis E-Learning der Landesrektorenkonferenz Sachsen bis Ende 2022 mit einer Förderung von 25.000€ unterstützt.
In Kooperation mit Studierenden sollen im Rahmen des Projekts Unterrichtsentwürfe zum Thema Social Media gesichtet, konzipiert, ausprobiert und evaluiert werden. Eine Peer-Feedback-Plattform wird eigens dafür entwickelt und die Ergebnisse werden als Open Educational Resources zur Verfügung gestellt.
PROJEKT(SEMINAR) LESEFÖRDERUNG
Individuelle Leseförderung durch Lehramtsstudierende - der „Fördermonat Lesen“ an der 116. Oberschule
Auf der einen Seite: Lehramtsstudierende, die sich oftmals mehr Möglichkeiten wünschen, erworbenes fachdidaktisches Wissen in der Schule anwenden und Praxiserfahrungen sammeln zu können. Auf der anderen Seite: eine Schule mit engagierten Lehrer:innen, die im Schulalltag ab und an trotzdem an ihre Grenzen stoßen, wenn es darum geht, Schüler:innen sehr individuell und persönlich zu fördern – z. B. in der Entwicklung und Verbesserung ihrer Lesekompetenz. Was liegt also näher, als beide Perspektiven zu verknüpfen? Die Deutschlehrerin Frau Willers von der 116. Oberschule in Strehlen und Frau Pollack, Mitarbeiterin der Fachdidaktik Deutsch der TU Dresden, fanden: „Nichts liegt näher!“ und entwickelten gemeinsam ein Konzept für den „Fördermonat Lesen“ an der 116. Oberschule und für die entsprechende Vorbereitung der Studierenden in dem Deutschdidaktik-Seminar „Leseförderung in heterogenen Lerngruppen: ein Theorie-Praxis-Seminar“.
In den ersten Monaten des Wintersemesters 2021/2022 erwarben so insgesamt 20 Lehramtsstudierende des Faches Deutsch im Rahmen des Seminars das fachdidaktische Grundlagenwissen zu Lesekompetenz und deren Erwerb und Diagnose sowie über Ansätze und Methoden zur differenzierten Förderung. Damit waren die Grundlagen für die Planung und Durchführung des individuellen Unterrichts in Kleinstgruppen (vier bis max. sieben Schüler:innen) sowie die anschließende Reflexion gelegt.
Parallel entschieden sich etwa 70 Schüler:innen der Klassenstufen 6 bis 10 der 116. Oberschule für eine Teilnahme an dem ‚Fördermonat Lesen‘ und so lernten im Dezember 2021 die insgesamt 16 Gruppen ‚ihre‘ Student:innen kennen. Für die Studierenden bot das Kennenlernen die Möglichkeit, die individuellen Interessen und Ziele der Schüler:innen zu erfahren und in ihre Planung der Fördermaßnahmen einfließen zu lassen. Während der folgenden Planungsphase hatten die Studierenden zudem die Möglichkeit, Ideen oder Fragen mit ihrer Dozentin zu besprechen.
Im Januar 2022 hieß es dann drei Wochen lang für beide Seiten: „Früh aufstehen!“ – die Förderstunden lagen über die Woche verteilt in der nullten oder ersten Schulstunde. Pandemiebedingt waren weitere Herausforderungen – wie beispielsweise die Durchführung von Coronatests – zu bewältigen, diese wurden von Studierenden und den Lernenden aber zuverlässig gemeistert. Die Einblicke, die wir als Leiterinnen des Projekts bei unseren Kurzbesuchen der einzelnen Gruppen erhielten, zeigten eine durchweg herzliche Atmosphäre, in der die Studierenden je nach Gruppe mit unterschiedlichsten Texten und Methoden ‚ihre‘ Schüler:innen sehr individuell ansprachen und förderten.
Was die Schüler:innen mit Fördermonat „Lesen“ verbinden, haben wir in einer Wortwolke dargestellt.