02.10.2025
Gender Lectures zur Antike im WiSe 25/26
Gender Lectures: Mythos, Politik und Genderdiskurse
Relektüren, Revisionen und Transformationen antiken Geschlechterdenkens
"Was erzählen antike Texte und Bilder über Geschlechterrollen? Was bleibt ungesagt oder wird bewusst verdrängt? Wie wurden Körper, Macht und Geschlecht in der Antike konstruiert und wie haben sich diese Narrative im Laufe der Geschichte verändert, überlagert oder neu formiert? Und wie ist zu vermeiden, dass Geschlechterstereotype des 19. und 20. Jh. in die Antike zurückprojiziert werden?
Zur Beantwortung dieser Fragen bringt die interdisziplinäre Ringvorlesung wechselnde Perspektiven aus Alter Geschichte, Klassischer Philologie und Theologie zusammen. Die Themen reichen dabei von Kleopatra und dem hellenistischen Königinnentum über geschlechterspezifische Varianten in biblischen Überlieferungen bis hin zur Darstellung von Figuren wie Penelope in der antiken und neuzeitlichen Literatur. Die Vorlesung fragt nach antiken Körperpolitiken, nach stereotypisierenden oder Stereotypen hinterfragenden Lesarten sowie nach den kulturellen, religiösen und politischen Mechanismen, durch die Geschlechterbilder tradiert, transformiert oder unsichtbar gemacht wurden. Sie lädt dazu ein, alte Texte und Bilder aus neuen Perspektiven zu betrachten und kritisch zu reflektieren, wie Vorstellungen von Geschlecht historisch gewachsen sind und bis in die Gegenwart wirken. Und sie stellt sich der Aufgabe, unseren Blick auf die Antike und ihre Geschlechterkonstruktionen zu hinterfragen."1
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Wir freuen uns, dass in diesem Semester die Gender Lectures der Antike gewidmet werden und auch drei Sitzungen der Klassischen Philologie (18.11.25 / 13.01.26 / 20.01.26) vorbehalten sind. Im November dürfen wir zunächst Dr. Bernadette Descharmes von der Universität Rostock begrüßen, die über "'Lass uns schmutzig Liebe machen'. Zur Normierung und Transgression von Geschlecht und Sexualpraxis in Rom" sprechen wird. Im Januar folgen dann zwei Sitzungen aus unseren eigenen Reihen: Jun.-Prof. Dr. Mario Baumann und Anna D. Uschner werden einen Einblick in ihr aktuelles Forschungsprojekt "Der Duft des Textes: Die Darstellung von Gerüchen in der antiken griechischen Literatur" geben und Lea Wildner in die Darstellung einer weiblichen Figur in antiker Literatur und Antikerezeption.
Die übrigen Lesungen werden von Referent:innen aus den Bereichen der Biblischen Theologie (evangelisch und katholisch) sowie der Alten Geschichte gestaltet werden - womit in diesem Semester auch erstmals die Dresdner Altertumswissenschaftlichen Vorträge (DAV) in eine größere Ringvorlesung integriert sind.
Allgemeine Informationen
Die Vorlesungsreihe startet am 14.10.2025 und findet wöchentlich am Dienstag in der 6. DS (16:40 bis 18:10 Uhr) statt. Die Veranstaltung ist hybrid angelegt, sodass Sie sowohl online als auch vor Ort in der W48/001 teilnehmen können.
Die Anmeldung erfolgt auf OPAL oder per Email: . Eine Einschreibung ist ab sofort möglich.
Die Veranstaltung wird von der GenderConceptGroup der TU Dresden in Kooperation mit den obengenannten Professuren organisiert. Sie richtet sich an Studierende aller Fachrichtungen sowie an alle Interessierten, die sich mit Geschlechterdiskursen im Schnittfeld von Antike, Rezeption und Gegenwart auseinandersetzen möchten.1
Das vollständige Programm finden Sie hier.
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