GenderLectures
Gender in Medizin(-technologie) und Psychologie
SoSe 2022
Die Vorlesungsreihe Gender in Medizin(-technologie) und Psychologie ist die vierte im Rahmen der von der GenderConceptGroup der TU Dresden organisierten interdisziplinären Veranstaltungsreihe ‚GenderLectures‘. Im Sommersemester 2022 kooperiert die GenderConceptGroup mit der Medizin und der Psychologie sowie den Ingenieurswissenschaften, um die Relevanz von Geschlechterforschung für diese Disziplinen zu diskutieren.
In der Medizin wird der Gender-Thematik – vor allem im Zusammenhang mit der geschlechtersensiblen Medizin – wachsende Bedeutung zugeschrieben. So wird etwa erforscht, wie sich Gender und sexuelle Orientierung, verzahnt mit anderen Faktoren, wie sozioökonomischem Status oder kulturellem Hintergrund, aber auch mit einer zunehmenden Technisierung, auf die medizinische Forschung sowie den Zugang zu medizinischer Versorgung, Diagnose und Therapie auswirken. Seit das Thema Gender in den 1980er Jahren auch systematischen Einzug in die Psychiatrie und Psychotherapie erhielt, wurden unter anderem Diagnose- und Therapieprozesse auf genderspezifische Besonderheiten untersucht. Geschlechter-spezifische psychische Belastungen, wie etwa peripartale Störungen von Müttern, finden ebenfalls zunehmend Beachtung. Denn beispielsweise rein biomedizinische Ansätze können die soziokulturellen Hintergründe psychischer Erkrankungen verschleiern und somit bestehende Ungleichgewichte reproduzieren. In der Vorlesungsreihe Gender in Medizin(-technologie) und Psychologie stellen deshalb im Laufe des Semesters Wissenschaftler:innen der TU Dresden aktuelle Studien oder Forschungsprojekte vor, die diesen und weiteren Gender-bezogenen Fragen nachgehen.
Programm: Programmplakat_GenderInMedizin_SoSe22_FINAL.pdf
Zeit: Donnerstag, 6. DS, 16:40-18:10 Uhr
Beginn: 07.04.2022
Turnus: 14-täglich
Ort: digital, Link wird nach Anmeldung bekanntgegeben
Anmeldung: per Mail an oder über den OPAL-Kurs https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/34217590786
Die Veranstaltung wird aus Mitteln des Professorinnenprogramms III des Bundes und der Länder mitfinanziert.
Vergangene Gender Lectures
WiSe 2021/22
Warum sollten sich Geistes- und Sozialwissenschaftler*innen für die Entwicklung technischer Innovationen interessieren? Warum sollten Ingenieur*innen bei der Schaffung neuer Technologien Erkenntnisse aus der Geschlechterforschung berücksichtigen? Beispiele wie Gesichtserkennungssoftware, die Frauen schlechter und trans Menschen gar nicht erkennt, oder Airbags, die nur ab einem bestimmten Gewicht ausgelöst werden, zeigen: Technik entsteht nicht losgelöst vom gesellschaftlichen Kontext. Daher kann es sein, dass Stereotype eingeschrieben werden, wenn nicht etwa der Gender Bias reflektiert wird und Anforderungen an Gleichberechtigung und diskriminierungsfreie Technologien (z.B. KI) eingelöst werden. Die Vorlesungsreihe – eine Kooperation der GenderConceptGroup mit dem Bereich Ingenieurwissenschaften – will diesen Fragen auf den Grund gehen und die immer noch existierenden Vorurteile der „sozial desinteressierten Technologieentwicklung“ und der „technologiefeindlichen Geisteswissenschaft“ aufbrechen.
Dazu werden in der Vorlesungsreihe „Gender meets Technology“ Referent*innen aus den Bereichen Ingenieurwissenschaften, Medizin, Sozial- und Kulturwissenschaften aufzeigen, in welcher Weise ‚Gender‘ und ‚Technologie‘ verknüpft sind, und welche enormen Potentiale in einer gegenseitigen Berücksichtigung aktueller Themen bestehen. Ziel ist es, einen Einblick in Schnittstellen zwischen geisteswissenschaftlichen Aspekten, wie der Kategorie Geschlecht, und der Entwicklung neuer Technologien, z.B. automatisierte Krebserkennung oder algorithmische Bewerber*innenauswahl, zu bekommen.
Die Veranstaltung wird aus Mitteln des Professorinnenprogramms III des Bundes und der Länder mitfinanziert.
Programm: Plakat_GenderMeetsTechnolgy_Programm_WS 21_22.pdf
Hinweis: Prof. Dr. Marianne Kneuer ist seit 01.10.2021 Inhaberin der Professur für Politische Systeme und Systemvergleich an der TU Dresden. Hier geht es zur Professurwebsite.
Zeit: wöchentlich, Donnerstag, 16:40-18:10 Uhr (6.DS)
Ort: digital (Link wird über OPAL bekannt gegeben)
Beginn: 14.10.2021
Anmeldung: und über OPAL: https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/31411175425
Mögliche Prüfungsleistungen: Sitzschein, Essay, lektürebezogene Aufgabe
Lehrende: verschiedene Wissenschaftler*innen der TUD und anderer Hochschulen sowie Aktivist*innen und Künstler*innen
SoSe 2021
Technologie für Alle? Mit Medien leben
Die GenderConceptGroup lädt herzlich zur Teilnahme an den Gender Lectures ein. Zum Sommersemester 2021 wird unsere Veranstaltungsreihe unter dem Titel: „Technologie für Alle? Mit Medien leben“ fortgeführt.
Sie befasst sich mit intersektional-geschlechtsspezifischen Analysen von technologischen Entwicklungen. Auch wenn theoretisch der Zugang zu neuen Technologien für alle erleichtert wurde, faktisch besteht weiterhin ein Gefälle zwischen wenigen (männlichen) Produzenten und einer Vielfalt von Nutzenden. Die Fortführung der Reihe aus dem Wintersemester befasst sich diesmal mit praktischen und didaktischen Perspektiven auf Technik unter Berücksichtigung des Geschlechteraspekts. Wissenschaftler:innen stellen in den Gender Lectures geschlechtsspezifische Fragen zum aktuellen Stand der Technikforschung und zum Umgang mit Medien.
Programm_GenderLectures_SoSe2021
22.04.2021
Roboter und Gender? Eine sozialpsychologische Perspektive
Prof. Dr. Friederike Eyssel (Universität Bielefeld)
Der Vortrag liefert eine sozialpsychologische Perspektive auf die Frage, ob Roboter gegendert werden (sollten) und gibt empirisch fundierte Antworten zu damit verbundenen Konsequenzen für die Grundlagenforschung und das Design von sozialen Robotern.
empfohlene Lektüre zur Veranstaltung:
Eyssel, F._Gender in Science and Engineering
20.05.2021
Mitfühlende Maschinen. Zur Geschichte und Epistemologie technologischer Fürsorge
Dr. Daniela Wentz (Leuphana Universität Lüneburg)
Emotionale KI wird immer öfter auch im Zusammenhang mit der Entwicklung von digitalen Technologien zur Pflege und Therapie eingesetzt. Der Vortrag fragt nach den impliziten und expliziten Vorannahmen, den epistemologischen und diskursiven Bedingungen dieser Technologien und setzt diese in Beziehung zu Medien der Selbstfürsorge von Autist:innen.
Eine Aufzeichnung des Vortrags finden Sie hier.
empfohlene Lektüre zur Veranstaltung:
03.06.2021
Inklusive Ethik der Gefährt:innenschaft. Über eine Transformation des Lehrens und Lernens in den Wissensräumen
Dr. Janina Loh (Universität Wien)
Der Vortrag verhandelt in Orientierung an Donna Haraway ein alternatives Ethikmodell zu den in unseren Gesellschaften üblichen exkludierenden Systemen. Welche Konsequenzen eine solche Fokussierung der Beziehungen hat, wird am Beispiel der Wissensräume (insb. der Universitäten) veranschaulicht.
Eine Aufzeichnung des Vortrags finden Sie hier.
empfohlene Lektüre zur Veranstaltung:
Loh, J._Roboterethik
17.06.2021
Barrierefreie Dokumente
Dipl. Päd. Anja Winkler (TU Dresden)
Der Vortrag diskutiert rechtliche Grundlagen der Barrierefreiheit sowie Definitionen der Begriffe Inklusion vs. Integration. Auch in barrierefreien Dokumenten ist eine gendergerechte Sprache nötig und problemlos möglich. Und es hilft allen Nutzer:innen, solche Unterlagen in einem barrierefreien Format zur Verfügung zu stellen.
Eine Aufzeichnung des Vortrags finden Sie hier.
empfohlene Lektüre zur Veranstaltung:
Winkler, A._barrierefreie Dokumente
01.07.2021
Digitale Medien – Fluch oder Segen für genderneutrale bzw. gendersensible Medienerzeugung
Dr. rer. Nat. Gregor Damnik (TU Dresden) & Simone Donay (TU Dresden)
Im Vortrag wird ein Pilotprojekt vorgestellt, welches darauf zielt, Einstellungen von jungen Mädchen im Bezug zu „Frauen in technischen Berufen“ zu reflektieren. Anschließend wird diskutiert, wie Autor:innen von digitalen Medien bei der gendersensiblen Erstellung ihres digitalen Materials unterstützt werden können.
Eine Aufzeichnung des Vortrags finden Sie hier.
Digitales Spiel: Serena Supergreen und der abgebrochene Flügel
15.07.2021
Artificial Gender – Geschlechterrhetorik Künstlicher Intelligenz in Alltagstechnologien
Dr. Martin Hennig (Universität Potsdam)
Der Vortrag wird mit einem Blick auf klassische Geschlechtertopoi im KI-Film beginnen, diese mit poststrukturalistischer Theoriebildung kontrastieren und auf dieser Grundlage die medialen Interfaces von KI in Alltagskontexten (Beruf, Pflege, Familie) sowie ihrer Vermarktung kritisch diskutieren.
Eine Aufzeichnung des Vortrags finden Sie hier.
empfohlene Lektüre zur Veranstaltung:
Hennig, H._Ein Manifest für Cyborgs
Die Gender Lectures sind für alle Interessierten offen und finden donnerstags von 16:40 – 18:10 Uhr online statt. Wir bitten um Anmeldung per Mail an . Den Zugangslink erhalten Sie per Mail. Studierende können sich die Veranstaltung als Studienleistung anrechnen lassen (AQUA, studium generale und Ergänzungsbereich der Lehramtsstudiengänge). Informationen zu den einzelnen Leistungen finden Sie auf OPAL.