Aug 21, 2019
7 Mio. Euro für 5G Lab Germany der TU Dresden
Das 5G Lab Germany der TU Dresden erprobt und erforscht in einem 5G‑Testfeld innovative Anwendungen mehrerer wichtiger Zukunftsthemenfelder in der Region Lausitz. Im Rahmen der Nationalen Luftfahrtkonferenz übergaben Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und der Sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer heute (21. August 2019) den Wissenschaftlern der TU Dresden einen Fördermittelbescheid in Höhe von 7 Mio. Euro.
An mehreren Standorten der bundesländerübergreifenden Region Lausitz entsteht das „5G Lab Germany Forschungsfeld Lausitz“. In diesem Forschungsfeld werden in den Bereichen 5G-Fliegen, 5G-Fahren und 5G-Bauen ferngesteuerte, automatisierte und kooperative Anwendungen erforscht und erprobt. Dabei werden zum einen die Möglichkeiten des Taktilen Internets aufgezeigt. Zum anderen wird gezeigt, welche Anwendungen 5G tatsächlich erfordern und wie künftige Wertschöpfungsketten der Themenbereiche optimiert oder revolutioniert werden können.
Im Projekt wird ein forschungsnahes und an die zu erprobenden Anwendungen angepasstes 5G-Testnetz aufgebaut. Dieses ist Grundlage aller im Projekt zu untersuchenden Anwendungen. Gleichzeitig wird die Infrastruktur weiteren interessierten Forschenden zur Verfügung gestellt, um eigene Untersuchungen durchzuführen.
Im Bereich 5G-Fliegen soll das Verhalten unbemannter Flugobjekte (Drohnen) wie auch bemannter Flugobjekte (z.B. Flugtaxis) bei variierenden Umgebungsbedingungen mittels einer echtzeitfähigen 5G-Vernetzung untersucht werden. Untersuchungsgegenstand wird u.a. sein, wie Drohnen gemeinsam kooperieren oder wie z.B. der Übergang zwischen autonomem Fliegen im ländlichen Bereich und automatisiertem, durch die Infrastruktur geführtes Fliegen im urbanen Bereich –wie z.B. bei Flugtaxis – gestaltet werden kann. Wie dieser Übergang zwischen verschiedenen Betriebsmodi im Bereich des Fahrens realisiert werden kann, ist dabei auch ein wesentlicher Forschungsschwerpunkt im Themenfeld 5G-Fahren. Im Anwendungsfeld 5G-Bauen werden die Untersuchungen u.a. die Bereiche der ortsveränderlichen und kurzfristigen Baustellenvernetzung (z.B. bei Tages- und Wanderbaustellen) wie auch z.B. virtuelle Sicherheitskäfige bei untereinander kooperierenden Maschinen und Geräten umfassen.
In Zeiten des Strukturwandels in der Lausitz bieten sich durch die Nähe zur deutschlandweit führenden Forschungsregion Dresden für die Bereiche 5G und Mikroelektronik hervorragende Rahmenbedingungen zur praxisnahen Verwirklichung und anwendungsgetriebenen Verstetigung von Innovationskonzepten. Das Vorhaben dient als Impuls, um den Strukturwandel in der bundesländerübergreifenden Region Lausitz sowohl in wirtschaftlicher als auch gesellschaftlicher Hinsicht zügig voranzubringen und die Region mit neuem Know-how und Angeboten auszustatten.
Das 5G Lab Germany ist eine Plattform aus verschieden wissenschaftlichen Disziplinen des Bereichs Ingenieurswissenschaften an der TU Dresden. Aktuell arbeiten Wissenschaftler von 24 Professuren der TU Dresden in interdisziplinären Teams zusammen, um in einem ganzheitlichen Ansatz den Herausforderungen der 5. Generation des Mobilfunks zu begegnen. Um den Einfluss auf die 5G-Entwicklung zu maximieren sind derzeit 18 weltweit führende Industrieunternehmen aus der Telekommunikationsindustrie und aus Anwenderbranchen in gemeinsame Forschungsvorhaben und strategische Aktivitäten zur Meinungsbildung und Konsensfindung eingebunden.
Die Technische Universität Dresden ist eine der Spitzenuniversitäten Deutschlands und Europas: stark in der Forschung, erstklassig in der Vielfalt und der Qualität der Studienangebote, eng vernetzt mit Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft. Als moderne Universität bietet sie mit ihren fünf Bereichen in 18 Fakultäten ein breit gefächertes wissenschaftliches Spektrum wie nur wenige Hochschulen in Deutschland. Sie ist die größte Universität Sachsens. Die große Campus-Familie der TU Dresden setzt sich zusammen aus rund 32.400 Studierenden und ca. 8.300 Mitarbeitern - davon 600 Professoren.
Die TU Dresden ist seit 2012 eine der elf Exzellenzuniversitäten Deutschlands. Am 19. Juli 2019 konnte sie diesen Titel erfolgreich verteidigen.