13.07.2020
In Europa für Europa: COREnect koordiniert die Entwicklung von Kerntechnologien für 5G
Das neu gegründete "COREnect"-Konsortium (Europäische Kerntechnologien für zukünftige Konnektivitätssysteme und -komponenten) wurde von der Europäischen Kommission im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms „Horizon 2020“ ausgewählt, die Grundlagen für eine nachhaltige europäische Technologiesouveränität im 5G-Bereich und darüber hinaus zu schaffen. Am 1. Juli nimmt das auf zwei Jahre angelegte Koordinierungs- und Unterstützungsprojekt seine Arbeit auf.
Gemeinsam wollen die europäische Industrie sowie Führungskräfte aus dem Mikroelektronik- und Telekommunikationssektor eine strategische Roadmap von Kerntechnologien für zukünftige Konnektivitätssysteme und -komponenten entwickeln, die auf die Telekommunikationsnetze und -dienste der nächsten Generation abzielen. Der Fahrplan soll zudem Innovationen und Geschäftsmöglichkeiten, auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), fördern und dazu beitragen, eine europäische Führungsposition in diesen Bereichen aufzubauen bzw. zu stärken.
Die Roadmap wird die gesamte 5G-Wertschöpfungskette abdecken, einschließlich Materialien, Komponenten, Subsystemintegration und Konnektivitätsplattformen, und auf Industriesektoren in den Bereichen Gesundheit, Energie, Fertigung, Automobilbau und intelligente Städte ausgerichtet sein.
Es wird erwartet, dass 5G, später 6G in den nächsten zehn Jahren Milliarden von Geräten miteinander verbinden, Industrien digitalisieren sowie soziale und wirtschaftliche Fortschritte in vielen Bereichen bringen wird. Die Entwicklung der notwendigen Kerntechnologien ist für Europa entscheidend, um seine Abhängigkeit von außereuropäischen Technologien zu verringern. Durch die Zusammenführung der Mikroelektronikindustrie (Hersteller elektronischer Chips) und der Telekommunikationsindustrie wird COREnect die notwendigen Maßnahmen unterstützen, die dafür in Europa ergriffen werden müssen.
Dem COREnect-Konsortium gehören prominente europäische Industrie- und Hochschulakteure aus dem Telekommunikationssektor (Ericsson, III-V Lab / Nokia, und Technische Universität Dresden / Barkhausen Institut) und aus dem Mikroelektroniksektor (Infineon, NXP, STMicroelectronics, imec und CEA) an. Hinzu kommen die Industrieverbände 5G IA und AENEAS, die die Gemeinschaften der intelligenten Netze und Dienste und der digitalen Schlüsseltechnologien vertreten sowie Bosch als ein führender Branchenakteur in einem der vertikalen Märkte für 5G und AUSTRALO als wichtigster Förderer der europäischen KMU-ICT-Gemeinschaft.
„COREnect hat das Potenzial, sowohl die europäische Forschung und Innovation als auch die Industrielandschaft künftiger Konnektivitätssysteme erheblich zu beeinflussen und die Position Europas in der globalen digitalen Szene zu stärken“, unterstreicht Prof. Gerhard P. Fettweis, Inhaber der Vodafone Stiftungsprofessur für Mobile Nachrichtensysteme an der TU Dresden und Leiter des mit der TU Dresden verbundenen Barkhausen Instituts.
Im Rahmen seiner Aktivitäten wird das COREnect-Projekt eine umfassende Landschafts- und Auswirkungsanalyse durchführen, die die gesamte Wertschöpfungskette von Mikroelektronik-Ökosystemen bis zum Entwurf künftiger Konnektivitätsplattformen umfasst. An der Festlegung der strategischen Roadmap werden drei Expertengruppen beteiligt sein, die durch COREnect-Workshops unterstützt werden und die Koordination zwischen Industrie und Wissenschaft sicherstellen. Darüber hinaus wird sich das Konsortium an Gemeinschaften in verwandten Bereichen wie Hochleistungsrechnen, künstliche Intelligenz, Photonik, Internet der Dinge und Cloud Computing wenden.
Dieses Projekt wird durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union im Rahmen der Zuschussvereinbarung Nr. 956830 gefördert.
Informationen für Journalisten:
Gerhard P. Fettweis
Vodafone Stiftungsprofessur für Mobile Nachrichtensysteme TU Dresden
Leiter des Barkhausen Instituts