Dec 18, 2019
Sprechende Bilder – eine Ausstellung (nicht nur) für Menschen mit Sehbehinderung
Anlässlich des 30. Jahrestages des Mauerfalls präsentiert das Institut für Geschichte der TU Dresden gemeinsam mit der Stiftung Berliner Mauer eine besondere Fotoausstellung zur Geschichte der Berliner Mauer: „Sprechende Bilder. Die Bernauer Straße 1961 bis 1989“. Zu sehen ist die speziell für Menschen mit Sehbehinderung konzipierte Ausstellung vom 15. bis 29. Januar 2020 im Foyer der Informatikfakultät und kann sehend, hörend und ertastend erkundet werden.
Die Bernauer Straße zwischen den Ortsteilen Wedding (West) und Berlin-Mitte (Ost) war ein Kristallisationspunkt der deutschen Teilung. Hier lassen sich die konkreten Auswirkungen und verschiedenen Aspekte der Teilung exemplarisch verdeutlichen. Die Ausstellung stellt vier Themen anhand ausgewählter Fotografien in den Fokus: den Alltag an der Mauer, den Ausbau der Grenzanlagen, die Grenzsoldaten und den Tourismus an der Mauer. Zu den vier Themen werden jeweils drei bis vier Fotografien präsentiert sowie eine weitere Fotografie zum Mauerfall als Epilog.
Die Fotografien werden durch Audiodeskriptionen zu Sprechenden Bildern. Sie eröffnen somit blinden und sehbehinderten Besuchern und Besucherinnen einen Zugang zum umfangreichen Bilderkanon der Teilungsgeschichte.
Zur Eröffnung am 15. Januar 2020 um 18:30 Uhr wird die Direktorin des Institutes für Geschichte, Prof. Dr. Dagmar Ellerbrock, ein Grußwort sprechen und Dr. Katrin Passens von der Stiftung Berliner Mauer in die Ausstellung einführen. Anschließend werden Thomas Lindenberger, Gerald Pirner und Anja Winkler diskutieren, welche Bedeutung Bilder in der historischen Erinnerungskultur und bei der Vergegenwärtigung von Vergangenheit haben. Den Abend wird Dr. Johannes Schütz, Institut für Geschichte der TU Dresden, moderieren.
Podiumsteilnehmende sind:
Prof. Dr. Thomas Lindenberger, Direktor des Hannah-Arendt-Institutes und Professor für Totalitarismusforschung an der TU Dresden.
Gerald Pirner, Fotograf und Autor. Er ist späterblindet und hat als Fachberater an der Entstehung der Ausstellung der Stiftung Berliner Mauer mitgewirkt.
Anja Winkler, Diplompädagogin in der AG Studium für Blinde und Sehbehinderte und Beraterin für Studierende/Studieninteressierte/Beschäftigte mit Behinderung/chronischer Erkrankung an der TUD. Sie ist selbst blind, von der Ausstellung sehr begeistert und hat deren Präsentation an der TUD sehr unterstützt.