21.04.2022
COVID19-LL: Untersuchungsergebnisse durch Experten validiert und veröffentlicht
Die pandemische Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 und die damit einhergehenden, durch die Bundes- und Landesregierungen verabschiedeten Maßnahmen zur Begrenzung der 7-Tage-Inzidenz haben seit März 2020 einen drastischen Einfluss auf das gesamte gesellschaftliche Leben und die Arbeitswelt. Um unter den geltenden Einschränkungen arbeitsfähig bleiben zu können, waren und sind viele Unternehmen und Organisationen dazu gezwungen, weitreichende Anpassungen in ihren Arbeitssystemen, insbesondere im Hinblick auf Arbeitsstrukturen und -abläufe, vorzunehmen. Im Forschungsprojekt COVID-19 Lessons Learned wurden Analysen dieser Veränderungen in Sachsen, Nordrhein-Westfahlen und Bayern durchgeführt.
Die in den drei Bundesländern gesammelten Informationen zu Best-Practice-Maßnahmen wurden zu vier Szenarien komprimiert, die die Situation in Unternehmen und Organisationen unter Pandemiebedingungen beschreiben. Diese lauten:
- Arbeit in Bereichen, in denen physische Anwesenheit unabdingbar ist und keine Möglichkeit besteht, aus der Ferne zu arbeiten
- Arbeit in Bereichen, in denen teilweise physische Anwesenheit erforderlich ist und in manchen Bereichen Arbeiten aus der Ferne möglich ist
- Arbeit in Bereichen, in denen keine physische Anwesenheit erforderlich ist, so dass die Arbeit vollständig aus der Ferne erledigt werden kann
- Vorgehen und Erfahrungen der befragten Unternehmen und Organisationen im operativen Umgang mit krisenbedingten Herausforderungen bzw. der Pandemie inklusive der Entwicklungs- und Umsetzungsprozesse von neuen Maßnahmen
In einem weiteren Schritt wurden durch das Projektteam des Projektes COVID19-LL 17 vielversprechende Maßnahmen aus den Best-Practices identifiziert, die von ExpertInnen im Rahmen einer Delphi-Studie hinsichtlich ihrer generellen Sinnhaftigkeit für die Bewältigung der COVID-19 Pandemie sowie für die Arbeitswelt außerhalb einer Krisensituation bewertet wurden. In den unten genannten Publikationen sind die Ergebnisse im Detail dargestellt. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die COVID-19 Pandemie in Unternehmen und Organisationen einen langfristigen Veränderungsprozess auslöste. Die ExpertInnen kommen auch zu dem Urteil, dass Maßnahmen, die pandemiebedingt kurzfristig eingeführt wurden, auch in Zukunft zu einer Steigerung der Wertschöpfung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen beitragen können, sodass hier eine Fortsetzung der Fachdiskussion für die zukünftige Arbeitswelt geboten erscheint.
Für weitere Informationen:
Publikationen zum Projekt:
- Adam, C., Pütz, S., Ott, G., Jochum, G., Brandl, C., Bengler, K., Nitsch, V. & Schmauder, M. (Juni, 2021). Best Practices aus der Pandemiebewältigung in der Arbeitswelt auf Organisationsebene. Gute Lösungen für die Zukunft nutzen – COVID-19 Lessons Learned. München. doi: https://doi.org/10.17605/OSF.IO/GXM8J.
- Adam, C., Emmermann, B., Pütz, S., Hajdari, M., Brandl, C., Ott, G., Berger, S., Schmauder, M., Nitsch, V. & Bengler, K. (Februar, 2022). Überprüfung der Gültigkeit identifizierter Best Practices aus der Pandemiebewältigung in der Arbeitswelt auf Organisationsebene. Gute Lösungen für die Zukunft nutzen –COVID-19 Lessons Learned. München. doi: https://doi.org/10.17605/OSF.IO/GXM8J.