Technology Interaction Experience (TInX)
Technologie ist ein nicht wegzudenkender Bestandteil menschlichen Lebens. Sie löst praktische Probleme und hat zugleich Einfluss auf unsere Leistungsfähigkeit, unsere Einstellungen und unser Wohlbefinden, weshalb man Mensch und Technologie heute nicht mehr trennen kann, sondern von einem gemeinsamen soziotechnischen System spricht. Innerhalb dieses Systems interagieren Mensch, Maschine und Umwelt auf komplexe Weise miteinander. Daher kann sich Technologieforschung nicht allein um das Produkt und die Nutzer:innen drehen, sondern muss auch Aspekte wie Ressourcenverbrauch und Umweltverschmutzung berücksichtigen. Technologiedesign, das nicht nur nutzer-, sondern zugleich auch menschen- und erfahrungszentriert sowie nachhaltig ist, bezeichnet man als Humane Technology.
Die Arbeitsgruppe Technology Interaction Experience –TinXderProfessur für Technisches Design der TU Dresden kombiniert Fachwissen aus den Bereichen Mensch-Maschine-Interaktion, Interaktionstechnologie und Benutzererfahrung. TInX hat sich zum Ziel gesetzt, unter Berücksichtigung sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit technologische Potentiale zu entfalten und durch Design dem Menschen angepasste Technologien für zukünftiges Wohlergehen zu entwickeln.
Innerhalb der Professur stand die menschenzentrierte Entwicklung technischer Produkte, Systeme und Dienstleistungen unter Berücksichtigung der Nutzerperspektiven- und anforderungen schon immer im Fokus. Diesen Ansatz soll TInX unter Miteinbeziehung der genannten Aspekte vorantreiben. Unsere Forscher:innen stammen dabei aus unterschiedlichen Fachgebieten, sodass Kenntnisse aus Bereichen von Industriedesign, Ingenieurpraxis bis hin zur Psychologie in unsere Forschung und Lehre einfließen. Dabei steht auch ein Labor zur Erforschung der Mensch-Maschine-Interaktion mit selbst erzeugtenPrototypen zur Verfügung.
TInX widmet sich den drei unten aufgelisteten Handlungsfeldern, die jeweils individuelle Ansprüche und Zielsetzungen verfolgen.
TInX verfolgt ein umfassendes und grundlegendes Verständnis humaner Technologie in den drei Forschungsfeldern Benutzererfahrung, Mensch-Maschine-Interaktion und Interaktionstechnologie. Es umfasst auch das Verständnis der Beziehungen zwischen menschlichen Faktoren und Technologiedesign.
Durch die Modellierung soziotechnischer Systeme wollen wir die wesentliche Grundlage zur Beschreibung von Benutzererfahrung, den damit verbundenen Auswirkungen auf die Mensch-Maschine-Interaktion und die Leistungsfähigkeit des Mensch-Technik-Systems im Allgemeinen bereitstellen. Dies ermöglicht es uns, empirische Studien durchzuführen, um die Auswirkungen von Designeingriffen in solchen Systemen zu untersuchen. Auf der Ebene der angewandten Forschung hilft uns dieses Wissen, das System- und Interaktionstechnologiedesign zu verbessern.Basierend auf diesen Erkenntnissen wollen wir TInX-Methoden und -Werkzeuge für die interdisziplinäre Praxis in der humanen Technologieentwicklung weiterentwickeln.
TInX zielt darauf ab, unser grundlegendes Wissen in der Designpraxis im Rahmen inter- und transdisziplinärer Zusammenarbeit anzuwenden.
In der Praxis liegt unser Hauptinteresse in der Übertragung des theoretischen TInX-Wissens in leicht anwendbare Werkzeuge und Methoden durch den Erwerb von Design-Praxiswissen in Projekten aus angewandter Forschung und Industrie. Um dies zu erreichen, erstellen wir Produktvisionen, Prototypen und Demonstratoren im realen Kontext. Dies erleichtert die Verbindung zweier großer Entwicklungspfade, die wir heute in der Praxis sehen – des technologiezentrierten und des menschzentrierten Ansatzes. Humane Technology ist mit den Implikationen beider verbunden und erweitert sie gleichzeitig um gesellschafts- und umweltorientiertes Design. In der Zwischenzeit überdenken wir die Rolle des TInX-Designers, dessen Aktivitäten über technische und Benutzerforschungsaufgaben hinausgehen und sich in Richtung Wissenstransfer und Kommunikation verlagern können.
TInX widmet sich der Förderung eines multidirektionalen Wissenstransfers über Designforschung und ihre Implikationen sowie praktisches oder stillschweigendes Wissen während der Designpraxis und führt gleichzeitig einen kontinuierlichen Dialog mit der Gesellschaft.
Wir glauben, dass die Kommunikation, Vermittlung und Bekanntmachung der TInX-Grundlagen und -Praktiken von entscheidender Bedeutung sind. Einerseits verweisen wir auf wissenschaftliche Publikationen und Bildungsaktivitäten an unserer Universität. Für Letzteres ist es unser Ziel, Aspekte des transdisziplinären Ansatzes von TInX verstärkt in unser Lehrkonzept einzubeziehen. Andererseits untersuchen wir, wie Wissenschafts- und Technologiekommunikation genutzt werden können, um die Beteiligung der Öffentlichkeit an der Forschung und Entwicklung humaner Technologien konsequenter zu ermöglichen.