Textiles Bauen
Unter dem Begriff des textilen Bauens werden Bauweisen zusammengefasst, bei denen Technische Textilien und daraus hergestellte Halbzeuge eine tragende Rolle für Bauwerke oder Bauwerksbauteile spielen. Hierzu gehören vor allem die Membran- und Zeltbauweisen. Aber auch textile Bewehrungen im Betonbau prägen zunehmend das textile Bauen. Der Einsatz von Textilien in den verschiedensten Bereichen des Bauwesens erfolgt vor allem dort, wo hohe Leichtigkeit und Filigranität der Konstruktionen gefragt sind, z. B. zur frei spannenden Überdachung großer Flächen, wie Fußballstadien, Messehallen oder Einkaufszentren. Da derartige Bauprojekte meist einen hohen ästhetischen Anspruch an Gestaltung und Formensprache haben, ist der Begriff der textilen Architektur eng mit dem textilen Bauen verbunden und wird vielfach in gleicher Weise genutzt.
Tragende Komponenten beim textilen Bauen sind Garne und daraus hergestellte textile Konstruktionen aus Hochleistungsfasern, die sich durch extrem hohe Festigkeiten auszeichnen und sich hervorragend zur Abtragung hoher Zugkräfte eignen. Dem Kraftflussverlauf folgend resultieren daraus die bekannten Membran- oder Zeltformen, wobei die textilen Ausgangsmaterialien vorher in der Regel noch mit Beschichtungen oder Imprägnierungen versehen werden, die für den jeweiligen Einsatzzweck spezifische Funktionalisierungen gestatten.
Mit den technischen Möglichkeiten und dem Know-how des ITM werden die für textile Bauten eingesetzten Textilien nach bedarfs- und beanspruchungsgerechten Kriterien für die jeweiligen Anwendungen entwickelt, textiltechnisch ausgelegt und umgesetzt. Dabei kommen die Vorteile textiler Bauweisen in Bezug auf nahezu unbegrenzte Möglichkeiten einer individuellen Form- und Farbgebung voll zum Tragen, wobei die teilweise Transluzenz der Textilien im Bauteil eine natürliche Tageslichtdurchlässigkeit und gleichzeitig guten Wärmeschutz bieten. Auch bei temporären und beweglichen Konstruktionen, sogenannten fliegenden Bauten, finden textile Bauweisen Anwendung, da hier hohe Flexibilität und Leichtigkeit besonders gefragt sind.
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Herr Dr.-Ing. Paul Penzel
Leiter Multiaxial-Kettenwirktechnik und Robotik für Composites
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