25.04.2025
Aktuelle Ausstellung "S+T+ARTS Ec(h)o Showing: Johanna Bruckner, Carolyn Kirschner, Theda Nilsson-Eicke" in der Galerie der Kustodie im Görges-Bau

Ausstellungsansicht mit Arbeiten von Theda Nilsson-Eicke
S+T+ARTS Ec(h)o Showing: Johanna Bruckner, Carolyn Kirschner, Theda Nilsson-Eicke
Laufzeit: 24. April bis 4. Juli 2025
Galerie der Kustodie im Görges-Bau, Helmholtzstraße 9, 01069 Dresden
Öffnungszeiten: Montag-Freitag 10-18 Uhr, Eintritt frei
Faltblatt zur Ausstellung: S+T+ARTS Showing_Faltblatt und Programm.pdf
Kuratorisches Team: Gwendolin Kremer, Pauline Hohn, Andreas Kempe
Seit Jahrzehnten sind Technologien wie Künstliche Intelligenz oder Robotik fester Bestandteil unserer Gesellschaft und unseres Alltags, digitale Anwendungen lassen sich aus allen Lebensbereichen nicht mehr wegdenken. Hier setzen die Künstlerinnen Johanna Bruckner, Carolyn Kirschner und Theda Nilsson-Eicke an: Ihre Werke befragen Potenziale und Herausforderungen der digitalen Transformation und eröffnen kritische, spekulative und analytische Perspektiven auf die mikroskopischen und makroskopischen Auswirkungen des technischen Wandels.
„S+T+ARTS Ec(h)o Showing“ stellt exemplarisch Arbeiten der drei Künstlerinnen vor, die für dreizehn Monate Forschungsaufenthalte an der TUD im Rahmen der S+T+ARTS Ec(h)o Residency absolvieren. Die Schnittstellen von Science, Technology & Arts, kurz S+T+ARTS, leiten Johanna Bruckner, Carolyn Kirschner und Theda Nilsson-Eicke während ihrer Auseinandersetzung mit den unterschiedlichsten aktuellen Forschungsthemen – sie untersuchen künstlerisch forschend die Beziehungen von Mensch und Maschine, die soziokulturelle Bedeutung des Zebrafisches sowie die menschliche Wahrnehmung im Kontext von immersiven und digitalisierten Welten.
Im Sommersemester präsentieren wir in der Galerie der Kustodie im Görges-Bau eine vielfältige Auswahl von Werken der drei Künstlerinnen, welche exemplarisch für das jeweilige künstlerische Schaffen steht oder auch ganz neue Perspektiven auf dieses wirft.
Von Johanna Bruckner werden zwei umfangreiche Werkkomplexe präsentiert, die ihr Interesse an den Verflechtungen und Berührungspunkten von menschlichen Körpern, Technologie und Maschinen eindrucksvoll zum Ausdruck bringen. In ihren skulpturalen, filmischen und performativen Arbeiten setzt sie sich mit Prozessen der Entfremdung ebenso auseinander wie mit Momenten der Annäherung – und hinterfragt kritisch, inwiefern gesellschaftlich normierte Körperbilder im Zeitalter Künstlicher Intelligenz idealisiert werden oder welchen Transformationsprozessen Körper heute unterworfen sind.
Für Carolyn Kirschner bilden digitale Daten häufig den Ausgangspunkt ihrer forschungsbasierten Projekte, in deren Zentrum die Auseinandersetzung mit ökologischen Herausforderungen steht. In ihren konzeptuellen Arbeiten verknüpft sie mediale Inhalte gezielt mit analogen Werkformen und schafft so eine ästhetisch wie inhaltlich vielschichtige Verbindung zwischen Technik, Umwelt und Gesellschaft. Für „S+T+ARTS Ec(h)o Showing“ wurden zwei Werkkomplexe aus dem Forschungs- und Designprojekt NO_POLE ausgewählt beziehungsweise neu realisiert. Sie beleuchten die Rolle von Fernerkundungsinstrumenten im Arktischen Ozean – aus rechtlicher, politischer wie auch ökologischer Perspektive.
Als Autorin und Regisseurin hat Theda Nilsson-Eickes künstlerische Praxis ihre Wurzeln im Theater. Für die Gruppenschau hat sie ihre hochgelobten performativen Nonstop-Inszenierungen „Cellar Door“ von 2016 und „Die Walküre“ von 2020 so angepasst, dass sie unabhängig von der Aufführung erlebbar sind. Im Zentrum steht ihre Auseinandersetzung mit dem „digitalen Bösen“ und der Faszination des Internets. Dabei beleuchtet sie das Thema vor dem Hintergrund philosophischer Überlegungen zur Neubewertung möglicherweise überholter moralischer und unmoralischer Normen und Werte – insbesondere im Kontext der Digitalisierung und dem Erstarken antidemokratischer Strömungen. Gleichzeitigkeit von verschiedenen Realitäten und Illusionen – digitalen, theatralischen, virtuellen und analogen – bestimmen ihre Arbeiten in der Galerie der Kustodie.