Seltene Erkrankungen
Die Mitarbeiter:innen des Schwerpunkts "Seltene Erkrankungen" konzentrieren sich in ihrer Forschung auf die semantische und syntaktische Interoperabilität, um die Dokumentation, Datenintegration und Sekundärdatennutzung für Seltene Erkrankungen zu unterstützen.
Seltene Erkrankungen treten mit einer Häufigkeit von weniger als 5 von 10.000 Menschen auf, betreffen aber ca. 3-6% der Bevölkerung und umfassen schätzungsweise 5.000-8.000 unterschiedliche Krankheitsbilder. Die Kombination aus der hohen Anzahl an Betroffenen, der Variabilität der Krankheiten und der Komplexität ihrer Erscheinungsformen (wie chronische Verläufe, körperliche Behinderungen, psychische Krankheiten) stellt eine große Herausforderung für das Gesundheitssystem dar. Die korrekte Diagnose und adäquate Therapie werden durch fehlendes Fachwissen über die unterschiedlichen Krankheitsbildern sowie durch geografische Verteilung der Expert:innen und durch individuelle Dokumentationen erschwert. So wurde festgestellt, dass Patient:innen mit Seltenen Erkrankungen durchschnittlich erst nach 5 bis 30 Jahren diagnostiziert werden und etwa 69 % der Patient:innen in Deutschland zunächst Fehldiagnosen kommuniziert bekommen.
Neben der Stärkung der interdisziplinären und internationalen Zusammenarbeit von Expert:innen und der stetigen Weiterentwicklung des medizinischen Wissens über Seltene Erkrankung, wird eine große Chance in der Digitalisierung des Gesundheitswesens und der Steigerung der Interoperabilität gesehen. Dahingehend stellen sich für die Forschung der Mitarbeiter:innen vor allem folgende Fragen:
- Wie können Daten von Patient:innen mit Seltenen Erkrankungen strukturiert erfasst werden? Wie können sie harmonisiert werden? Wie kann die Dokumentation unterstützt werden?
- Wie kann eine möglichst hohe Interoperabilität gewährleistet werden? Wie kann die Datenintegration im Kontext Seltener Erkrankungen unterstützt werden?
- Wie können die Daten für die medizinische Versorgung und Forschung genutzt werden? Welchen Nutzen ergibt sich für die Patient:innen und wie kann dieser maximiert werden?
Die Mitarbeiter:innen stehen gern für einen Austausch zur Verfügung und freuen sich auf zusätzliche Impulse, denn SELTEN SIND VIELE.
Forschungsschwerpunkte
- Terminologien für Seltene Erkrankungen (z. B.: Orpha Codes, Alpha-ID-SE, HPO, HGVS)
- Dokumentationsunterstützung und Datenintegration
- Sekundärdatennutzung für Seltene Erkrankungen
- Zusätzliche Fokusse:
- Undiagnostizierte Erkrankungen
- Genetische Erkrankungen
Ausgewählte Projekte
- BIDA-SE - Einsatzmöglichkeiten und klinischer Nutzen von Big Data Anwendungen im Kontext seltener Erkrankungen
- CORD-MI — „Zusammenarbeit für Menschen mit Seltenen Erkrankungen“
- SATURN — Smartes Arztportal für Betroffene mit unklarer Erkrankung
- Zusammenarbeit mit dem UniversitätsCentrum für Seltene Erkrankungen des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus
Ansprechpartnerin
wissenschaftliche Mitarbeiterin
NameFrau Dipl.-Wi.-Inf. Michéle Zoch
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Beteiligte Wissenschaftler:innen
wissenschaftliche Mitarbeiterin
NameFrau Najia Ahmadi M.Sc.
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wissenschaftlicher Mitarbeiter
NameHerr Dipl.-Ing. Christian Gierschner
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wissenschaftlicher Mitarbeiter
NameHerr Clemens Hentrich M.Sc.
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