BMBF-Verbundprojekt Naturforschung & protestantische Mission
Table of contents
Naturforschung und protestantische Mission – Die Pflanzensammlungen der Herrnhuter Brüdergemeine im Herbarium der TU Dresden: Identifizierung und Kontextualisierung mit Methoden der Digital Humanities
Seit dem 01.07.2023 wird in Zusammenarbeit mit dem Interdisziplinären Zentrum für Pietismusforschung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erstmalig eine Teilsammlung des Herbarium Dresdense in einem Drittmittelprojekt (BMBF-Förderrichtlinie Vernetzen – Erschließen – Forschen. Allianz für Hochschulsammlungen II) umfassend erforscht. Die Herbarbelege wurden ab der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts von Mitgliedern der Herrnhuter Brüdergemeine gesammelt und für naturwissenschaftliche Studien verwendet, wie eine Vielzahl an Quellen im Unitätsarchiv Herrnhut – Archiv der Herrnhuter Brüdergemeine belegen. Ziel des Projektes ist die Erschließung des Teilbestandes im Herbarium Dresdense und die Rekonstruktion des Netzwerkes aller an der Sammlung beteiligten Personen mit Methoden der Digital Humanities.
Details und Projektsteckbrief
Die BMBF-Richtlinie Vernetzen – Erschließen – Forschen. Allianz für Hochschulsammlungen II ermöglicht die erstmalige umfassende Bearbeitung jener Belege im Herbarium der TU Dresden (DR), welche Mitglieder der Herrnhuter Brüdergemeine für eigene Studienzwecke, zum Austausch mit anderen Gelehrten sowie zu kommerziellen Zwecken im 18. und 19. Jahrhundert zusammengetragen haben.
Dabei verdeutlicht das Projekt durch die Erschließung und die umfangreiche botanische und kulturwissenschaftliche Analyse der Herbarbelege das große Potenzial universitärer Sammlungen. Es demonstriert, wie Digitalisierung und Netzwerkanalyse unterschiedliche Perspektiven und Blickwinkel auf ein und dieselbe Sammlung ermöglichen und dadurch grundlegende Forschungsfragen der Naturwissenschaften, speziell der Botanik sowie der Religions-, Kultur- und Geschichtswissenschaften im interdisziplinären Kontext von Biodiversität, Wissensgeschichte und globaler Netzwerkbildung konstruktiv zusammenbringen und beantworten können.
Methodische und fachliche Unterstützung bekommt das Verbundprojekt von der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) und vom Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz, sowie von der Kustodie der TU Dresden und aus dem Netzwerk Moravian Knowledge Network (MKN), welches sich in den vergangenen Jahren etabliert hat. Diesem Netzwerk gehören unter anderem der Lehrstuhl für Geschichte der Landschaftsarchitektur und Gartendenkmalpflege und der Lehrstuhl für Germanistische Linguistik und Sprachgeschichte der TU Dresden an. Außerdem unterstützt ein durch das BMBF gefördertes Begleitvorhaben, welches bei der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen angesiedelt ist, das Verbundprojekt bei der Realsierung der Projektziele.
Laufzeit: 01.07.2023 - 30.06.2027
Das Verbundprojekt besteht aus zwei Teilprojekten:
Teilprojekt A – Die Pflanzensammlungen der Herrnhuter Brüdergemeine
(Kontakt: Dr. Sarah Wagnermail)
Teilprojekt B – Das botanische Netzwerk der Herrnhuter Brüdergemeine - Objekte, Wissen, Praktiken
(Kontakt: Dr. Thomas Ruhland mail)
Wertvolle Vorarbeiten zum bewilligten BMBF-Verbundprojekt konnten in den Jahren 2019 und 2020 durch eine Förderung der Gesellschaft der Freunde und Förderer der TU Dresden erzielt werden ( link). Durch die Förderung konnten studentische Hilfskräfte die Erfassung und Digitalisierung des Herbarium Barbiense vornehmen, welches zu den ältesten erhaltenen Pflanzensammlungen der Herrnhuter Brüdergemeine gehört.