Feb 03, 2017
Feierliche Enthüllung des Reliefs von Alfred Recknagel
Gut ein halbes Jahr nach der Umbenennung des Physikgebäudes in Recknagel-Bau, feierte die Fachrichtung Physik am 31. Januar 2017 die Enthüllung eines Reliefs des Namensgebers, Erbauers und Hochschullehrers Alfred Recknagel (1910-1994). Recknagel gilt als einer der Väter der Elektronenoptik und hat wegweisende Beiträge zur Elektronenmikroskopie geleistet. Er wurde 1948 an die TH Dresden berufen, wo seine vordringlichste Aufgabe zunächst der Wiederaufbau des Lehrbetriebs nach dem Krieg war. Bis zu seiner Emeritierung 1975 war er Professor für Experimentalphysik und Direktor des gleichnamigen Instituts an der TH/TU Dresden. Während dieser Zeit veröffentlichte er ein vierbändiges Lehrbuch „Physik“, welches das Standardwerk für die Physikausbildung an den Hochschulen der DDR wurde. Generationen von angehenden Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftlern sowie Ingenieuren haben die Experimentalphysikvorlesung Recknagels besucht und zeigten sich tief beeindruckt von den zahlreichen didaktisch ausgefeilten Anschauungsversuchen.
Und so waren es auch ehemalige Schüler Recknagels, mittlerweile selbst Hochschullehrer an der TU Dresden, die bestrebt waren, das sogenannte Physikgebäude in Recknagel-Bau zu benennen. Recknagel hatte sich in der Nachkriegszeit stark bei der Planung und dem Bau des neuen Gebäudes engagiert.
Im Sommer 2016 fand die feierliche Umbenennung des Gebäudes im Rahmen einer festlichen Zeremonie statt, bei der der Rektor, Prof. Dr. Müller-Steinhagen, ganz nach Recknagel-Manier, ein anschauliches Experiment vorführte und dabei eine Sektflasche als Rakete quer über die Bühne des Hörsaals schoss.
Mit der Enthüllung des Reliefs erhielten das Gebäude und sein Namensgeber nun eine weitere Ehrung. Der Sprecher der Fachrichtung Physik, Prof. Dr. Roland Ketzmerick, und der Künstler, Prof. Ulrich Eißner, von der Hochschule für Bildende Künste Dresden, enthüllten im Beisein der drei Töchter Recknagels sowie eines kleinen Kreises geladener Gäste das Porträtrelief. Um dem Relief einen würdigen Platz im Gebäude zu geben, fertigte Prof. Eißner zusätzlich ein Ziergitter an, das den eher nüchternen Heizkörper unter dem Relief verdeckt und den Ausstellungsort im C-Flügel des Recknagel-Baus künstlerisch aufwertet. Passend zum Thema stellt das Gitter den Potenzialverlauf und Teilchenbahnen in einer Elektronenlinse künstlerisch dar. Prof. Eißner fertigte die Kunstwerke in Zusammenarbeit mit der Kunstgießerei Gebrüder Ihle sowie der Kunst- und Bauschlosserei Klingner-Großmann aus Dresden an. Neben den Kunstwerken finden interessierte Studierende, Mitarbeiter und Gäste ein Poster zu Leben und Werk Recknagels.