Nobelpreisträger zu Gast an der TU Dresden
Inhaltsverzeichnis
Nobelpreisträger zu Gast an der TU Dresden 2024
Die Termine 2024
Donnerstag, 30. Mai 2024, 19 Uhr, Didier Queloz, Nobelpreis für Physik 2019
Freitag, 28. Juni 2024, 19 Uhr, Anne L'Huillier, Nobelpreis für Physik 2023
Mittwoch, 23. Oktober 2024, 19 Uhr, Reinhard Genzel, Nobelpreis für Physik 2020
Didier Queloz
Nobelpreis für Physik 2019
Öffentlicher Vortrag: The Exoplanet revolution (in englischer Sprache)
Donnerstag, 30. Mai 2024, 19 Uhr
Audimax, TU Dresden
Anmeldung
Hier können Sie sich für den Vortrag von Didier Queloz anmelden.
Prof. Didier Queloz, FRS, ist Jacksonian Professor of Natural Philosophy am Cambridge Cavendish Laboratory und Teilzeitprofessor für Physik an der ETH Zürich. Er wurde 1966 in der Schweiz geboren.
Er steht am Anfang der "Exoplaneten-Revolution" in der Astrophysik, als er 1995 während seiner Promotion zusammen mit seinem Doktorvater Michel Mayor die erste Entdeckung eines Riesenplaneten bekannt gab, der einen anderen Stern außerhalb des Sonnensystems umkreist. Für diese spektakuläre Entdeckung, die den Aufstieg der Exoplanetenforschung einleitete, erhielten sie 2019 den Nobelpreis für Physik.
In den folgenden 25 Jahren hat Didier Queloz wissenschaftliche Beiträge geleistet, um Fortschritte bei der Entdeckung und Messung von Exoplanetensystemen zu erzielen, mit dem Ziel, Informationen über ihre physikalische Struktur zu erhalten, um ihre Entstehung und Entwicklung besser zu verstehen und sie mit unserem Sonnensystem zu vergleichen. Er war an verschiedenen Programmen beteiligt, die zur Entdeckung von Hunderten von Planeten führten, darunter viele bahnbrechende Ergebnisse.
In jüngster Zeit konzentrierte sich seine Tätigkeit auf die Entdeckung erdähnlicher Planeten, wobei er ein umfassendes Forschungsprogramm aufstellte, mit dem Ziel, unser Verständnis der Bewohnbarkeit von Exoplaneten und des Lebens im Universum weiter voranzubringen. Er ist der finanzierende Direktor des neuen Leverhulme Centre for Life in the Universe in Cambridge und des neuen Centre for Origin and Life in the Universe an der ETH-Zürch, Schweiz.
Zusätzlich zu seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit nimmt er an zahlreichen Dokumentarfilmen, Artikeln, Fernseh- und Radiointerviews teil, um die Begeisterung für die Wissenschaft im Allgemeinen und für Themen wie Exoplaneten und Leben im Universum im Besonderen zu fördern.
Öffentlicher Vortrag: The Exoplanet revolution
Der Reichtum und die Vielfalt der jetzt entdeckten Planetensysteme haben unsere Sichtweise auf die Planetenentstehung als Ganzes und insbesondere auf unseren Platz im Universum verändert. Sie bietet auch die Möglichkeit historischer Perspektiven und eine unwiderstehliche Aufforderung, auf diesen neuen Welten nach Anzeichen von Leben zu suchen, um so unsere eigenen Ursprünge zu erforschen. Ich werde die Zuhörer:innen mit den Herausforderungen und jüngsten Fortschritten auf diesem neuen Forschungsgebiet vertraut machen und auf die Entstehung eines neuen Paradigmas für die Entstehung des Lebens auf der Erde eingehen. (Didier Queloz)
Anne L'Huillier
Nobelpreis für Physik 2023
Öffentlicher Vortrag: Attosecond pulses of light for the study of electron dynamics (Vortrag in englischer Sprache)
Freitag, 28. Juni 2024, 19 Uhr
Audimax, TU Dresden
Anne L'Huillier ist eine schwedisch-französische Forscherin auf dem Gebiet der Attosekundenforschung. Am Beginn ihrer Karriere arbeitete sie am Commissariat à l'Energie Atomique in Saclay, Frankreich, zunächst als Doktorandin bis 1986, dann als Wissenschaftlerin bis 1995. Sie war Postdoc am Chalmers Institute of Technology in Göteborg. Schweden (1986) und an der University of Southern California, Los Angeles, USA (1988). Im Jahr 1995 wechselte sie an die Universität Lund, Schweden, und wurde 1997 ordentliche Professorin. Ihre theoretischen und experimentellen Forschungsarbeiten konzentrieren sich auf die Erzeugung von Oberwellen hoher Ordnung in Gasen und deren Anwendungen, insbesondere in der Attosekundenforschung. Sie erhielt den Nobelpreis für Physik 2023 gemeinsam mit Pierre Agostini und Ferenc Krausz „für experimentelle Methoden zur Erzeugung von Attosekunden-Lichtimpulsen für die Untersuchung der Elektronendynamik in Materie“.
Öffentlicher Vortrag: Attosekunden-Lichtimpulse für die Untersuchung der Elektronendynamik (Vortrag in englischer Sprache)
Wenn ein intensiver Laser mit einem Gas aus Atomen wechselwirkt, werden Oberwellen hoher Ordnung erzeugt. Im Zeitbereich bildet diese Strahlung eine Folge von extrem kurzen Lichtpulsen in der Größenordnung von 100 Attosekunden. Attosekundenpulse ermöglichen die Untersuchung der Dynamik von Elektronen in Atomen und Molekülen mit Hilfe von Pump-Probe-Techniken. In diesem Vortrag werden einige der wichtigsten Schritte auf dem Gebiet der Attosekundenforschung vorgestellt.
Reinhard Genzel
Nobelpreis für Physik 2020
Öffentlicher Vortrag: Galaxien und Schwarze Löcher (Vortrag auf Deutsch)
Mittwoch, 23. Oktober 2024, 19 Uhr
Audimax, TU Dresden
Prof. Dr. Reinhard Genzel (geb. am 24.3.1952 in Bad Homburg) ist Direktor am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik (MPE) in Garching, Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Professor an der Graduate School for Physics and Astronomy der University of California in Berkeley. Er ist einer der weltweit führenden Forscher auf dem Gebiet der Infrarot- und Submillimeter-Astronomie. Seine Forschungsschwerpunkte sind Experimentelle Astrophysik, Schwarze Löcher, Galaxienkerne, Galaxienentwicklung, Sternenentstehung und extragalaktische Astrophysik. 2020 erhielt er den Nobelpreis für Physik, gemeinsam mit der US-amerikanischen Astronomin Andrea Ghez, für die Entdeckung eines supermassereichen kompakten Objekts im Zentrum unserer Galaxie, der Milchstraße.
Galaxien und Schwarze Löcher
Im Zentrum der Milchstraße sitzt ein außergewöhnlich kompaktes Objekt, das von den Astronomen Sagittarius A* genannt wird. Ausgehend von den Vorhersagen der Einstein'schen Allgemeinen Relativitaetstheorie vermutet man seit 50 Jahren, dass SgrA* ein supermassives Schwarzes Loch sein könnte. Um diese Hypothese zu untersuchen, sind Reinhard Genzel und sein Team diesem Massemonster seit vierzig Jahren auf der Spur. Mit hochpräzisen Messungen der Sternbewegungen um SgrA* und von Helligkeitsausbrüchen von heißem Gas aus der unmittelbaren Umgebung von SgrA* haben Genzel und eine zweite Gruppe um Andrea Ghez in Kalifornien überzeugend gezeigt, dass SgrA* wirklich ein Schwarzes Loch mit einer Masse von 4 Millionen Sonnenmassen sein muss. Es ist inzwischen sogar möglich, charakteristische Effekte der allgemeinen Relativitätstheorie, wie die Gravitationsrotverschiebung des Lichts, oder die Bahnpräzession eines vorbeiziehenden Sterns zum ersten Mal in einer solch extremen Umgebung zu messen. Gleichzeitig ist klargeworden, dass die meisten Galaxien massive Schwarze Löcher beherbergen und diese Schwarzen Löcher bereits etwa eine Milliarde Jahre nach dem Urknall entstanden sein müssen.
Zusammen mit Roger Penrose und Andrea Ghez wurde Reinhard Genzel 2020 dafür mit dem *Nobelpreis für Physik* ausgezeichnet.
Referentin Öffentlichkeitsarbeit
NameNicole Gierig M.A.
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