Mar 27, 2017
International Masterclasses Teilchenphysik – ein Blick hinter die Kulissen
Forscher für einen Tag – diesem Motto sind am 10. März wieder über 100 Oberstufenschüler und -schülerinnen aus ganz Sachsen gefolgt. Jedes Jahr öffnet das Institut für Kern- und Teilchenphysik (IKTP) im Rahmen der International Masterclasses seine Türen für zukünftige Nachwuchsforscher und ermöglicht ihnen für einen Tag in die Welt der Teilchenphysik einzutauchen. Doch das ist längst nicht alles.
Prof. Michael Kobel (IKTP) leitet das gesamte Programm, das weltweit in mehr als 200 Universitäten und Forschungseinrichtungen in 53 Ländern läuft. Jedes dieser Forschungsinstitute lädt Oberstufenschüler aus seiner Region zu einer Masterclass ein, so dass Jugendliche rund um den Globus einen Schnuppertag in der Teilchenphysik verbringen können. Koordiniert wird alles von der Frau hinter den Kulissen: Dr. Uta Bilow, Gruppenleiterin Wissenschaftsvermittlung am IKTP. Die studierte Chemikerin organisiert in diesem Jahr zum neunten Mal die International Masterclasses. Jedes Jahr sind neue Einrichtungen hinzugekommen und mittlerweile ist es ein richtiges Mammutprogramm geworden. „Als ich anfing, waren 23 Länder vertreten und etwa 5600 Schüler nahmen teil“, erzählt Uta Bilow. „Das hat sich bis heute mehr als verdoppelt.“
Die Vorbereitungszeit für die von März bis April weltweit stattfindenden Schülerforschertage beginnt im Oktober. Dann steht Frau Bilow mit den 550 Ansprechpartnern aus den über 200 Forschungseinrichtungen in ständigem Austausch.
Auch am CERN müssen Vorbereitungen getroffen werden. Da eine Videokonferenz mit Physikern an der Großforschungseinrichtung in Genf integraler Bestandteil jeder Masterclass ist, hat Frau Bilow in diesem Jahr ein Team aus 62 Moderatoren bestehend aus Doktoranden und Postdocs am CERN aufgestellt und eingewiesen. Während der Laufzeit der Masterclasses (1.3. – 11.4.2017) sind täglich ein bis zwei Videokonferenzen mit bis zu zehn Instituten geplant – bunt gemischt mit Gruppen aus vielen verschiedenen Ländern. „Die Jugendlichen erleben dabei, dass die Wissenschaft den Austausch über Ländergrenzen hinweg braucht und dass Forschungsergebnisse wie die vom CERN nur in internationaler Zusammenarbeit entstehen können“, so die Koordinatorin.
Es ist ein hoher Arbeits- und Zeitaufwand, der sich aber lohnt: „Für die Institute ist es eine tolle Chance, jungen Menschen ihre Arbeitsgebiete zu zeigen. Und die Jugendlichen erhalten Einblicke in die moderne Physikforschung, die ihnen kein Schulunterricht bieten kann.“
Mehr zum Schülerforschertag am 10.03.2017 an der TU Dresden lesen Sie in der 6. Ausgabe des Unijournals.
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