Ergebnisse
Im Jahr 2014 konnte unsere Arbeitsgruppe mit Hilfe des ATLAS-Detektors am LHC erstmals den Prozess W± W± ->W± W±beobachten, im Jahr 2016 kamen erste Hinweise auf die Streuung von W Z -> W Z dazu.
Die Übersicht unten zeigt die Wirkungsquerschnitte aller bisher von ATLAS gemessenen Teilchenreaktionen, wobei 0,001pb derzeit ca. 20-30 Ereignissen pro Jahr entsprechen. Die von uns untersuchten Streuungen (rote Ellipse, Bild unten) sind die seltensten bisher am LHC gemessenen Prozesse, noch seltener als die Produktion von Higgs-Teilchen. Die grauen Striche stellen die Vorhersage des Standardmodells, die Symbole die Messung und das farbige Feld ihre Unsicherheit dar.
Mit dieser Streuung lässt sich zum ersten Mal die bislang noch unerforschte „Quartische Eichkopplung“ des Standardmodells zwischen vier W- oder Z-Teilchen vermessen und ihr vom Standardmodell vorhergesagter Wert überprüfen. Das Bild unten zeigt die von uns ermittelten Schranken auf Beiträge a4und a5 von neuer Physik jenseits des Standardmodells zu Quartischen Eichkopplungen zwischen WWWW oder WWZZ. Werte außerhalb der farbigen Konturen sind ausgeschlossen, die Vorhersage des Standardmodells liegt bei (0,0). Die Linien zeigen die derzeitige erwartete Sensitivität der Messungen aus den Streuungen W±W±->W±W± (gepunktet) und WZ ->WZ (durchgezogen). Mit diesen Messungen lässt sich ausschließen, dass es neue "Resonanzen" in dieser Streuung mit einer Masse von weniger als ca. 500 GeV gibt.