Vortrag
23.11.2023 10.00 Uhr |
Prof. Elena Hassinger | |
Mit Supraleitung zum Hoverboard | ||
Gibt es das Hoverboard, also ein schwebendes Skateboard, in echt? Die Supraleitung macht’s möglich! In dieser Vorlesung tauchen wir in die eiskalte Welt der Supraleiter ein. Dabei entdecken wir Phänomene, die in unserer normalen Welt wie Zauberei wirken: Elektrischer Strom fließt ganz ohne Widerstand unendlich lang weiter und Dinge können schweben! Bisher kommt Supraleitung nur bei tiefen Temperaturen vor – das heißt unterhalb von -100 Grad Celsius, oft erst bei -273 Grad Celsius. Für Anwendungen zum Beispiel in Quantencomputern oder in der Medizin werden Supraleiter deshalb aufwendig gekühlt. Nur so werden sie zu starken Magneten. Eine Eigenschaft, die sie für die Technik sehr interessant macht. Supraleitende Magnete werden unter anderem in Magnetresonanztomografen (MRT) im Krankenhaus genutzt – das sind die großen Röhren, die Bilder vom Innern des Körpers liefern. An vielen offenen Fragen zu Supraleitern wird aber noch geforscht, beispielsweise: „Existiert ein Supraleiter, der bei Zimmertemperatur funktioniert?“ oder „Können Supraleiter überleben, wenn sie sehr starken Magnetfeldern ausgesetzt werden?“ In dieser Vorlesung erfahren die Zuschauerinnen und Zuschauer, wie wir in unserem Labor extrem tiefe Temperaturen von -273 Grad Celsius erzeugen, um neuartige Supraleiter zu untersuchen. Das ist übrigens nahe am absoluten Nullpunkt, der bei -273,15 Grad Celsius (= 0 Kelvin) liegt und die tiefste mögliche Temperatur überhaupt ist. Außerdem messen wir die „Überlebensstärke“ von Supraleitern im Magnetfeld. Dazu benötigen wir Magnetfelder von 18 Tesla, das entspricht mehr als dem 360.000-fachen des Erdmagnetfelds oder ist 18-mal so stark wie ein ordentlicher Spielzeugmagnet (ca. 1 Tesla). Unsere Forschung trägt dazu bei, dass die einzigartigen „Zauberkräfte“ der Supraleiter in Zukunft für energiesparende Technik verwendet werden können. Lassen wir das Hoverboard schweben! |
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